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Kapitel 34 Das Schoßtier

Das Schoßtier


Exakt um sieben Uhr morgens apparierte Severus Snape vor den großen Toren von Malfoy Manor, genau die Zeit, die ihm am Tag zuvor per Eule mitgeteilt worden war. Der Schnee knirschte unter seinen Füßen, während er den Weg durch das Tor und zum Herrenhaus ging.

„Severus“, rief ihn eine Stimme aus der Nähe an und hielt ihn damit auf. Er sah zur Seite und erblickte Lucius Malfoy, der auf einer Bank inmitten eines eingezäunten Gartenstückes saß. Snape ging zu ihm hinüber und setzte sich nach einer auffordernden Handbewegung des blonden Zauberers hin. „Danke, dass du gekommen bist“, meinte Lucius.

„Um was geht es?“, wollte Snape wissen. Er konnte deutlich sehen, dass Lucius nicht er selbst war – von dessen gewohnten, hochnäsigen Auftreten war nichts zu sehen und er schien sogar fast kleinlaut zu sein. Er zeigte so wenig Zuversicht, wie es Severus noch nie an ihm gesehen hatte und er glaubte auch zu wissen, warum. Lucius hatte die Gunst des Dunklen Lords verloren – er hatte zu viele Fehler gemacht und zu oft versagt. Der Dunkle Lord hatte Severus sogar gesagt, dass Lucius nicht mehr in die Treffen des inneren Kreises einbezogen war. Das bedeutete, dass Lucius… entbehrlich geworden war.

„Ich muss dich etwas fragen“, meinte Malfoy und starrte abwesend auf einen laublosen Baum.

Snape seufzte. „Du willst wissen, ob Potter wirklich ein Dunkler Lord ist?“ In letzter Zeit war er dieser Frage des öfteren begegnet, da mehr und mehr Eltern nach Hogwarts gestürmt waren um Antworten zu bekommen.

„Ich weiß bereits die Antwort auf diese Frage, Severus“, meinte der blonde Mann stirnrunzelnd. „Denkst du, dass ich ein Narr bin? Ich habe die Macht des Jungen zu spüren bekommen!“

Es entstanden ein paar Momente der Stille, ehe Lucius wieder begann. „Draco hat mir da etwas erzählt – etwas, von dem ich wissen will, ob es wahr ist.“

„Ja?“

Malfoy sah Severus genau an und fragte: „Zuerst möchte ich wissen, ob das, worüber wir reden, auch nicht weiter erzählt wird. Schwörst du das?“

Snape schwieg, nicht sicher, ob er Lucius gegenüber solch einen Eid leisten konnte.

Dann fügte der andere Mann hinzu: „Für Narcissa – wirst du es schwören?“ Er wusste, dass der Tränkemeister immer schon ein Faible für seine Frau gehabt hatte. Einst waren sie Rivalen um ihre Hand gewesen.

Severus blickte zu Malfoy Manor hoch und wusste, dass sie irgendwo darin war. „Ich schwöre“, sagte er.

Lucius nickte. Nach ein paar Momenten fragte er: „Hat Potter die Fähigkeit, das Dunkle Mal zu entfernen?“

Snapes Augen weiteten sich leicht. Er bereute, dass er diese Information Draco erzählt hatte und hoffte, dass Lucius nicht wusste, dass das von ihm gekommen war. Es war ein wirklich gefährliches Thema für zwei Todesser. Er sah sich um und sprach einen schnellen Stillezauber – nur um sicher zu gehen.

„Warum fragst du so etwas?“, zischte er.

