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Kapitel 11 Sonntag in Hogwarts

Sonntag in Hogwarts


Erste Szene - Ein neues Duett

Severus war mieser Laune, als er durch die Gänge von der Großen Halle bis zum Slytherin Gemeinschaftsraum pirschte. Er hatte es geschafft, in der letzten halben Stunde von allen vier Häusern insgesamt fünfzig Punkte abzuziehen. Manche Vergehen waren nur geringfügig, so etwa die fünfundzwanzig Punkte von einem Zweitklässler aus Gryffindor dafür, dass er hustete und so die Ruhe des Nachmittages störte. Manches wiederum war ernster, zwei Punkte von vier Siebtklässlern aus Slytherin, einen ganzen halben Punkt von jedem dafür, dass sie drei Wandteppiche in Brand gesetzt hatten, während sie in den Gängen zauberten. Alle vier Häuser waren betroffen. Die Schüler sprangen aus dem Weg, um dem Sog von Severus’ offensichtlich schlechter Laune zu entkommen.

Hermine war schon eine Stunde zu spät. ‚Nicht eine Stunde zu spät’, sagte er zu sich selbst, während ihn die Stimme in seinem Kopf verspottete. ‚Sie kommt nicht. Warum bist du überrascht, dass sie nicht auftaucht? Würdest du auftauchen, um ausgerechnet dich zu treffen?’ Er seufzte, in Ordnung, sieh es ein. Hermine hat sich entschieden, nicht zu kommen. Sie musste ihr Vorgehen von Donnerstagabend überdacht haben und zu Sinnen gekommen sein. Es hätte für ihn wirklich keine Überraschung sein dürfen.

Hermine schien sich die letzten paar Tage in seinem Kopf fest gesetzt zu haben. Sie war das einzige, über das er nachdenken konnte. Es war schwer zu glauben, dass sie irgendein Interesse an ihm haben könnte. Er glaubte nicht daran, dass das Schicksal ihm auch nur dieses kleine Vergnügen erlauben würde.

Seine Träume der letzten drei Nächte waren erfüllt von Hermine gewesen. Hermine, wie sie im Labor mit ihm arbeitete, er und Hermine, wie sie sich unterhielten, Hermine in verschiedenen Bekleidungszuständen, Hermine, wie sie nur mit ‚Dem String’ tanzte. Hermine in so vielen kompromittierenden Positionen, wie es sich nur sein schurkischer Geist ausdenken konnte. Jemanden zu begehren ließ es aber nicht wahr werden. ‚Du hättest sie in der einen Nacht haben können und es wäre erledigt gewesen’, erinnerte ihn die Stimme in seinem Kopf. Aber er hatte mehr von ihr gewollt als nur schnelle Befriedigung. Er hatte auf irgendeine Art Beziehung mit der jungen Hexe gehofft. Offensichtlich würde daraus nun nichts werden. Das Beste würde sein, sie zu vergessen. Er hatte Aufsätze zu korrigieren, Tränke zu brauen und eine Kiste Old Ogdens, die auf ihn wartete. Er wandte sich zu dem Gang um, welcher zu seinem Büro führte und seufzte schwer.

Hermines Gesicht hellte sich auf, als sie den Tränkemeister im Korridor sah. „Severus!“, rief sie. „Hallo. Es tut mir so leid, dass ich zu spät bin, aber Edmund war einfach unmöglich. Er erinnert mich ein wenig an Neville, als ich noch zur Schule ging.“

Severus nahm ihre Gegenwart kaum zur Kenntnis, seine Ausstrahlung war kalt.

Hermine registrierte sein reserviertes Verhalten. „Stimmt etwas nicht?“

Ihre Frage ignorierend, drehte sich Severus in der Annahme, dass sie ihm folgen würde, um, und ging in Richtung seines Büros. Seine Roben bauschten sich hinter ihm auf. Sein Ton war barsch und durchsetzt von Ärger. „Ist Ihnen aufgefallen, dass Sie mehr als eine Stunde zu spät sind, Miss Granger? Ich hatte angenommen, dass Sie nicht mehr kommen.“ Er wusste, dass er sich kindisch verhielt, aber es schien, als könne er nicht damit aufhören. Richtig oder falsch, er hatte sich entschieden sie abzuweisen, bevor sie ihn abweisen konnte. Er schalt sich selbst einen Narren. Es war nun egal, dass sie hier war. Er hätte es nie so weit kommen lassen dürfen. Warum zur Hölle hatte er nur jemals auf Lupin gehört?

