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Kapitel 07 Aufforderung zum Tanz

Aufforderung zum Tanz



Sonntagabends saß Severus lesend vor seinem Kamin. Ein Glas Brandy stand an seiner Seite, das Licht der Flammen reflektierte sich in der bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Ein Klopfen erklang an seiner Tür. Ohne hochzusehen rief Severus: „Verschwinde, ich möchte nicht gestört werden!“

Ein zweites Klopfen hallte durch seine Räume. Severus sah zu dem Bogen hinüber, unter dem seine Tür lag, und zog seinen Zauberstab aus einer Innentasche seiner offenen Weste. Er zielte auf die Tür und sprach einen Stillezauber über die aufwändig verzierte Holztür. Seine Aufmerksamkeit kehrte wieder zu seinem Buch zurück, das er locker in der linken Hand hielt. Severus seufzte tief auf, als er fühlte, wie die Zauber gelöst wurden. Eine leichte Brise blies durch den Raum, während sich die Tür öffnete. Severus nahm einen Schluck von seinem Brandy, die Präsenz der eintretenden Person ignorierend.

„Guten Abend, mein Junge. Ich hatte noch keine Gelegenheit, dir für den leckeren Snack zu danken, den du mir letzte Nacht gebracht hast.“ Albus Dumbledore, der mächtigste Zauberer in der Zaubererwelt, stand lächelnd vor ihm. „Es macht dir doch nichts aus, wenn sich meine alten Knochen ein wenig bei dir ausruhen, oder?“ Ohne auf die Erlaubnis zu warten, sank Albus in den Sessel, der gegenüber von Severus stand.

„Ja, es macht mir etwas aus! Geh wieder, alter Mann, bevor ich gezwungen bin, dich zu verfluchen. Es ist schlimm genug, dass ich es ertragen muss, mit dir im selben Schloss zu sein. Ich glaube aber, dies hier sind meine persönlichen Räume! RAUS!“ Severus sah wieder in sein Buch und beachtete den Zauberer vor sich nicht mehr.

„Ts,ts. Vielleicht solltest du deine Ernährung verändern, damit sich deine Laune verbessert? Sag mir, fühlst du dich nach dem Essen vielleicht etwas weniger gereizt?“ Albus hatte für sich selbst ein vollständiges Teeservice heraufbeschworen und schenkte sich ein Tässchen ein.

Severus warf entnervt das Buch auf den Beistelltisch und starrte den Schulleiter wütend an. „Was willst du diesmal, Albus?“

„Ich möchte gar nichts. Ich wollte dir lediglich danken, dass du so aufmerksam warst, mir letzte Nacht die Pizza zu bringen.“ Das Funkeln in Albus’ Augen war ganz genau wie Vanessas Funkeln am Abend zuvor. Nach seiner Rückkehr von der Tanzvorstellung hatte Severus einen Hauselfen gerufen und ihn angewiesen, das Päckchen, das er bei sich trug, dem Schulleiter zu überbringen. Er hatte angenommen, dass dies das Letzte war, was er mit der Pizza zu tun haben würde.

„Du weißt ganz genau, dass Mrs. Prittchard dir diese Pizza geschickt hat. Es war nicht meine Idee. Was hast du denn davon, dass du mir nicht gesagt hast, wer gestern Abend da sein würde?“ Severus hatte sich jetzt in eine, aus seiner Sicht gerechtfertige Wut hineingesteigert.

„Beruhige dich, Severus. Ich dachte, wenn du Vanessa selbst trifft, wäre das die bessere Idee. Wie war die Tanzvorstellung? Und hat dir die Pizza geschmeckt?“

Müde schüttelte Severus den Kopf. „Verschwinde endlich, Albus. Ich habe nur noch eine Woche der Ruhe, bevor ich wieder gezwungen bin, Idioten, die gerade mal zwei aneinander reibende Hirnzellen haben, die Kunst der Zaubertrankbrauerei beizubringen.“

„Ich konnte deine Ansprache an die Erstklässler schon immer gut leiden, Severus. Ich kann euch lehren, wie man den Kopf verhext und die Sinne betört. Eine sehr hübsche, bildliche Rede. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies die Aufmerksamkeit der Schüler erregt. Du hast mir aber immer noch nicht erzählt, wie es gestern Abend gelaufen ist.“ Vanessa hatte Albus am frühen Nachmittag mit Einzelheiten des gestrigen Abends überschüttet, ihre Spekulationen über Severus’ Reaktionen bezüglich einer bestimmten jungen Hexe mit inbegriffen. Albus war sicher, dass der Tränkemeister sich treu bleiben und sich weigern würde, mit ihm über letzten Abend zu sprechen.