„Ich habe dir das schon gesagt“, erklärte Lucius. „Draco erwähnte es. Ich möchte wissen, ob es wahr ist.“

„Warum? Was willst du mit so einer Information?“

Lucius starrte ihn an. „Spiel mir nicht den Unwissenden vor, Severus. Ich weiß, dass dir der Dunkle Lord vertraut. Sag mir, dass er nicht wütend auf mich ist und diese Unterhaltung endet hier und jetzt.“

Als der dunkelhaarige Mann schwieg, nickte Malfoy und sah zur Seite. „Ich werde mich nicht auf die faule Haut legen und auf meinen sicheren Untergang warten. Ich muss… andere Optionen erwägen.“

„Warum hast du nur mich – von allen anderen – geholt und um Hilfe gebeten?“, fragte Snape scharf. „Ich diene dem Dunklen Lord, den du verraten willst!“

„Du, Severus, weißt gewisse Dinge. Ich wette, mehr, als du dem Dunklen Lord erzählst“, sagte Lucius und musterte genau das Gesicht des anderen nach einer Reaktion.

Der Tränkemeister hielt sein Gesicht absichtlich unbewegt und zeigte so weder eine Bejahung noch eine Verneinung von Lucius Verdacht.

Dann meinte der blonde Mann: „Du weißt, wenn sie mich holen, werden sie auch wegen Narcissa kommen, nicht wahr?“ Er war zufrieden, dass Snapes Gesicht ein wenig zuckte, als er ihn an diese Tatsache erinnerte. „Und was Draco angeht, haben sie bereits einen Exekutionsauftrag auf ihn gelegt, falls sie ihn je in die Finger bekommen. Wenn ich mich nicht irre, hattest du in der Vergangenheit eine gewisse Zuneigung für meinen Sohn.“

Snape schwieg immer noch.

Dann fügte Lucius schlussendlich an: „Wenn du es schon nicht für mich tust, dann wenigstens für die beiden. Narcissa hat immer gut von dir gesprochen.“

Der dunkelhaarige Mann sah ihn nun nicht mehr an und seufzte. Dann meinte er: „Potter kann das Mal entfernen.“

„Bist du sicher?“, fragte Malfoy nach, aufgeregt darüber, dass er endlich Antworten bekam. „Woher weißt du das?“ Er sah auf Severus Arm hinunter.

Snape schaute wegen dieser Andeutung finster drein und schob seinen Ärmel hoch, um zu zeigen, dass das Mal immer noch dort war. „Ich weiß das, weil ich schon gesehen habe, wie es gemacht wurde.“

„Von wem?“, wollte Malfoy verwirrt wissen.

Der andere Mann schüttelte den Kopf. „Nicht von Potter“, fügte er hinzu, „sondern vom Dunklen Lord selbst. Es war vor langer Zeit, als ich selbst gerade mein Mal erhalten hatte.“

„Warum habe ich noch nicht davon gehört? Ich habe mein Mal schon früher als du bekommen!“

„Du warst in dieser Nacht nicht da. Wir waren für das Ritual des Males nach Marlston Manor eingeladen worden. Peter Pettigrew war mit ein paar anderen dort.“

„Pettigrew?“, wiederholte Lucius angeekelt. Er hatte diese Ratte von einem Mann noch nie ausstehen können.

„Ja“, grinste Snape. „Pettigrew war zu diesem Zeitpunkt etwa zwanzig Minuten ein Todesser. Wir erhielten in dieser Nacht alle unser Mal. Aber dann erlaubte sich Pettigrew einen groben Schnitzer während des Rituals und der Dunkle Lord wurde sehr wütend auf ihn. Er sagte, dass Pettigrew zu blöd sei, um ein Todesser zu sein, führte ein Umkehrritual durch und entfernte das Mal wieder.“

„Du hast das gesehen?“

Snape sah ihn misstrauisch an. „Ja“, meinte er vorsichtig.

„Du glaubst, dass Potter das auch kann?“

„Potter hat die gleichen Kräfte, die mein Lord auch hat. Sie wurden ihm zu der Zeit gegeben, als von meinem Lord angenommen wurde, dass er tot sei“, antwortete der Tränkemeister. Wenn er nicht der Meinung gewesen wäre, dass Lucius in ernster Gefahr war, hätte er das niemals zugegeben. Voldemort würde ihrer beiden Köpfe fordern, wenn er wüsste, über was sie sprachen.

