Minnies Fanfictions

Kapitel 22 Anderer Tag, selbes Gebräu

Anderer Tag, selbes Gebräu


Hermine lächelte, als sie den warmen Körper hinter sich spürte. Sie streckte sich träge gegen seinen langen Körper und kuschelte sich tiefer in die Decken.

„Guten Morgen, ich stelle fest, dass du dich endlich entschlossen hast, dich zu den Lebenden zu gesellen.“ Severus saß aufrecht da, gestützt durch viele Kissen, die am Kopfteil aufgeschichtet waren. Eine Zeitschrift über Zaubertränke lag in seinem Schoß; ein Blatt Pergament, beschrieben in seiner vertrauten Handschrift, schwebte rechts von ihm in der Luft.

„Guten Morgen. Was ist das?“ Hermine hatte sich auf die Seite gedreht, ihre rechte Hand stützte ihren Kopf und ihre andere Hand deutete auf die Notizen, die in der Luft hingen.

„Nachdem ich die Ergebnisse unserer Tests mit dem Tränkematerial in den verschiedenen Kesseln noch einmal nachgeprüft habe, glaube ich, dass ich unsere Aufmerksamkeit auf drei Materialien einschränken kann. Ich sollte heute noch eine weitere Menge an Wolfsbanntrank brauen. Ich dachte mir, dass ich alle drei Materialien ausprobieren und so sehen könnte, welche Veränderungen stattfinden. Wie steht es mit deiner Fertigkeit, alles schön klein zu hacken? Hättest du Lust, mir zu helfen?“

Hermine setzte sich auf, ihre Augen glänzten interessiert. Die Decke, die sie bedeckt hatte, rutschte ihr bis zur Taille hinunter und entblößte seinem Blick die obere Hälfte ihres Körpers. Severus war einer der wenigen Tränkemeister, die fähig waren, den Wolfsbanntrank richtig zu brauen. Das war eine Chance fürs Leben, so weit es sie betraf. „Bist du sicher, dass du möchtest, dass ich dir helfe? Ich weiß, dass es Jahre der Übung bedarf, ihn richtig zu brauen, die Zauberformeln, die Zauberstab- und Rührbewegungen...“

Severus lachte in sich hinein. Hermine war so aufgeregt in der Erwartung, einen schwierigen Trank brauen zu dürfen, dass sie vergessen hatte, dass sie vollkommen nackt und obendrein noch ein wenig schüchtern war. Ihre Brustwarzen hatten sich in der kühlen Morgenluft verhärtet. Er fuhr mit einem Finger sanft über die harte Knospe. „Ich glaube, wir sollten noch etwas finden, womit wir diese bedecken können, ehe wir anfangen. Mir wäre es lieber, wenn du nichts Ätzendes auf deine nackte Haut spritzen lassen würdest.“

Hermine sah zu seiner Hand hinunter und ein leichtes Erröten bedeckte ihren Oberkörper. Ihre Gedanken waren immer noch auf den schwierigen Trank fixiert und so fragte sie ausweichend: „Bist du wirklich sicher, dass ich dir assistieren soll? Ich möchte den Trank lieber nicht ruinieren, wenn du der Meinung bist, ich sollte es dich besser alleine machen lassen.“

„Hermine, wenn ich nicht sicher wäre, dass du fähig wärst, mir zu helfen, hätte ich dich nicht darum gebeten. Den Trank zu brauen wird auch dazu beitragen, deine Theorie zu verstehen um ihn zu verändern. Du wirst genau sehen, wie und warum die Zutaten kombiniert werden und welchen Effekt das Umrühren und die Zauberformeln in jeder Phase haben.“

„Du setzt sonst keinen Assistenten ein.“

Das war jetzt eines der Themen, über die er bisher vermieden hatte nachzudenken, und es stieß ihn genau zwischen die Augen. Severus seufzte. „Ich habe es dir schon mal erklärt, es wäre für mich undenkbar gewesen, einen Assistenten zu haben, während ich für den Orden spioniert habe. Ich hätte unmöglich unbemerkt kommen und gehen können.“