Er fühlte, dass sich Severus unbedingt mit den Leuten um ihn herum abgeben sollte und sich nicht, nur um alleine in seinen Kerkern hausen zu können, selbst aus der Welt aussperren durfte. Manchmal hatte das Wissen darüber, das Severus es sich selbst nicht erlaubte, sich von seiner Vergangenheit loszusprechen, Albus wütend gemacht. Und auch dass er sich starrsinnig weigerte, sich selbst einzugestehen, dass er vielleicht das Leben genießen könnte – nun, da der Dunkle Lord endlich besiegt war. Severus war ein junger Mann, wenn man die Magische Welt als Maßstab nahm. Ungeachtet seines Rufes in der Vergangenheit, den Severus immer noch ziemlich schnell aufs Papier brachte, hatte der Mann die letzten zwanzig Jahre damit verbracht, die Welt zu retten, in der er sich jetzt weigerte, zu leben! Severus musste sich selbst vergeben, das war Albus’ verbissenes Ziel, und wenn es das Letzte wäre, was er auf dieser Welt tun würde. Und ein Albus, der fest entschlossen war, war eine Furcht erregende Macht.

Schwarze Augen bohrten sich in den alten Zauberer. Severus atmete tief durch und lehnte sich vor. Sein Ton war schneidend. Ein übermäßig großes Grinsen pflasterte sein Gesicht, als er mit Fistelstimme sagte: „Die Pizza war großartig. Vanessa war unglaublich faszinierend. Und ich liebe es so sehr, zu tanzen.“ Severus’ Spott und seine Stimme normalisierten sich wieder. Er sah Albus an und fragte: „Wirst du mich jetzt endlich alleine lassen?“

Albus lachte, als Severus zurück in seinen Sessel fiel. „Trittst du jetzt in Gilderoy Lockharts Fußstapfen? Vielleicht sollte ich Sybill holen und ihr könnt miteinander aus dem Kaffeesatz lesen?“

„Du fängst an, mir gewaltig auf die Nerven zu gehen, alter Mann. Worauf willst du hinaus?“ Severus schaute den Schulleiter grimmig an.

Albus Stimme nahm einen ungewohnt ernsten Tonfall an. „Egal was du sagst, du verbringst zuviel Zeit alleine hier unten, Severus. Es wird Zeit, dass du dir selbst gestattest, ein wenig zu leben. Vergib dir selbst und nimm am Leben teil. Geh aus und triff dich mit anderen Leuten!“

Die Stimme des Tränkemeisters war bitter. „Und was soll ich tun, Albus? Die Vernichtung des Dunklen Lords kann unmöglich all die Täuschungen wiedergutmachen, wenn man an die Menschen denkt, denen ich das Leben genommen habe! Es ist eine schattige Linie zwischen Hell und Dunkel. Eine scheint es, habe ich zu oft weit überschritten. Auf beiden Seiten sind viel zu viele geopfert worden. Mehr als ich an einer Hand abzählen kann.“ Er lehnte sich zurück und atmete tief ein, immer den Direktor im Auge behaltend. „Aus einem mir unbekannten Grund hattest du immer ein unerschütterliches Vertrauen in mich. Minerva und ich haben festgestellt, dass dein mieses Urteilsvermögen einem Überfluss an Zucker zu verdanken ist. Mir geht es wirklich gut, wofür ich dir auch dankbar bin.“

Severus nahm wieder sein Buch in die Hand. Er sah Albus über den Rand der Seiten an, ein süffisantes Grinsen auf seinem Gesicht. „Da gibt es aber doch etwas, was du für mich tun könntest, wenn du wirklich so viele Sorgen um mich machst wie du behauptest.“

Albus lachte laut heraus. „Oh nein, Severus. Eine Wette ist eine Wette. Ich würde es hassen, dir Miss Grangers Gesellschaft zu verweigern. Oder Hermine deine!“

Severus’ Gesicht verdunkelte sich. „Was macht dich so sicher, dass das meine Bitte war?“

Albus überhörte seine Bemerkung. „Ich überlasse dich wieder deinem Buch. Denk darüber nach, was ich gesagt habe. Und versuche endlich, dein Leben etwas zu genießen!“

„Ich habe vor, genau das zu tun, Direktor, sobald du gegangen bist.“ Severus war zu seinem Buch zurückgekehrt und ignorierte Albus wieder.

„Severus.“

Der Tränkemeister sah hoch. Albus blickte ihn aufmerksam an. „Albus?“

„Ich mache mir Sorgen um dich, Severus. Ich bin kein junger Mann mehr, aber ich kann mich gut daran erinnern, selbst jung gewesen zu sein. Voldemort ist endlich weg. Hör auf, ein Märtyrer zu sein. Du weißt, dass du in der Magischen Welt ein Held bist. Fang an, danach zu handeln und hör auf, in Selbstmitleid zu baden.“

„Mir geht es gut, Albus.“

Das war keine neue Diskussion gewesen. Severus wusste, dass sich Albus Sorgen machte. Er war einer der wenigen Menschen, die er Freund nannte, aber er war jetzt nicht in der Stimmung wieder eine Debatte einzugehen, welchen Weg er einschlagen sollte, um sein Leben zu verändern. „Gute Nacht, Direktor.“

Albus betrachtete den Mann vor sich. Mit einem schwachen Nicken meinte er: „Sag Miss Granger, dass ich ihr meinen Allerbesten schicke!“

Das heitere Zwinkern in seinen Augen war ein Anhaltspunkt für Severus, dass der Direktor noch etwas im Sinn hatte. Albus ging zur Tür und rief ihm über die Schulter zu: „Umarme sie zur Begrüßung für mich!“ Mit dieser Bemerkung war er fort.