Hermine folgte ihm. Er war offenkundig wütend, weil sie zu spät gekommen war. Sie versuchte es noch einmal. „Ich weiß, ich hätte eine Eule schicken sollen, aber ich habe mich so beeilt, hierher zu kommen. Es tut mir leid.“ Sie standen im Gang vor seinem Büro. Severus’ Verhalten und sein Tonfall verwirrten Hermine. Er hatte ihr gesagt, dass er sie wollte. Sie konnte sich seine Gefühle für sie nicht vorstellen. Was genau ging hier vor sich?

„Wenn Sie mir folgen würden?“ Severus betrat sein Büro und hielt die Tür für die verwirrte Hexe geöffnet, dann verriegelte und sicherte er sie, bevor er sich zu Hermine umdrehte.

„Severus, was ist los?“ Hermine war genervt. Entweder er würde ihr auf der Stelle erklären, was los war oder sie würde gehen.

Die Kränkung und der Ärger in Hermines Stimme erregten Severus’ Aufmerksamkeit. Er konnte den Ärger in ihren Augen blitzen sehen, beschloss aber, es nicht zu beachten. Er hatte sich selbst ausreichend davon überzeugt, dass sie ihre Meinung geändert hatte. Er war unvernünftig, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. „Du bist zu spät und ich möchte, um genau zu sein nicht, dass meine Verbindung zu dir in dieser Art und Weise bekannt wird.“

„Welche Art und Weise? Alles was ich sagte, war hallo?“ Was zur Hölle war mit ihm los?

„Du hast mich Severus gerufen.“

„Was hast du denn erwartet, wie ich dich rufe?“

„Es waren Schüler in der Halle. Ich hatte angenommen, dass du mich als Professor Snape ansprechen würdest.“

„Wir sind also wieder bei Professor Snape? Dann war es wohl ein Fehler, dass ich hergekommen bin.“ Hermine erhob sich abrupt von ihrem Stuhl, Wut wallte in ihr auf.

„Vielleicht habe ich nicht richtig nachgedacht“, sagte Severus schnell, während gegensätzliche Gefühle in seinem Kopf einen Kampf ausfochten. Zuneigung und Verlangen kämpften mit Zurückweisung und Kränkung, was wiederum Selbstzweifel in ihm heraufbeschwor.

Hermines Groll trat an die Oberfläche. „Nein, du hast überhaupt nicht nachgedacht! Die letzten zwei Tage schleppten sich für mich nur so dahin. Ich kann überhaupt nicht sagen, wie sehr ich mich darauf gefreut habe, dich wieder zu sehen. Wenn du Schwierigkeiten damit hast, mit mir gesehen zu werden, empfehle ich dir, es mir sofort zu sagen. Vielleicht ist es tatsächlich eine gute Idee, wenn ich jetzt sofort gehe und wir das Ganze vergessen!“ Hermine griff nach dem Türknauf und versuchte, die Tür zu öffnen. „Professor Snape, würden Sie bitte die Tür entriegeln?“

Severus raufte sich die Haare und seufzte. „Hermine, es tut mir leid. Ich bin nicht an diese Art von Beziehung gewöhnt. Du warst zu spät. Ich dachte, du hättest deine Meinung geändert und entschieden, nicht zu kommen.“

„Es tut dir leid? Das war’s? Ich bin ein bisschen zu spät und du entschließt dich, mich dafür einen Kopf kürzer zu machen? Und von welcher Beziehung sprichst du? Wir haben bis jetzt noch nicht einmal mit einer Beziehung begonnen! Bitte entriegeln Sie die Tür, Professor Snape.“

„Hermine, sei vernünftig.“

„Vernünftig? Ich bin also diejenige, die unvernünftig reagiert? Wir waren bei Miss Granger, erinnerst du dich? Ich schlage vor, du öffnest nun sofort diese Tür!“ Sie hatte genug von ihm. „Warum habe ich nur je daran gedacht, dass da etwas zwischen uns sein könnte?“

Severus ging zu seinem Schreibtisch und sank müde in seinen Sessel. ‚So’, fragte er sich selbst. ‚Bist du nun glücklich? Du wusstest, dass das passieren würde.’ Er hatte so auf eine Verbindung mit dieser Frau gehofft. Aber wann hatte ihn Hoffnung je weitergebracht? Was machte es für einen Unterschied, dass er diese Frau mochte? Er versuchte, die Stimme in seinem Kopf zu ignorieren und sagte zu Hermine: „Vielleicht haben Sie recht. Auch wenn es nicht meiner Gewohnheit entspricht, entschuldige ich mich für alle Unannehmlichkeiten, die ich verursacht habe, Miss Granger.“ Er schwenkte seinen Zauberstab zur Tür, entriegelte sie und löste die Schutzzauber.