Ihre Stimme war sanft. „Und jetzt?“

„Du möchtest wissen, warum ich dich nicht nächstes Jahr als meine Assistentin arbeiten lasse?“

Hermine war besorgt darüber, dass sie vielleicht zu viel aus einer Beziehung gelesen hatte, die ja gerade erst begonnen hatte. Es fühlte sich richtig für sie an. Er war richtig für sie. Sah er es auf die gleiche Weise? Er hatte gesagt, dass sie ihm gehörte. Was bedeutete das? Sie wollte heute Abend nicht von ihm getrennt sein, aber was war mit dem ganzen nächsten Jahr? „Okay. Ich weiß, dass du noch niemals eine Assistentin hattest, aber warum sollte ich es nicht sein, wenn du schon denkst, dass ich dazu fähig wäre?“

„Ich weiß, dass du dafür geeignet wärst. Genauso wie ich weiß, dass ich unsere professionelle und unsere persönliche Beziehung voneinander trennen kann. Ich bin sicher, dass auch du dazu imstande wärst, das zu trennen. Die Welt da draußen kann es nicht. Dein Ruf als Tränkemeisterin würde stets in Bezug auf unsere persönliche Beziehung in Frage gestellt werden. Wenn es mir selbst auch egal ist, was die anderen von mir denken, ist es mir doch wichtig, dass niemand an deinen Fähigkeiten zweifelt, und das nur aufgrund des Klatsches, der aufkommen könnte.“ Severus sah, wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte.

Hermine plumpste zurück in die Kissen. Missmutig stimmte sie seiner Einschätzung zu. „Schon gut, um des Argumentes Willen sage ich, dass ich dir zustimme. Ich mag es nicht, aber ich stimme dir zu. Wen soll ich ansprechen?“

„Hast du eine Liste der Tränkemeister, die Teil des Programms sind? Ich könnte vielleicht die Liste einsehen und dir sagen, was ich über deren Fähigkeiten weiß.“ Es hätte ihm gefallen, derjenige zu sein, bei dem sie blieb, aber er würde nicht zulassen, dass sie ihren Ruf aufgab, bevor sie die Chance hatte, sich einen aufzubauen. „Hermine, mir wäre es auch lieber, wenn du bei mir sein könntest. Ich bin nur nicht der Meinung, dass das die beste Vorgehensweise wäre.“

Ihr war klar, dass er Recht hatte. Hochbegabt wie sie war, erkannte sie, dass er nicht sie oder ihr Können zurückwies. Sie wusste das. Es verletzte sie trotzdem. „Ich stelle eine Liste der Meister zusammen, die auf dem Symposium sein werden.“

‚Gut, vielleicht gibt es da einen achtundneunzigjährigen Tränkemeister auf dieser Liste, der sabbert, eine entkräftende Krankheit hat und in einem kalten Klima lebt, so dass sie eine Menge Kleidungsschichten tragen muss. Du möchtest sie von jemand jungem und gut aussehenden fern halten, wenn du nicht in der Nähe sein kannst, um die beiden zu beaufsichtigen.’ Auch wenn er im Stillen mit der Stimme in seinem Kopf übereinstimmte, würde er doch versuchen, ihre Liste objektiv zu prüfen.

„Bring sie mit. Es gibt mindestens zwei Momente während des Brauprozesses, wo wir die Möglichkeit haben, sie zu besprechen, und der Trank derweil ruhen muss. Komm hoch und schau dir das an.“ Severus winkte ihr, damit sie neben ihn rutschen konnte.

Hermine griff nach dem Blatt und setzte sich neben ihn. Die Seite in der Zeitschrift war voll geschrieben mit Berechnungen. Er hatte das Material, dass sie in der Woche zuvor benutzt hatten zusammen mit den Wirkungen der Zutaten aufgelistet. Drei Materialien stachen hervor und hatten anscheinend den positivsten Effekt auf den Trank.

Severus braute den Trank normalerweise in einem Stahlkessel. Das war die Basis, um die Resultate der anderen Materialien miteinander zu vergleichen. Zink konnte den Einfluss der Wirkungseigenschaften über das erlaubte Limit hinaus verändern, was sie nicht zulassen konnten. Der gläserne Kessel hatte nicht genug Einfluss auf die Zutaten.