Nach weiteren Momenten des Schweigens sagte Lucius: „Ich muss mit meinem Sohn reden. Kannst du das arrangieren, Severus?“

„Nach deinem letzten Treffen mit Draco glaube ich nicht, dass er das auch will“, meinte Snape und warf dem blonden Mann einen scharfen Blick zu.

„Die Dinge haben sich nun geändert“, erwiderte Lucius. „Ich will ihn nicht länger davon überzeugen, dass er sich irrt. Und… Narcissa sorgt sich um ihn und seine… Sicherheit.“

„Draco ist sicherer als du denkst“, meinte Severus sardonisch.

„Kann ich ihn sehen?“

„Er ist momentan nicht in Hogwarts.“

„Was? Wo ist er?“, fragte Lucius überrascht. „Ist es Schulpolitik bei euch, Kinder ohne die Erlaubnis oder das Wissen ihrer Eltern fort zu schicken?“

„Er ist während der Ferien zu ‚Freunden’ nach Hause eingeladen worden“, antwortete Snape. „Es ist ein absolut sicherer Ort, das kann ich dir versichern.“

„Nicht wenn die Todesser nach ihm suchen und ihn umbringen, wenn sie ihn kriegen!“, fauchte Malfoy. „Wo ist er? Sicher nicht bei Potters Familie, denn Draco würde nicht die Ferien bei dreckigen Muggeln verbringen!“

„Pass auf, wie du von der Familie des ‚neuen’ Lords sprichst!“, grinste Snape. „Auch wenn sich Potter nicht viel aus seinen Verwandten macht, ist er doch sehr beleidigt, wenn jemand Muggel oder Muggelgeborene verunglimpft. Reines Blut beeindruckt ihn nicht.“

Lucius starrte finster über Snapes süffisante Bemerkung drein. „Sag mir nur, wo mein Sohn ist. Ich habe nicht die Zeit, um sie mit Warten zu verbringen. Aber du weißt vielleicht noch besser als ich, wie viel Zeit mir noch bleibt.“

„Draco ist in Marlston Manor mit Lady Marlston und Potter“, erklärte der Tränkemeister.

„Lady Marlston? Die Erbin ist gefunden worden?“, fragte Lucius ungläubig.

„So ist es“, grinste Snape selbstgefällig. Er fragte sich, wie Malfoy reagieren würde, wenn er herausfände, wer die Lady wirklich war. „Es gibt keine Möglichkeit, ihm etwas anzutun, solange er dort bleibt, also braucht sich Narcissa keine Sorgen machen.“

Lucius war viel zufriedener über diese Neuigkeiten, als er sich anmerken ließ. Draco wäre gut damit beraten, wenn er die Erbin so bezaubern könnte, dass sie ihn heiratete, natürlich immer angenommen, dass er den Krieg überleben würde.

„Tatsächlich muss ich Marlston am ersten Weihnachtsfeiertag besuchen“, erzählte Snape. „Ich könnte eine Botschaft für dich überbringen, wenn du das möchtest.“

„Ich will mit dir kommen“, sagte Malfoy entschlossen. „Ich muss mit Draco und Potter reden.“

Der Tränkemeister hob überrascht die Augenbrauen. „Es wird schwer für dich sein, Marlston zu betreten, Lucius. Sogar wenn Draco einverstanden ist, mit dir zu reden, ist Potter doch eine ganz andere Sache. Er wird nichts so leicht vergessen oder dir einfach so vergeben. Ich glaube sogar, dass ich keinen Fuß in die Tür brächte, wenn es nicht Dumbledores Arrangement wäre.“

„Was habe ich noch für eine andere Wahl? Ich mache, was immer nötig ist, um zu beweisen, dass ich es ernst meine. Ich muss es versuchen!“