Etwas an seinem Tonfall ließ sie sich umdrehen.

„Es steht Ihnen frei, zu gehen. Ich bedauere, dass wir unsere Stunden weiterführen müssen, aber wir sind beide magisch dazu verpflichtet, den Vertrag zu erfüllen. In Anbetracht der Umstände kann ich vielleicht Albus dazu überreden, die Konsequenzen zugunsten einer anderen Alternative zu verändern.“ Severus fühlte, dass er Kopfschmerzen bekam. Er schloss die Augen, massierte seinen Nasenrücken und überlegte, ob er noch einen Kopfschmerztrank vorrätig hatte. Vielleicht konnte er auch einfach etwas Tödliches finden, das sein Elend beenden würde. Er schrak auf, als er Hermines Hände sanft massierend auf seinen Schultern fühlte. Seine Ohren hatten sich so auf den Knall der Bürotüre fixiert, dass er gar nicht gehört hatte, wie sie hinter seinen Sessel getreten war.

„Hermine, was machst du?“ Warum war sie noch hier? Den dunklen Lord zu verstehen und auszumanövrieren, war im Vergleich zu dieser Hexe ein Kinderspiel gewesen. Severus wollte sich nicht mit ihr streiten, aber er schien die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren, wenn sie in der Nähe war. Er schmolz unter ihrer Berührung. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann ihn zuletzt eine Frau mit solch einer Zärtlichkeit angefasst hatte.

„Schlimme Kopfschmerzen?“ Etwas in seiner Stimme war ihr nahe gegangen. Sie hatte darin die Einsamkeit und die Hoffnungslosigkeit hören können. Sie wusste, dass er sich, wenn überhaupt, nur selten jemandem öffnete. Nun hatte er es riskiert, sich auf sie zu zu bewegen. Sie vermutete, dass es sein Argwohn anderen gegenüber war, der zur Folge hatte, dass er so schnell zumachte. Er würde sie zurückweisen, bevor sie ihn zurückweisen konnte.

„Ja. Ich fragte mich gerade, ob ich einen tödlichen Trank im meinem Labor habe, der mir gleichzeitig hilft, meine Kopfschmerzen los zu werden und mich aus diesem Elend zu befreien. Würdest du mir helfen nachzuschauen?“ Er hob fragend eine Augenbraue.

Hermine fuhr mit ihrer Massage fort. „Mmm, deine Muskeln sind steinhart. Entspann dich. Nein. Ich helfe dir nicht dabei, einen tödlichen Trank zu suchen. Ich denke, wir sollten über ein paar Grundregeln sprechen, dann gibt es auch keine weiteren Missverständnisse.“

Sie blieb? Severus drehte sich in seinem Sessel. Er griff nach Hermines Hüften und zog sie in seinen Schoß. „Willst du mir damit sagen, dass du diesem hier… noch eine Chance geben willst?“ Er hatte sie mit seinen Armen umschlungen. Eine Hand liebkoste zart die Seite ihres Gesichtes und wühlte sich in ihr Haar. Mit der anderen Hand hielt er sie fest an sich gedrückt, voller Angst, sie loszulassen. Seine Stimme war sanft und verführerisch. „Hermine.“
Hermine schlang ihre Arme um seinen Hals. Seine Augen bohrten sich suchend in ihre. Sie schienen in ihre Seele blicken zu wollen. Seine Lippen naschten an der Seite ihres Halses und sandten damit ein Prickeln durch ihre Eingeweide. Er kniff in ihr Ohrläppchen, um dann ihren Mund mit einem verlangenden Kuss einzufangen. Hermine öffnete ihren Mund unter seiner forschenden Zunge. Der Kuss war sengend und leidenschaftlich. Seine Zunge glitt in ihren Mund, die Wünsche seines bereits erregten Gliedes imitierend. Hermine rutschte unruhig auf seinem Schoß hin und her. Sie fühlte den Effekt, den sie auf ihn hatte, hart gegen ihren Po gedrückt.