Severus sah zur Tür und schüttelte den Kopf. Je mehr die Dinge sich zu verändern schienen, desto mehr blieb wohl alles beim Alten. Er kehrte zu seinem Buch zurück.

oooOOOoooOOOooo

Am Donnerstagabend apparierte Severus nach den Anweisungen, die ihm Hermine gegeben hatte. Er fand sich in einer kleinen Vorhalle eines alten Gebäudes wieder. Durch einen Torbogen rechts von sich sah er eine Reihe von Treppen. Er stoppte am Treppenabsatz und betrachtete die Tür zu seiner Linken. Sie hatte gesagt, sie wohnte in Nr. 2, West. Severus stapfte die Treppen hoch. Wieder hielt er am Treppenabsatz an, und sah die Tür links an. Ein abgenutztes und verkratztes silbernes Schild, an dem Nr. 2, West eingraviert war, war an der Tür befestigt. Stimmen erklangen von innen heraus. Sie hatte erwähnt, dass sich eine Studiengruppe in ihrer Wohnung treffen würde. Versuchsweise klopfte er an die Tür. Er würde prüfen, ob sie ans Flohnetzwerk angeschlossen war, oder vielleicht konnte er auch einen Portschlüssel für die nächste Stunde schaffen.

Severus fühlte sich ziemlich unbehaglich, wie er so im Hausflur darauf wartete, dass Hermine auf sein Klopfen reagierte. Die Tür öffnete sich und zwei junge Frauen rannten aus der Tür und in Severus hinein. Er starrte sie wütend an, während sie sich murmelnd entschuldigten. Eine der Hexen stolperte in ihrer Hast, von ihm weg zu kommen.

Zwei junge Männer, eine dritte Frau und Hermine saßen noch versammelt um einen niedrigen Couchtisch auf dem Boden, welcher mit Papieren bedeckt war. Sie waren dabei, ihre Habseligkeiten zusammen zu packen. Severus stand unter der Tür, jede Minute mehr verärgert, und nicht sicher, was er tun sollte. Es war nicht von Bedeutung, dass er 15 Minuten zu früh für seine Stunde war, aber was ihm zu schaffen machte war, dass er sich langsam ziemlich idiotisch fühlte, hier auf die junge Granger zu warten, als wäre er ein sündiger Schüler. Und ein verärgerter Severus tendierte nun mal dazu, ein schnippischer und bissiger Severus zu sein.

Hermine sah hoch und lächelte freundlich. „Professor Snape, Sie sind früh dran, Sir. Vielleicht könnten Sie uns eine Frage beantworten?“

Severus’ Ton war schneidend. „Ich glaube nicht, dass es meine Aufgabe im Leben ist, als Ihre persönliche Bibliothek zu agieren, Miss Granger.“

Schnippisch und unausstehlich wie er war, lernte Severus jedoch, was Ron und Harry schon lange wussten, eine genervte und wütende Hermine war nicht gerade jemand, der man in die Quere kommen sollte. Harry hatte einmal gesagt, lieber würde er Voldemort wieder gegenüberstehen, als Hermine über den Weg zu laufen, wenn sie richtig sauer war. Severus war gerade dabei herauszufinden, wie wahr doch diese Aussage war.

Hermine stand auf, ihr Blick war durchdringend auf ihn gerichtet. Die anderen gingen so schnell sie konnten, aus ihrem Weg. Sie waren früher Schüler in Hogwarts gewesen und hatten Angst vor dem Tränkemeister. Sie kamen nicht einmal auf die Idee zu fragen, was er hier wollte. Die Luft um Hermine schien zu knistern. Die Hände an den Hüften und mit einem finsteren Blick auf ihrem Gesicht, sah sie Severus an.

„Würde es Sie wirklich umbringen, einmal in Ihrem Leben menschlich zu sein? Nein, Sie müssen immer jeden anblaffen. Was ist Ihr Problem? Ich habe Ihnen eine einfache Frage gestellt und Sie in Ihrer unendlichen Weisheit entscheiden, dass es besser wäre, mich lieber wieder blosszustellen, als eine einzige kleine Frage zu beantworten. Ich denke, dass Sie in Anbetracht dessen, dass dies die Studiengruppe für meinen fortgeschrittenen Tränkeunterricht ist, wahrscheinlich die Antwort gewusst hätten. Aber dann wiederum kommt mir der Gedanke, vielleicht hätten Sie sie ja auch nicht gewusst!“

Severus stand sprachlos und wie angewurzelt da.

Krummbein war in das Zimmer gekommen. Der Kater stoppte ein paar Meter vor Severus und fing lässig an, seine Vorderpfote zu lecken. Er schlich zu Severus und rieb sein schon plattes Gesicht gegen dessen Beine. Eine Spur von orangefarbenen Katzenhaaren blieb auf dem Stoff von Severus’ Hosenbeinen zurück.