Hermine folgte seiner Auswertung der verschiedener Metalle und Materialien. Nickel konnte giftig sein, Palladium war hochgiftig und außerdem krebserregend. Er hatte für jedes der getesteten oder diskutierten Metalle die Plus- und Minuspunkte aufgelistet. Drei stachen aus den anderen hervor: Eisen, Gold und Silber.

Eisen war unverzichtbar für den Körper. Es hatte wichtige magnetische Wirkungen und war verantwortlich für den Sauerstofftransport im Blutkreislauf. Der eiserne Kessel würde eine kleine Menge Eisen an das Material abgeben, genauso, wie es Muggeltöpfe taten. Würde es dem Trank helfen, das Blut anzureichern?

Gold hatte keinen Effekt auf einige Bestandteile, veränderte oder steigerte aber stark die Wirkung einiger magischer Zutaten. Wenn sie die positiven Effekte kontrollieren und die negativen Effekte mindern könnten, würde der Trank einen starken Nutzen davon haben.

Silber war eine interessante Wahl. Es war stabil und es waren keine Wechselwirkungen mit einer der Zutaten bekannt. Das bedeutete aber nicht, dass es keinen Einfluss auf den Trank haben würde, wenn man wusste, was Silber einem Werwolf antun konnte. Würde der Trank einem Werwolf schaden, wenn man die gefährliche Beschaffenheit von Silber auf ein lykantrophisches System bedachte?

Hermine sah Severus an, ihre Augen strahlten. Fragen, Gleichungen und Einzelheiten fochten um den Vorsprung in ihren Gedanken. Stattdessen fragte sie: „Silber?“

„Du fragst dich, warum ich mich entschlossen habe, Silber mit einzubeziehen? Ich denke, wir sollten eine Portion versuchen, um zu sehen, wie sich die Wirkungen verändern. Ich glaube nicht, dass es am Ende eine durchführbare Wahl sein wird. Dennoch kann es als eine negative Kontrolle dienen, genauso wie der Stahl die Basis ist. Und es gibt immer noch drei andere Materialien, die wir für die nächste Versuchsreihe mit einbeziehen sollten.“ Severus hatte noch niemals zuvor die rasche Auffassungsgabe, die von dieser Frau ausstrahlte, so begrüßt. Er hatte sie beim Lesen der Angaben beobachtet. Er konnte fast sehen, wie ihr Verstand die Informationen auswertete und katalogisierte. Er war sicher, dass sie sich auch in einen aufschlussreichen Vortrag von jeder der hier aufgeführten und wesentlichen Zutaten stürzen konnte.

„In Ordnung, das klingt wie ein Plan. Wie lange dauert es, bis der Trank gebraut ist?“

„Für den vollständigen Prozess benötige ich normalerweise etwa vier Stunden. Mit deiner Hilfe können wir die Zeit verkürzen, aber wir wollen ja vier unterschiedliche Sätze zur selben Zeit brauen. Ich denke, ich kann mit Sicherheit sagen…“ Severus bemerkte, dass er ihre Aufmerksamkeit verloren hatte. Er folgte ihrer Blickrichtung und seufzte. Es war ihm klar, was als Nächstes kommen würde. „Hermine?“

Hermine saß an seiner linken Seite, die Seite, an der sein dunkles Mal sein sollte. Sie bemerkte, dass sie es nicht mehr seit diesem Nachmittag im Labor vor ein paar Wochen gesehen hatte, als er vergessen hatte, nach ihrer Auseinandersetzung einen Verschleierungszauber darüber zu legen. Sie hatte seinen nackten Anblick über die meiste Zeit an diesem Wochenende sehr genossen, und es war ihr bis jetzt nicht eingefallen, was gefehlt hatte. Sie strich mit ihrer Hand sanft über seinen Unterarm und entlang der reinen, ungezeichneten Haut. „Du musst das nicht tun, das weißt du.“