Snape sah Lucius genau an und erwiderte: „Sie werden dir nicht trauen, Lucius. Wenn du darauf bestehst, wirst du dir eine Menge Beschimpfungen von ihnen anhören müssen, ehe du ihr Vertrauen erringst. Potter ist genauso übel, wie es sein Vater war und denkt, dass es ein toller Sport ist, jemanden leiden zu lassen.“

„Das oder der Tod, Severus“, erklärte Lucius ernst. „Ich habe meinen Anteil an Schmerz schon gehabt. Ich bin kein Feigling. Nimm mich mit und gib meiner Familie diese letzte Chance.“

Snape schaute unentschlossen zu Boden. Malfoys Wahl machte seine eigene noch schwieriger. Wenn Lucius sein Dunkles Mal von Harry entfernen ließ, würde sich Potter fragen, warum er nicht das Gleiche wollte. Oder sollte er das? War jetzt schon der richtige Zeitpunkt? Aber Potter als seinen Lord akzeptieren? Das war ein wenig zu viel verlangt.
Er seufzte. „Sag niemanden, wohin du gehst. Was Narcissa angeht, so kannst du sie nicht alleine hier lassen, während wir fort sind. Schick sie nach Hogwarts. Sie kann in meinen Räumen bleiben, solange wir in Marlston sind. Dort wird sie sicher sein.“

„Danke, Severus“, sagte Lucius und atmete hörbar erleichtert aus.

„In der Zwischenzeit musst du im Geheimen dein Haus schützen und sicherstellen, dass dein Kapital an einem verborgenen Ort ist. Du wirst nicht mehr nach Hause zurück können, wenn der Dunkle Lord herausfindet, was du getan hast. Du musst dich versteckt halten“, erklärte Snape.

„Ich verstehe“, nickte der blonde Mann. „Danke, Severus. Wir stehen in deiner Schuld.“

„Das wird sich noch herausstellen.“

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Hermine hatte sich für den Tag angezogen und machte sich fertig, das Zimmer zu verlassen, um die Jungs unten zu treffen. Sie öffnete die Tür und zuckte zusammen, erschrocken, da plötzlich Bugger vor ihr im Flur stand.

„Oh, Bugger, du hast mich erschreckt!“, sagte sie und legte eine Hand auf ihr Herz. Andauernd schien er irgendwo einfach aufzutauchen und das war manchmal ziemlich entnervend.

„Entschuldigen Sie, Herrin“, meinte der Hauself. „Diese Nachricht ist heute Morgen für Sie angekommen.“ Er überreichte ihr ein gerolltes Pergament.

Während sie es nahm, fragte sie: „Haben Sie meine Notiz heute schon zu Dumbledore geschickt?“

„Ja, Herrin“, antwortete der Elf mit einer Verbeugung. „Ich habe sie, wie Sie es wünschten, jeden Tag abgeschickt.“

„Danke“, sagte Hermine, während ihre Augen über den Zettel in ihrer Hand flogen. Er war von einer der Dorfbewohnerinnen, einer Mrs. Phoebe Marsh.

Sie sah Bugger an. „Mrs. Marsh schreibt hier, dass sie ein Geschenk für uns hat. Sie möchte zum Manor kommen und es persönlich übergeben. Kennst du diese Frau?“

„Ja, Herrin. Die Marshs sind eine loyale Familie und leben seit Generationen im Dorf.“

„Wird es ihnen gestattet sein, hierher zu kommen?“, fragte Hermine, denn sie wusste nicht, ob Jene, die darunter weilten, die Dörfler ins Haus ließen.

„Wenn Sie sie einladen, dann werden sie es zulassen, Herrin“, erwiderte Bugger. „Wenn sie Schlechtes im Sinn haben, dann werden sie auf eine etwas… unangenehmere Art hierher gebracht. Niemand kann die Wahrheit vor Jenen, die darunter weilen, verbergen.“

„Ich verstehe.“ Hermine dachte über Buggers Worte nach. „Gut, dann schreibe zurück und teile ihr mit, dass Sie morgen zu Besuch kommen können.“

„Ja, Herrin“, sagte der Elf, sich erneut verbeugend.