„Tschüss, Hermine!“

„Wir sehen uns morgen!“

„Tschüss.“ So schnell wie möglich zogen sich die Studenten zurück. So weit weg von Snape, wie sie nur konnten.

Severus sah zu dem Halbkniesel hinunter. Die Katze ignorierte Severus’ finsteren Blick und haarte weiter auf die schwarze Hose, in dem er um die Beine des Mannes strich. „Was, zum Teufel noch mal, ist das für ein Ding? Ich schlage vor, Sie nehmen es weg, bevor ich es in einen Trank stopfe!“

Hermine schnappte sich schnell ihre Katze. „Wagen Sie es nicht, meine Katze zu verletzen, oder Hogwarts hat einen Tränkemeister weniger, wenn der Unterricht nächste Woche beginnt!“ Oh mein Gott! Was hatte sie denn da gedacht? Hatte sie gerade wirklich einen der mächtigsten Zauberer, den es gab, bedroht, nicht zu vergessen, dass sie ihm vorhin die Meinung gesagt hatte, weil er ihr eine Frage nicht beantworten wollte? Krummbein drehte sich in ihren Armen, sprang leichtfüßig auf den Boden und ignorierte die beiden Menschen, die sich da gegenseitig anstarrten.

Severus betrachtete die junge Hexe. Er hatte davon gehört, dass sie ein ganz schönes Temperament hatte, aber er war noch nie derjenige gewesen, der es zu spüren bekommen hatte. So musste es gewesen sein, als sie Malfoy schlug. Das allein benötigte schon mehr Mut, als viele erwachsene Männer besaßen, vor allem in Anbetracht dessen, dass Lucius sein Vater war und immer im Sinne seines Sohnes agierte. Gegen seinen Willen war Severus beeindruckt. Keiner außer Albus wagte es, mit ihm zu streiten.

Beide standen immer noch da und beäugten sich, jeder auf den anderen wartend, damit dieser als erster ein Wort sprach. Schließlich fragte Severus: „Was war das für eine Frage?“

„Bitte?“

„Haben Sie etwas an den Ohren? Welche Frage wollte mir Ihre Gruppe stellen?“ Das halbe Lächeln auf seinem Gesicht nahm seinen Worten etwas die Bissigkeit.

„Oh, die Frage.“ Das war es? Sie hatte angenommen, er würde sie auf der Stelle verfluchen. Aber natürlich war sie nicht länger eine Schülerin, und er brauchte sie immer noch, damit sie ihm den Rest des Tangos beibringen konnte.

Severus war zum Sofa hinüber gegangen und setzte sich hin, ständig beobachtend, wie die Gedanken offen über Hermines Gesicht fegten. „So so. Solch Slytherin Gedanken für eine Gryffindor, Miss Granger“, sagte er eingebildet.

„Ach, hören Sie doch mit diesen Vorurteilen über die Häuser auf, Professor.“ Er war unmöglich, aber sie grinste ihn trotzdem an. „Wir hatten Zweifel über die Wirksamkeit und die Zutaten des Wolfbanntrankes. Sie sind einer der wenigen Tränkemeister in Europa, die ihn richtig brauen können.“ Ungeachtet was sie fühlte, würde sie dem Mann seinen Verdienst zugestehen. Er war überdurchschnittlich begabt und stand beruflich meilenweit über dem Rest seiner Kollegen. Er übertraf einige auch in anderen Bereichen.

„Die Frage?“

„Ja. Nun gut.“ Hermine setzte sich wieder auf den Boden vor dem Tisch und fing an, ihre Papiere zu durchblättern, während sie sprach. Ihr Ärger war vergessen und sie begann, ihre Theorie darzulegen. „Ich weiß, dass pro Liter zwei Tropfen Eisenhut für den Trank genommen werden, aber was wäre, wenn man stattdessen ersatzweise Tollkirsche in einem früheren Stadium des Brauvorganges benützt? Es könnte passiert und so behandelt werden, dass der giftige Effekt in fast der gleichen Weise abgewandelt wird, wie es der Eisenhut schafft. Tollkirsche verbindet sich auch mit Nieswurz sehr viel leichter im Rohzustand. Der Nieswurz könnte einen beruhigenderen Affekt auf die Testperson haben.“

Severus glotzte sie an. Er hatte immer gewusst, dass sie brillant war, auch wenn er ihr diese Tatsache persönlich nie zugestanden hatte, aber das jetzt übertraf sogar diese Einschätzung. Diese Idee war zu simple, um einfach darüber hinweg zu sehen, ja das war sogar voll von endlosen Möglichkeiten. „Sie lehren Ihnen den Wolfbanntrank im Unterricht?“

Hermine errötete. „Wir haben ihn nur gestreift. Die Idee, den Eisenhut zu verändern und den Nieswurz hinzuzufügen, ist mir eingefallen. Muggelärzte unterrichten Studenten, wie man Medikamente verändern kann, basierend auf Zutaten und Wirksamkeiten, um ein bestimmtes Endresultat zu erreichen. Dieselbe Theorie kann auf Zaubertränke angewandt werden. Es würde ein breiteres Angebot an Tränken ergeben, auch um speziellere Probleme zu behandeln.“ Hermine setzte sich auf ihre Absätze zurück und sah Severus an.