„Hermine“, flüsterte er wieder als sie von einander abließen, den Hauch eines Lächelns auf seinen Lippen. „Darf ich annehmen, dass du doch bleibst?“ Er streichelte die Seiten ihres Körpers, immer zwischen sanfter Liebkosung und fester Berührung wechselnd, und in immer größer werdenden Kreisen. Sie trug ein Seidenshirt mit schwarzen Muggeljeans. Seine Hand fuhr unter den Saum ihres Shirts, ihre zarte Haut liebkosend und bewegte sich langsam entlang ihrer Seite, streichelte die erhitzte Haut von ihrer Taille bis zu ihrer Brust. Langsam strich er mit seinen Fingern an der sensiblen Unterseite ihrer Brust entlang. Ein Stöhnen löste sich von ihren Lippen.

Sie bewegte sich wieder, um zu erreichen, dass er seine Hand dort hinlegte, wo sie seine Berührung am meisten brauchte. Ihre Brustwarzen waren steinhart, als er mit seinem Daumen über den Stoff ihres BHs strich, die harte Spitze darunter reizend. „Gott, Hermine, weißt du, was du mir antust?“ sagte er sanft. Zärtlich biss und leckte er an ihrer Ohrmuschel. Ihr Name war Feuer und Rauch. Seine Worte ließen die Lust durch ihr Blut pulsieren. Sie schob sich auf ihn, seine Erektion noch enger an ihren Po gepresst. Sie wollte nichts mehr, als ihn tief in sich zu spüren. Er hob sie auf eine Stufe der Leidenschaft, die sie niemals zuvor gespürt hatte.

Ihre Hände spielten mit den Muskeln auf seiner Brust und seinen Schultern. Sie hatte es geschafft, die Haken an seinen Roben und die ersten paar Knöpfe an seinem Gehrock zu öffnen. ‚Was war das mit ihm und seinen Knöpfen?’ fragte sie sich. Vielleicht konnte sie ihm den Klettverschluss erklären. Es würde es ihr verdammt noch mal ziemlich erleichtern, ihn auszuziehen. Sie öffnete die ersten vier Knöpfe seines weißen Leinenhemdes und glitt mit ihrer Hand unter den festen Stoff. Seine Haut war blass, sogar fast durchsichtig, mit einem Hauch feinem, schwarzen Haar. Sie streichelte seine entblößte Haut und zeichnete die Linie einer Narbe nach. Sie fühlte, wie er unter ihrer Berührung erzitterte. „So, und an welche Art bist du gewöhnt?“, fragte sie sanft.

Severus war dabei, ihren Nacken zu küssen und leicht zu beißen. Seine Zunge glitt über den oberen Rand ihres Ausschnittes. Er hob seinen erhitzten Blick zu ihren Augen. „Bitte?“ Von was zum Teufel sprach sie?

‚Du hast aufgehört! Wieso zur Hölle hast du aufgehört? Du warst schon an ihren Brüsten! Was ist los mit dir! Geh sofort wieder da runter!’ Die Stimme in seinem Kopf war mit Macht zurückgekehrt und brüllte ihn an. Sie bewegte sich weiter auf seinem Schoß, wodurch sein ohnehin schon erregtes Glied noch härter wurde. Er war bereit, alles auf seinem Schreibtisch beiseite zu fegen und sie gleich hier zu nehmen. Er konnte die kleinen Beben fühlen, die durch ihren Körper fuhren, als sie vor Verlangen zitterte. Er fühlte ihren Puls rasen, wenn er ihren Hals küsste. Sie war genauso erregt wie er und ihr offensichtliches Verlangen entflammte ihn nur noch mehr. Allerdings schien die Blutversorgung seines Gehirns nicht mehr ausreichend zu sein, denn er konnte dem nicht mehr folgen, was sie ihn fragte.