„Oh, und Bugger“, fügte das Mädchen hinzu, „hat Marlston irgendwelche Dekorationen? Weihnachten ist in drei Tagen und es wäre schön, wenn wir wenigstens einen Baum hätten…“

Buggers Gesicht hellte sich auf. „Ja, Herrin! Wir haben eine Menge Dekorationen! Sie wurden schon eine lange Zeit nicht mehr benutzt. Wir kümmern uns darum.“

„Vielen Dank“, lächelte sie. Dann ging sie, um Harry und Draco zum Frühstück zu treffen.

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Am nächsten Tag fuhr die Kutsche vor dem Manor vor und brachte Mrs. Marsh und eine jüngere Frau. Draco blickte aus dem Fenster des vorderen Salons, als er das Gefährt kommen hörte und glättete seine Kleidung. Er sah zu Harry, der in einem Sessel lümmelte und ein Bein über die Lehne gelegt hatte, während er ein Buch las. „Harry, es würde nicht schaden, wenn du vor den Leuten ein wenig würdiger aussähst! Hast du außer Jeans und dem hier nichts mitgebracht?“ Draco zupfte angewidert am Ärmel des Dunkelhaarigen.

„Nein“, antwortete Harry, der immer noch von seinem Buch gefangen war.

„Du bist ein Lord“, erklärte Draco. Er legte eine Hand auf Harrys Haar und versuchte, es zu ordnen. „Ich glaube, wir sollten etwas gegen deinen gammeligen Look machen.“

Der Gryffindor schob die Hand des Blonden weg. „Hör auf, mich schwul aussehen zu lassen!“

Draco starrte ihn finster an und zischte: „Willst du damit sagen, dass ich schwul aussehe?“

„Das habe ich nicht gesagt“, murmelte Harry. „Aber wem der Schuh passt…“

„Arschloch“, maulte der Slytherin. „Nur weil ich etwas eitel bin, was meine Erscheinung angeht, bedeutet das nicht…“

„Hört auf, ihr beiden“, unterbrach Hermine, während sie durch das Zimmer ging. „Die Marshs sind da.“

Harry setzte sich aufrecht hin, schlug die Beine über und machte weibische Gesten mit den Händen.

„Scheißkerl“, grinste Draco.

„Harry, hör auf“, zischte Hermine, als sie Bugger mit den beiden Frauen hinter ihm eintreffen hörte. Der Dunkelhaarige verhielt sich wieder normal, sobald sie in Sicht kamen und setzte sein „brütendes Dunkler Lord“ Gesicht auf.

Bugger stellte sich auf eine Seite der Tür und kündigte an: „Mrs Phoebe Marsh und ihre Tochter, Trina Marsh.“

Die zwei Frauen standen nebeneinander und verbeugten sich vor ihnen. Dann sagte Mrs Marsh: „Meine Lady, meine Lords, danke, dass Sie uns hierher eingeladen haben. Ich hoffe, Sie genießen das Geschenk, dass ich für Sie mitgebracht habe.“ Sie sah ihre Tochter an und das Mädchen öffnete ihren Umhang. Sie ließ ihn zu Boden fallen und enthüllte einen knappen, schwarzen, mit Pelz besetztem String samt passendem Pelz-BH.

Alle drei sahen Trina geschockt an und fragten sich, was für eine Art Geschenk Mrs. Marsh hier anbot. Draco sah die hübsche junge Frau mit kohlschwarzem Haar an. Sie schien etwa neunzehn oder zwanzig Jahre alt zu sein und war definitiv der Typ, der einem mit allen möglichen schmutzigen Gedanken im Kopf herum ging.