„Ich glaube nicht, dass diese Vorgehensweise schon einmal erforscht wurde. Was schätzen Sie wäre das Ergebnis einer solchen Veränderung, wenn Sie Korkknollenwurzel anstatt Nieswurz nehmen würden?“ Severus beobachtete, wie Hermines Augen tanzten und hörte ihr zu, wie sie mit Leidenschaft für ihr Fachgebiet sprach.

Die nächste Stunde debattierten sie über die Wirkung der Zutaten für den Wolfsbanntrank. Irgendwann in dieser Zeit hatte Severus seinen schwarzen Umhang ausgezogen und über die Sofalehne gelegt. Geistesabwesend hatte er die Manschetten des dunkelgrauen Frackhemdes aufgerollt, das er trug, und analysierte dabei ihre Theorien. Auch war während der letzten Stunde ein Teeservice auf dem Couchtisch erschienen. Severus hörte Hermine zu und stürzte dabei seinen Tee hinunter.

„Die geschnittenen Raupen in einem beruhigenden Trank sind nicht stark genug. Es ist höchst zweifelhaft, dass sie dieselben Auswirkungen auf einen sich verwandelnden Werwolf haben.“ Hermine kicherte, als sie sich ihren Tee nahm.

Eine Augenbraue nach oben gezogen, fragte Severus: „Ja?“

„Nun ja, ich dachte gerade daran, wie beruhigend wohl Schokolade in hohen Dosen sein würde. Wieso nicht Schokolade dazugeben und abwarten, was passiert?“

„Ich glaube nicht, dass ich da dabei sein möchte, wenn Sie diese besondere Theorie austesten.“

Eine Muggelkuckucksuhr an der Wand schreckte die beiden auf, als sie die volle Stunde schlug. „Ach du lieber Himmel, es ist schon acht Uhr. Wir hätten mit unserer Stunde schon um sieben beginnen sollen! Es tut mir Leid, Professor. Ich habe mich von meiner Idee mitreißen lassen. Ich ziehe mich schnell um und dann können wir beginnen.“ Hermine schwang nervös ihren Zauberstab. Das Teeservice erhob sich in die Luft und sauste in die Küche. Noch ein Schwenk und ihre Unterlagen verschoben sich hin und her und sortierten sich selbst, bevor sie sich sauber in ihren Ordner legten.

Severus sah die Hexe an. Er wollte es sich selbst nicht eingestehen, aber er hatte die lebendige Diskussion genossen. Er hatte selten die Chance, mit jemandem, der wirklich gebildet, oder wenigstens nur interessiert an dem Gebiet der Zaubertränke war, zu debattieren. Die letzte Stunde war nur so verflogen, ohne dass es einem von beiden bewusst geworden war. Er dachte, dass Hermine wahrscheinlich allein durch das Wissen, das sie jetzt schon besaß, heute schon qualifiziert genug als Zaubertrankmeisterin wäre. Sie war bestimmt viel kenntnisreicher als einige der Meister, denen er bisher zu seinem Missvergnügen begegnen durfte.

„Miss Granger, machen Sie eine Pause und atmen Sie durch. Wir können gleich mit dem Unterricht anfangen. Haben Sie morgen früh zeitig eine Vorlesung? Wir können eine Woche auslassen, falls dies einfacher für Sie wäre. Wir haben noch genügend Zeit bis Halloween, um die Stunden fertig zu bekommen.“

Hermine schenke ihm ein warmes Lächeln. Sie lachte leise, als sie sagte: „Es geht mir gut, Professor. Meine Vorlesungen sind morgen nicht allzu früh. Danke, dass Sie mir zugehört haben. Ich ziehe mich schnell um.“

Severus nickte und sah ihr nach, als sie in einem anderen Zimmer verschwand. Sie trug eine Baumwollhose und eine bedruckte Bluse. Ihre Kleidung war ihm aufgefallen, als er in ihre Wohnung kam. Das Outfit, bis hinunter zu ihren nackten Füßen, verbarg kaum ihre Figur. Er war so verwickelt in die Diskussion gewesen, dass er bis jetzt vergessen hatte, wie gut sie ausgesehen hatte. Vielleicht hatte Albus Recht. Vielleicht sollte er mehr ausgehen. Sie ist eine Ex-Schülerin, schoss es ihm wieder durch den Kopf. Es war wie ein Mantra, das ständig wiederkehrte, jedes Mal, wenn er in letzter Zeit an sie dachte. Severus schüttelte den Kopf, um ihn frei zu bekommen. Er stand auf und ging im Zimmer umher, um seine Beine zu strecken.