Hermine atmete unruhig. „Du sagtest, du wärst nicht an diese Art von Beziehung gewöhnt. Welche Art bist du gewöhnt?“

Sie wollte über Beziehungen reden, jetzt? Er seufzte. Sicher! Sie würden reden! Er konnte genauso menschlich sein wie jeder andere. „Um es genau zu sagen, befasse ich mich normalerweise überhaupt nicht mit Beziehungen.“ Severus lachte. Er konnte es nicht fassen, dass sie jetzt reden wollte. Verdammte Besserwisserin. Aber vermutlich war es doch eine gute Idee. Er verlor rapide die Kontrolle und glaubte nicht, dass er noch aufhören könnte, wenn sie weitermachen würden. Er war nur noch einen Schritt davon entfernt, die Kleider von ihnen beiden magisch zu entfernen und sie mit seinem steinharten Penis aufzuspießen. Obwohl er dachte, dass sie keinen Einspruch erheben würde, hoffte er doch, dass sie sich Zeit nehmen konnten, um zuerst ihre Körper zu erforschen. Und eventuell fanden sie auch einen Ort, der ein bisschen bequemer als sein Bürostuhl war.

Hermine staunte über das Gefühl, das die Schwingungen seines Lachens bei ihr auslösten. „Habe ich dir je gesagt, dass ich dein Lachen mag?“

„Nein, ich kann mich nicht daran erinnern, dass du diese besondere Tatsache schon einmal erwähnt hast.“ Seine Arme hatten ihren Körper wieder umschlungen. Behutsam spielte er mit ihrem Haar.

„So, also mit was befasst du dich?“ Sie kicherte, als er herausfordernd mit den Augenbrauen wackelte. „Okay, vielleicht sollte ich das umformulieren?“

Sein Blick wurde weich, als er der Hexe in seinen Armen in die Augen sah. „Hermine, ich habe die letzten zwanzig Jahre mit nur zwei Zielen vor Augen verbracht. Das eine war, genug Informationen zu sammeln um den Dunklen Lord zu besiegen. Die andere war, mich zu bemühen, dabei nicht umgebracht zu werden. Es gab eine Zeit, da hätte ich den Tod willkommen geheißen, aber ich schuldete es Albus, es immer weiter zu versuchen und nützlich zu sein. Er gab mir eine zweite Chance, als ich sie nicht verdient hatte und ich verdanke ihm mein Leben. Dies ist eine Schuld, die ich niemals werde zurückzahlen können. Er gibt immer noch einen großen Teil der Magischen Welt, der nicht allzu gut von mir denkt. Ich habe eine dunkle Vergangenheit, die ich nicht ändern kann. Und es gibt dort Dinge, auf die ich nicht stolz bin. Wenn du bei mir bleibst, werden die Leute auch über dich urteilen. Dabei spielt es keine Rolle, dass ich den Orden des Merlin erhalten habe. Die Menschen erinnern sich nur an das, an das sie erinnern wollen. Vielleicht solltest du das mit uns noch mal überdenken.“

Hermine wischte sich eine Träne aus dem Auge, während sie Severus umarmte. Ihr Herz schlug für diesen gequälten Mann. Er verdiente so viel mehr als die Verachtung der Magischen Welt, dafür dass er die letzten zwanzig Jahre seines Lebens geopfert hatte. Ihre Stimme war voll von Gefühl, während sie ihre Arme fest um ihn schloss. „Oh, Severus.“

Diese Umarmung war intimer, als es ihre Küsse gewesen waren. Er umklammerte sie fest, sie war wie ein Rettungsanker für einen gezeichneten Mann. Es würde eine lange Zeit dauern, bis seine Seele geheilt war. Aber vielleicht, mit ihrer Hilfe, konnte er wieder hoffen. Es dauerte ein paar Minuten, bis er wieder sprechen konnte. „Ich dachte, du würdest vielleicht lieber nicht mir gesehen werden wollen. Und nicht anders herum. Du erwähntest Grundregeln?“

Sie lachte leise. „Ja, Grundregeln. Zum Beispiel, das Benutzen deines Vornamens in der Öffentlichkeit. Versteh mich richtig, ich versuche nicht, dich zu verletzen oder wegzulaufen. Du sollst meine Anwesenheit bemerken, auch wenn jemand anderes dabei ist. Ich bitte dich ja nicht, mich mitten in der großen Halle zu vögeln. Ich verstehe, dass öffentliche Zurschaustellungen nicht in deiner Natur liegen. Das geht mir genauso. Aber wenn aus uns ein ‚wir’ werden soll, müssen wir zusammen sein. Ich will unsere Beziehung nicht verheimlichen.“

„Und wo bitte soll ich dann über dich herfallen?“ Oh Gott, sie war so fantastisch!