Als Hermine ihre Stimme wieder fand, fragte sie: „Möchten Sie sich nicht setzen?“ Sie hatte keine Ahnung, was sie davon halten sollte. Es schien, als würde sie ihre Tochter als ‚Geschenk’ anbieten, und das konnte doch wohl nicht wahr sein, oder?

Anders als die Jungs, versuchte sie auch, zu vermeiden, die ‚Aktivposten’, die Trina zeigte, anzusehen, während sie mit Mrs. Marsh sprach. Die Frau jedoch schien irgendwie enttäuscht zu sein.

„Nun, Sie sind unsere erste Besucherin, Mrs. Marsh“, sagte Hermine in dem Versuch, ein Gespräch aufzubauen. „Was machen Sie beruflich?“

„Ich bin Schneiderin, Mylady“, antwortete die Frau. Sie sah ihre Tochter an und dann mit einem besorgten Stirnrunzeln zu Hermine. „Gefällt sie Ihnen nicht, Mylady?“

Hermine öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch es kam nichts heraus. Sie errötete und lachte nervös, ehe sie schlussendlich meinte: „Ich verstehe gar nicht, worum es geht…“

Als sie zu den Jungs sah, bemerkte sie, dass diese ihr Unbehagen richtig genossen und wollte ihnen am Liebsten das doofe Grinsen aus den Gesichtern ohrfeigen.

„Oh!“, rief Mrs. Marsh aus. „Sie wissen es gar nicht, oder? Entschuldigen Sie, Mylady, ich habe einfach angenommen, dass Sie sich mit den Traditionen von Marlston auskennen. Ich habe vergessen, dass Sie ja weg waren.“

„Traditionen?“, fragte Hermine nervös nach.

„Die Mitglieder aller alten Familien im Dorf haben einmal im Leben als Schoßtiere den Marlstons gedient“, erklärte die Frau.

Hermines Augen wurden tellergroß. „Schoßtiere? Die Dorfbewohner wurden als Haustiere gehalten?“

„Ja, Mylady“, lächelte Mrs. Marsh. „Es ist eine große Ehre. Deswegen haben Ihre Eltern auch viele ‚Schoßtiere’ zu ihrem Vergnügen um sich gehabt.“

Hermine setzte sich und starrte sie entsetzt an. Harry und Draco warfen einander belustigte Blicke zu und feixten.

„Eine Ehre?“, sagte Hermine langsam.

Bugger bemerkte, was Hermine dachte und schaltete sich ein. „Vergeben Sie mir die Unterbrechung, Herrin, aber die Schoßtiere wurden immer gut behandelt. Man könnte sogar sagen, dass sie verhätschelt wurden.“

Mrs. Marsh meinte: „Oh, ja, das wurden wir! Ich war auch einmal ein Schoßtier, natürlich als ich noch jünger war. Nachdem wir eine Weile lang gedient hatten, wurden wir mit Beuteln voller Gold und anderer Belohnungen zurück zu unseren Familien nach Hause geschickt. Niemals sind wir schlecht behandelt worden!“

„Nun, das hört sich für mich nach eine wirklich gutem Geschäft an“, sagte Draco von seinem Platz aus. Hermine drehte sich, um ihn finster anzustarren.

„Das können wir wirklich nicht annehmen, Mrs. Marsh!“, sagte sie. Beide Frauen sahen verletzt über ihre Zurückweisung aus. „Wissen Sie, wir kehren nach den Ferien zur Schule zurück…“

„Sie können Trina behalten, bis Sie wieder abreisen“, schlug Mrs. Marsh vor. Als Hermine immer noch verwirrt aussah, fügte sie hinzu: „Bitte, Mylady. Lassen Sie Trina bleiben. Wir verlieren an Ansehen im Dorf, wenn Sie sie jetzt nach Hause schicken und sie wird Schwierigkeiten haben, später einen Ehemann zu finden, wenn sie den Stempel der Zurückweisung trägt!“

Hermine seufzte. „Oh je…“

„Wir können das der armen Trina nicht antun, oder Liebes?“, sagte Draco.