Ein Korb in der Ecke, gleich neben einem vollgestopften Sessel, fiel ihm ins Auge. Papiere lagen obenauf. Ein kleines Stück schwarzer Stoff ragte unter den Papieren hervor. Severus zog gerade den Stoff heraus als Hermine, gekleidet in ein schwarzes Trikot, Rock, und Schuhen mit Absätzen zurück in das Zimmer kam. Er betrachtete das bisschen Stoff genau, während er es behutsam zwischen seinen Fingern hielt. „Haben Sie sich entschieden, unsere Kostüme selbst zu machen? Das ist kein Schurz, Miss Granger! Das Muster soll eine Schlange sein, keine Rose. Und ich wage zu behaupten, dass es viel zu klein ist.“ Severus grinste über ihr offensichtliches Unbehagen.

Hermine lief tiefrot an. Sie riss den Stoff aus seiner Hand und stopfte es rasch in den Korb. Eine schnelles Schnalzen aus dem Handgelenk und der Korb war auf dem Weg in ihr Schlafzimmer. „Nein, Professor. Das ist kein Schurz. Nächste Woche habe ich einige Vorschläge für unsere Kostüme da. Können wir mit der Tanzstunde anfangen?“

Severus bewegte sich keinen Schritt. „Ist das ein Teil eines anderen Kostüms? Eine Augenklappe? Warum die Rose?“

Hermine bedeckte ihre Augen mit der Hand. „Das ist kein Teil für irgendein Kostüm. Können wir mit der Stunde weitermachen?“

„Wenn es kein Teil für ein Kostüm ist, was ist es dann?“ Die Arme verschränkt, stand er da und sah sie fragend an.

„Professor, könnten wir bitte tanzen? Was macht es schon aus, was es ist!“ Hermine ging voran. Ihr Parfum wehte hoch und kitzelte Severus’ empfindliche Nase.

Seine Stimme war tief und verführerisch. „Miss Granger, das fragliche Objekt scheint einen deutlichen Effekt auf Sie zu haben. Es scheint nichts weiter als zwei Dreiecke aus Stoff mit einem kleinen Faden dazwischen zu sein. Ich wage zu behaupten, dass ein dunkler Spruch Sie nicht mehr aus der Fassung bringen würde. Ich würde zu gerne wissen, was es ist, dass Sie so sehr zu beunruhigen scheint.“

Hermine stellte fest, dass er ihr Unbehagen ein wenig zu sehr genoss. „Das Stück Stoff, Professor, ist ein String, wenn Sie es unbedingt wissen wollen.“ Konnte sie noch mehr in Verlegenheit gebracht werden?

Severus sah verblüfft aus. „Ein String? Für was wird das denn gebraucht?“

Hermine sah ihn an. Das konnte er nicht ernst meinen, oder doch? „Sie wissen nicht, was ein String ist?“

„Glauben Sie, ich hätte Sie gefragt, wenn ich es wüsste?“ Nun war er wieder dabei, genervt zu sein.

Hermine lachte. „Das ist Unterwäsche, Professor. So etwa wie ein stark gekürztes Höschen.“ Es schien, als wäre er jetzt an der Reihe, für heute Abend zu erröten. Sie lachte noch mehr, als sie die Röte auf seinen Wangen sah.

„Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit. Können wir nun bitte mit der Stunde anfangen?“ Severus fühlte sich beschämt. Höschen? Ihr Höschen? Sie trug dieses Stück Stoff? Bilder von Hermine, in nichts als ‚Dem String’ in seinem Kopf hatten sich katalogisiert und versuchten nun, seine Gedanken zu übernehmen. Wann war sie Hermine für ihn geworden? Nun ja, das Bild von ihr nur in diesem Höschen schien es auszuschließen, sie weiterhin Miss Granger zu nennen. Er schob das Bild fort. Später würde er Zeit haben, darüber nachzudenken denn das Letzte, das er jetzt noch für seinen verräterischen Körper brauchte um zu reagieren, war das Bild, in dem er Hermine in seinen Armen hielt und ihren Duft einatmete. Vielleicht sollte er doch die verräterischen Teile seines Körpers verhexen, um damit seinen Körper zu zwingen, sich endlich zu benehmen.

„Professor?“ Hermine stand wartend vor ihm. Das Lied, zu dem sie immer getanzt hatten, spielte leise. „Lassen Sie uns mit einer Wiederholung beginnen. Denken Sie daran, auf den Fußballen zu tanzen.“

Severus ging vor und nahm Hermine in seine Arme. ‚Sie ist eine Ex-Schülerin, sie ist eine Ex-Schülerin, und die Besserwisserin aus Gryffindor’, raste es durch seinen Kopf. Er war dabei, den Kampf gegen seine Gedanken zu verlieren. Er tanzte auf den Fußballen vorwärts und fühlte, wie sich ihr Körper gegen seinen bewegte. Severus stöhnte unhörbar. Er fühlte, wie sich ihre Brüste gegen seine Brust drückten. Das Bild von Hermine in Dem String wirbelte in seinem Kopf herum. Da er den Kopf nicht beim Tanzen hatte, verwickelte er seine Beine mit Hermines und brachte damit beide zu Fall. Sie landeten auf dem Boden.