„Das werden wir noch herausfinden, oder nicht?“ Hermines Hand streichelte sein Gesicht. Severus Augen schlossen sich für einen Moment, als er sich in ihre Berührung lehnte.

„Was ist mit deinen Freunden? Was erzählst du ihnen? Ich bin sicher, sie heißen es nicht gut. Potter und Weasley werden glauben, dass ich dir einen Trank eingeflösst habe, oder zumindest, dass du den Verstand verloren hast.“ Er hatte das idiotische Duo nie leiden können. Er vermutete, dass er wohl würde lernen müssen, sie zu tolerieren, wenn es irgendeine Art von Zukunft mit Hermine geben sollte. Potter arbeitete für das Ministerium und wurde darauf vorbereitet, eines Tages der Zaubereiminister zu werden. Wenn sie auch keine Freunde waren, so waren sie doch zu einer Art unausgesprochenen Übereinkunft gekommen. Bei ihren gemeinsamen Bestrebungen, den dunklen Lord zu vernichten, hatte sich zwischen ihm und Potter ein stiller, gegenseitiger Respekt entwickelt. Er dachte, dass Potter es sich zweimal überlegen würde, bevor er den Mund öffnen würde. Er war aber genauso sicher, dass Weasley wie ein Verwundeter hervorbrechen und ihn anklagen würde.

„Severus, wann habe ich mir je Gedanken darüber gemacht, was andere Leute denken? Wenn einer von beiden, Harry, Ron, oder auch sonst jemand etwas dazu zu sagen hat, müssen sie sich an mich wenden. Ich denke, sie werden vernünftig sein. Ich bin bekannt dafür, dass ich sehr kreativ darin bin, jemanden zu verhexen.“

Severus nickte. „Vielleicht sollten wir jetzt beginnen, an deiner Theorie zu arbeiten?“ Er wusste, dass er auch die Asche wieder anschüren und sie zu der Leidenschaft zurück bringen könnte, wo sie schon gewesen waren. Es lag nur knapp unter der Oberfläche verborgen. Es wäre nicht viel dazu nötig, aber er dachte, dass es wohl klüger wäre, jetzt aufzuhören. Er drehte seinen Kopf gegen ihre Hand, als sie sein Gesicht liebkoste, und knabberte und leckte sanft an ihrer Handfläche. Seine Worte widersprachen seinen Taten und seine Stimme war tief und seidig. „Wir sollten aufhören. Wir haben noch zu forschen und du musst heute Abend wieder nach Cambridge zurück.“

Hermine seufzte. „Richtig. Okay.“ Sie stand von seinem Schoß auf und strich ihre Kleidung glatt. Ihre Augen waren verklärt und ihre Wangen gerötet. Severus dachte, dass sie einfach großartig aussah.

Er hörte die Enttäuschung in ihrer Stimme und zog sie zurück in seine Arme. „Hermine, du hast keine Ahnung, was du mir antust. Noch vor einem Moment war ich mehr als bereit, den Schreibtisch zu abzuräumen und dich genau hier zu nehmen. Aber ich denke nicht, dass das so klug wäre. Wir sollten es langsam angehen. Erinnerst du dich? Wenn es mir auch egal ist, was andere über uns sagen, glaube ich doch, dass dieser Nachmittag ein Hinweis darauf war, wie wichtig es ist, dass wir uns besser kennen lernen, und wenn auch nur, um Missverständnisse in der Zukunft zu vermeiden.“ Seine Stimme war weich. „Glaub mir, es gibt nichts, wonach es mich mehr verlangt, als dass du und ich zusammen sind.“

Hermine lächelte strahlend und küsste den Mann vor sich. „Ich glaube dir. Der Schreibtisch, hm? Ich glaube, ich werde dich irgendwann beim Wort nehmen.“

Severus bewegte sich unbehaglich in seinem Sessel. Dieses freche Gör. Sein Grinsen war offenkundig, als er sagte: „Sollen wir versuchen, einen Werwolf zu zähmen? Fertig für die Arbeit, Partner?“ Ein gebogener Durchgang erschien an der Rückseite seiner Bürowand. „Ich habe meine Schutzzauber neu gesetzt, damit sie dich erkennen. Wir nutzen mein persönliches Labor. Die Gerätschaften und die Forschungsbücher sind von besserer Qualität als die im Klassenzimmer.“

Sie gingen durch die schwere Eichentür und erreichten Severus private Räume.

tbc

Und die Musik spielt weiter

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