Die braunhaarige Gryffindor sah den Hauselfen an und traf eine Entscheidung. „Bugger, bitte zeige Trina ein Zimmer. Sie wird eine Weile lang unser Gast sein.“

„Oh nein, Mylady!“, warf Mrs. Marsh entsetzt ein. „Schoßtiere haben kein eigenes Zimmer. Sie bleiben auf einem Lager für Tiere!“

Hermine sah Bugger fragend an. Dieser klatschte in die Hände und ein großes, rundes und gepolstertes Körbchen für Haustiere erschien in einer Ecke des Salons. Trina ging auf alle Viere und krabbelte verführerisch dorthin, während jeder den pelzbesetzten Faden des Strings betrachtete, der zwischen ihren Pobacken lag.

„Sie müssen sich um nichts kümmern, Herrin“, sagte Bugger. „Ich kümmere mich darum, dass sie gefüttert wird und sorge auch dafür, dass sie badet.“

Hermine hatte das Gefühl, dass sich Marlston langsam in ein Irrenhaus verwandelte, während sie Trina beobachtete, wie sie sich im Körbchen zusammen rollte und schnurrte: „Miau.“

„Sie möchte Kitty gerufen werden, Mylady“, lächelte Mrs. Marsh. „Sie hat schon immer etwas für Katzen übrig gehabt.“

„Ich stehe auch auf Pussys“, meinte Draco. Harry grinste und nickte zustimmend.

Mrs. Marsh stand auf und verbeugte sich noch einmal vor ihnen. „Nun gut, ich gehe jetzt beruhigt und hoffe, dass Sie Ihr neues Schoßtier genießen“, sagte sie. „Ich muss zurück in meinen Laden im Dorf. Leben Sie wohl, meine Lady und meine Lords.“

Sie verließ das Zimmer mit Bugger, der ihr den Weg zurück zur Kutsche zeigte. Hermine sah Harry und Draco an. „Ich kann das einfach nicht glauben! Diese Frau hat uns gerade ihre Tochter gegeben, als… als…“

Draco ging zu ihr hinüber und legte ihren Arm um sie. „Ach komm schon, Liebes, das wird sicher lustig!“

Sie wand sich aus seinen Armen und starrte ihn wütend an. „Hast du mich schon über? Hm? Sind zwei Leute nicht genug für dich?“ Sie sah Harry an und meinte: „Hilf mir hier wieder heraus!“

Er zuckte nur mit den Achseln, blieb in seinem Sessel sitzen und erwiderte: „Mich geht das nichts an. Sie ist dein Schoßtier, Hermine. Ich habe nicht vor, sie zu berühren.“

Als sie zurück zu Draco schaute, meinte dieser: „Ich berühre sie auch nicht, Liebes. Sie ist nur für dich.“

Hermine lief rot an. „Was?“

„Siehst du denn nicht“, erklärte der Blonde, „dass das die perfekte Möglichkeit für dich zum Experimentieren ist? Sie möchte es und es ist nur für eine gewisse Zeit. Es wäre viel schwieriger, in der Schule mit einem Mädchen rum zu machen, ohne dass diese eine Art von Beziehung von dir erwartet. Nicht viele Mädchen möchten nur für Sex benutzt werden. Auf diese Art gibt es keine Komplikationen oder verletzte Gefühle.“

„Wer sagt denn, dass ich überhaupt experimentieren möchte?“, rief Hermine. „Harry, du warst früher deswegen auch nicht gerade begeistert!“

„Wenn es mich stören würde, wüsste ich das“, meinte der Dunkelhaarige. „Bisher macht es mir nichts aus. Vielleicht, wenn wirklich etwas passiert, keine Ahnung. Woher sollte ich das auch wissen, ehe wirklich etwas geschieht.“

Draco legte seine Arme von hinten um Hermine und küsste sie in den Nacken, ehe er ihr Gesicht zu Kitty drehte. „Sie ist heiß, nicht wahr?“, flüsterte er ihr ins Ohr.