„Hermine!“

„Professor, sind Sie in Ordnung?“ Hatte er sie gerade beim Vornamen genannt? Sie war nahezu auf ihm gelandet. Sie lagen Auge in Auge da, nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Hermine krabbelte schnell zurück auf den Boden und stand auf. Krummbein war gekommen um zu sehen, was hier für ein Tumult war. Er sauste davon, als Severus wieder auf die Beine kam.

Severus klopfte Zeit schindend seine Kleidung ab. Bei Merlin, hatte er sie Hermine genannt? „Ja, mir geht es gut. Miss Granger? Sind sie irgendwie zu Schaden gekommen?“

Hermine lächelte. „Nein. Ich glaube nicht, dass mir etwas passiert ist, Professor. Sollen wir es noch einmal versuchen? Wir probieren alles außer dem Sacada. Sie müssen ihren Kopf beim Tanzen haben, Sir.“ Hermine übersah seinen finsteren Blick. Eine Bewegung mit ihrer Hand und die Musik begann wieder zu spielen. Severus war ihr letztes Mal beim Sacada auf beide Füße gestiegen und hatte sie zu allem Überfluss auch noch getreten.

Severus konzentrierte sich diesmal und sie tanzten die Schritte fast fehlerlos. Gerade als er anfing, sich zu beruhigen, änderte sich das Tempo.

„Wir versuchen jetzt den schnelleren Takt. Sollen wir?“ Er hatte geübt und deshalb erging es ihm, trotz des schnelleren Taktes, besser als das letzte Mal, als er das Auftakttempo getanzt hatte. Es gab noch Schwierigkeiten, aber sie kamen voran. „Können Sie sich an den Sacada bei der Aufführung erinnern? Ist Ihnen aufgefallen, wie er getanzt wurde?“

„Ich konnte den ersten Schritten folgen, aber dann veränderte sich der Tanz. War das eine fortgeschrittenere Art Tango?“

„Der Tango wird nicht nach Schema getanzt. Er wird durch die Musik geprägt und verändert sich mit jedem Lied, mit jedem neuen Partner. Die Schritte, die ich Ihnen zeige, sind die Bausteine des Tanzes. Sie können in einer endlosen Reihung zusammengefügt werden. Um den Tango richtig zu tanzen, sollte man nie eine Schrittfolge oder ein Muster auswendig lernen. Alles sollte improvisiert sein, wie im Leben sollte ein Schritt nach dem anderen kommen, jeder Schlag zur richtigen Zeit. Ich denke aber, für unsere Zwecke sollten wir mit dem gleichen Lied weitermachen und auch einer bestimmten Reihenfolge von Schritten folgen.“ Sie lächelte ihn verschmitzt an. „Habe ich Recht, wenn ich annehme, dass Sie nicht vorhaben, die Tanzstunden weiterzuführen, wenn die erforderlichen Stunden vorüber sind?“

Severus lachte dunkel. „Hat es Ihnen Prittchard nicht gesagt? Der Rabatt, den er mir anbot, war zu hoch, um ihn auszuschlagen. Ich habe mich für 36 Monate Unterricht angemeldet, und dabei jede Stunde mit Ihnen.“

Hermine warf den Kopf zurück und lachte. „Das passiert frühestens dann, wenn mich die Chudley Cannons als ihren neuen Sucher anwerben!“

Severus sah sie an. „Wäre das etwa keine Alternative?“

„Ich fliege nicht, Professor.“

„Die unfehlbare Miss Granger fliegt nicht?“ Vage erinnerte sich Severus an irgendetwas über ihre Unfähigkeit, wirklich gut zu fliegen, als sie noch Schülerin war. „Alle Hexen fliegen.“

„Ja, und wir haben alle Warzen auf der Nase und sind hässlicher als die Sünde. Ganz schön klischeehaft, Professor. Was machen Sie da?“

Severus untersuchte ihre Nase. „Ich suche nach Warzen.“

„Oh, vielen Dank. Könnten wir wieder mit dem Tanzen weitermachen? Versuchen wir Schritt für Schritt den Sacada. Ganz langsam.“ Sie brauchten vier Versuche, bis das Timing richtig war und er nicht länger in Gefahr schwebte, ihr auf den Fuß zu treten. Nochmals vier Versuche und sie schafften es, die Figur auch zum Takt der langsamen Musik zu tanzen. Danach arbeiteten sie daran, den Sacada mit den Schritten zu kombinieren, die Severus schon beherrschte.

„Es ist beinahe 10 Uhr, und bevor wir Schluss machen, möchte ich Ihnen noch einen weiteren Schritt zeigen. Es wird dem Tanz ein bisschen Flair geben.“

Severus ächzte auf. Er hatte die Schritte, die er nun kannte, immer noch nicht sicher im Griff. Sie ließ ihn offensichtlich dafür bezahlen, dass er sieben Jahre lang ihr Professor war.