„Draco, bitte“, seufzte sie. „Dräng mich nicht.“

„Außerdem“, wisperte er weiter, „müssen wir sie gar nicht berühren, um Spaß zu haben!“ Er hob das Gesicht von ihrem Nacken und sah das ‚Schoßtier’ an. „Kitty?“

Kitty setzte sich auf ihrem Platz auf und sah sie erwartungsvoll an.

„Zieh dein Top aus und zeig Lady Marlston, wie schön du bist“, bat er sie mit sexy Stimme.

Hermine blieb die Luft weg, als sie sah, wie Kitty sie verführerisch anlächelte und hinter ihren Rücken griff, um den pelzbesetzten BH aufzumachen. Die Träger fielen über ihre Arme und das Wäscheteil fiel herab. Kitty schnurrte jetzt und ihre Hände fuhren über ihren Bauch und über ihre Brüste. Sie spielte mit den Fingern an ihren Brustwarzen.

Hermine war sprachlos. Das war so seltsam, doch tief in ihrem Magen spürte sie auch, wie sich eine merkwürdige Anspannung aufbaute. Draco machte es ihr nicht gerade leichter, da er ihren Nacken küsste, darüber leckte und derweil mit seinen Händen über ihre Brüste und ihren Bauch wanderte.

„Was hältst du von Lady Marlston, Kitty?“, keuchte Draco, während er seine Erektion an Hermine Hinterteil rieb.

Kitty schnurrte und lächelte ein Ich-möchte-mit-dir-vögeln Lächeln zu Hermine. „Miiiauuu“, sagte sie nachdrücklich. Hermine begann, schwerer zu atmen, als Dracos Hand sich zu dem Ort zwischen ihren Beinen bewegte und sie durch die Kleidung streichelte.

„Was möchtest du gerne mit ihr tun, Kitty“, fragte der blonde Slytherin.

Kitty leckte verführerisch an ihrer Hand. Sie spreizte zwei Finger auseinander und leckte mit der Zunge über den Punkt dazwischen. Hermine warf den Kopf zurück auf Dracos Schulter und stöhnte, während er unentwegt ihre Klitoris rieb und seine Erektion an ihren Po drückte.

„Mmm, ja, Kitty“, murmelte Draco am Hals seiner Freundin. „Das würde ich auch gerne tun. Sie schmeckt so gut!“

„Scheiße!“, rief Harry von seinem Sessel aus. Er war steinhart vom Zusehen. Er legte die Hand auf seine Beule und versuchte, sich selbst durch die Jeans zu reiben.

Dann löste sich Hermine aus Dracos Armen und lief zur Seite. Sie schloss die Augen und versuchte, wieder zu sich zu finden. Ihr Slytherin Freund sah sie überrascht an. „Hermine?“

„Ich… ich glaube, das Mittagessen ist fertig. Ja, ich kann es schon riechen“, plapperte sie nervös. „Ich bin fast am Verhungern.“ Sie eilte aus dem Zimmer und Kitty seufzte enttäuscht.

„Scheiße“, rief Draco und versuchte, seine Erregung wieder unter Kontrolle zu bekommen. „Ich habe sie zu sehr gedrängt, oder?“, fragte er Harry.

„Scheint so“, antwortete dieser, stand auf und schlug Draco auf den Rücken. „Aber du hast sie auch ein wenig angeturnt. Lass sie das nächste Mal entscheiden. Komm, gehen wir zum Essen.“

„Okay“, sagte der Blonde enttäuscht. Er schaute Kitty an und meinte tröstend: „Entschuldige, vielleicht später.“

tbc

Das Schicksal annehmen

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