Hermine gluckste. „So schlimm ist er nicht. Sehen Sie. Er heißt EL Circulo oder der Kreis. Es ist eine einfache Figur, auf dem Two-Step aufgebaut, den wir schon erarbeitet haben. Der einzige Unterschied ist, dass Sie sich am Ende des Schrittes immer nach links drehen, so dass sie sich wieder zum Anfang der Figur im Kreis zurückdrehen. Drehungen können Ihnen beim Tanzen helfen, wenn Sie sich auf der Tanzfläche eingeengt fühlen. Außerdem fügen sie dem Tanz ein besonderes Gefühl hinzu.“

Severus schaute skeptisch. „Wir drehen uns beide nach links?“

„Nein, Sie drehen sich nach links und ich folge mit meiner Drehung nach rechts. Versuchen wir es.“ Der Kreis ging reibungsloser, als er gedacht hatte. Er wollte sich zuerst weiterhin in gerader Linie bewegen, den Schritt so tanzen, wie er es zuerst gelernt hatte, aber Hermine blieb dabei, ihn zu korrigieren, bis er sich jedes Mal drehte. Er nahm an, dass er das nächste Mal vergessen würde, geradeaus zu tanzen wenn sie den gesamten Tanz wiederholten. Er würde den Schritt noch einmal von vorne lernen müssen. „Ich denke, das war es für heute Abend, Professor.“

Severus ging zum Sofa, um seinen Umhang zu holen.

„Die Verspätung heute Abend tut mir leid. Ich verspreche, dass wir nächste Woche gleich mit der Stunde anfangen.“ Sie standen an der Tür.

„Eigentlich, Miss Granger, ist es Ihre Theorie über den Wolfsbanntrank wert, einen weiteren Blick darauf zu werfen. Hat einer Ihrer Professoren irgendein Interesse gezeigt?“ Er würde gerne einige ihrer Theorien selbst ausprobieren. Er hatte die Vorstellung, dass die Kombination der Zutaten, die sie erwähnt hatte, mit einer kleinen Veränderung funktionieren könnte.

Hermines Gesicht hellte sich auf. „Wirklich, Professor? Ich glaube, keiner meiner Professoren hat tatsächlich schon einmal wie Sie den Wolfsbanntrank richtig gebraut. Keiner von ihnen ist daran interessiert, mein Ansichten über eine Veränderung anzuhören. Sie sind die Meister und ich bin nur die Studentin.“

Severus betrachtete die Frau vor ihm. Er dachte, dass sie wohl Recht haben könnte. Sie würden sie als intelligent ansehen, aber alles andere würde zu weit gehen. Sie war muggelgeboren, weiblich und eine Studentin. In deren Denken gleich drei Dinge, die gegen sie sprachen. Sie würden es nur schwerlich begreifen, dass sie mit solch einem revolutionären Konzept kommen könnte. Während er vielleicht zu Recht arrogant war, konnte er aber ihre Intelligenz als das annehmen, was es war. Severus hatte ihr nie ein Kompliment ins Gesicht gesagt, aber Albus und er hatten oft über ihre Intelligenz gesprochen. Sie war eine extrem leistungsfähige Hexe. Verbinde das mit einem großartigen Kopf und du hast eine höchst eindrucksvolle Kombination in solch einer bescheidenen Hexe. „Ich glaube, dass Sie Recht haben könnten mit einigen der Zutaten und deren Kombinationen. Ich denke, Sie sollten das Verfahren der Kombinationen verändern, damit es richtig funktioniert. Vielleicht können wir unsere Unterhaltung nächste Woche nach der Tanzstunde fortsetzen?“

„Das wäre großartig. Vielen Dank, Professor.“ Hermine war über alle Maßen aufgeregt. In ihrem Enthusiasmus lehnte sie sich vor und umarmte Severus.

Er stand ruhig da, unsicher, und um Worte und Gesten verlegen. Er hob zögernd einen Arm, gerade als Hermine zurücksprang. Sie war entsetzt, als sie bemerkte, was sie gerade getan hatte. „Oh, entschuldigen Sie, Sir. Ich…“

Severus sah schmerzerfüllt aus. Er nickte kurz, bevor er ging. „Gute Nacht, Miss Granger.“

Nachdem er gegangen war, ließ sich Hermine gegen die geschlossene Tür fallen. Sie brach in einen Kicheranfall aus. „Was für ein Abend!“, dachte sie. „Eine Schande, dass ich kein Tagebuch mehr führe. Zuerst muss ich ihm meinen String erklären. Dann purzeln wir übereinander und nun habe ich ihn auch noch umarmt. Merlin hilf mir. Ich bin nicht sicher, ob ich wissen möchte, was als Nächstes passiert!“

Severus stand vor dem Gebäude und sah zum zweiten Stock hoch. Er lachte leise, als ihm Albus’ Abschiedsworte wieder einfielen, von wegen Hermine zu umarmen. Ein Knall unterbrach die Stille, als er zurück nach Hogwarts apparierte.

tbc

A/N: Pearle hat die Szene mit dem String aus ihrem Leben übernommen. Ihr Mann entdeckte eines Tages einen String ihrer Tochter und wollte wissen, für was ein Teenager wohl eine Augenklappe bräuchte. Als sie sich nach ihrem Lachanfall wieder vom Boden aufraffte und es ihm erklärte, wurde er blass und meinte: „Du treibst doch deine Scherze mit mir, oder?“

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