Severus nickte. Er wusste, wovon sie sprach. „Dann sieh es mehr als meinen Nutzen, als deinen an. Mir ist es lieber, wenn ich es nicht sehen muss.“

Sie war einen Augenblick stumm. „Gut. Ziehen wir uns an und gehen nach Hogwarts. Bist du dir im Klaren darüber, dass es heute Nacht hier ganz schön einsam sein wird?“

Severus zog sie an sich und küsste sie sanft. „Ich weiß. Aber du hast morgen früh Vorlesungen und ich habe über ein Haus voller Bälger die Aufsicht zu führen.“

Die Hexe lachte schallend. „Bälger? Seit wann bezeichnest du denn deine kostbaren Slytherins als Bälger?“

„Seit ich nicht mehr jeden Moment, in dem ich nicht mit ihnen übereinstimme, fürchten muss, dass als Folge ein Crucio über mich verhängt wird.“

„Ich habe gehört, dass du in den letzten zwei Jahren sogar einige Punkte an Gryffindor vergeben hast. Obwohl es immer noch offensichtlich ist, dass du die Slytherins bevorzugst.“

Severus zuckte mit den Schultern. „Ich bin der Hauslehrer. Was erwartest du von mir?“

Hermine hielt zum Schein protestierend ihre Hände hoch. „Keine weiteren Enthüllungen! Weißt du, als Nächstes bringst du mir noch Schokolade und Blumen und schreibst mir Liebeslieder während du mir sagst, dass das nicht wirklich Du bist. Das wahre Du ist weich und fluffig. Obwohl – der Teil mit der Schokolade wäre gar keine schlechte Idee.“

„Kaum. Ich denke nicht, dass ich der Blumen und Liebeslieder-Typ bin.“ Severus setzte sich auf, die Verachtung war deutlich in seiner Stimme zu hören. „Ich bin nicht fluffig. Was auch immer das heißen soll.“

Hermine lachte. „Nein, das bist du Gott sei Dank nicht.“ Er war großartig, sarkastisch, und sexy wie der Teufel, dachte sie. Nichts fluffiges in Sicht. Danke Gott für diesen kleinen Gefallen.

Während sie sich schnell anzogen, diskutierten sie über die Zutaten, die sie zusammentragen mussten, wenn sie das Schloss erreicht hatten. Hermine sah sich im Zimmer um. Sie würde ihn wirklich vermissen. Der Donnerstag schien noch so weit weg zu sein.

Als wenn er ihre Gedanken gelesen hätte, zog sie Severus in seine Arme. Sein Kuss war warm und sinnlich. Seine Zunge liebkoste ihre Lippen, ehe er ihren Mund liebevoll in Besitz nahm.

Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals und ihr Körper passte sich seinem an. Sie konnte seine Erektion an ihrem Bauch fühlen. „Mmm, mach so weiter und wir können gar nicht fort gehen.“

Severus befreite sich von ihrem Griff und versuchte diskret, sein pochendes Glied zurecht zu rücken. Jedes Mal, wenn er ihr in den letzten Wochen nahe gekommen war, verhielt sich sein verdammter Körper wie bei einem pubertierenden Teenager. Er hatte angenommen, dass nachdem er sie das erste Mal vorige Nacht geliebt hatte, seinem Trieb die Schärfe genommen worden war, aber das Gegenteil schien eingetreten zu sein. Nun schien sie nicht nur in seinen Gedanken zu hausen, sondern auch in seinem Blut zu zirkulieren.

„Kannst du dich an meine Bemerkung neulich erinnern?“ Er streichelte sanft über ihr Gesicht und seine Finger zeichneten ein bedeutungsloses Muster über ihren Kiefer bis hinunter zu ihrem Hals.

Hermine lehnte sich in seine Berührung und ihre Augen schlossen sich. „Von welcher Bemerkung sprichst du? Wir haben in letzter Zeit über viele Dinge gesprochen.“

Severus lachte leise. „Die Bemerkung über die Verlegung der Tanzstunden von Donnerstag auf Mittwoch. Mittwoch ist zentraler in der Woche, um uns zu treffen. Ich patrouilliere die letzte Schicht am Mittwoch und muss nicht vor ein Uhr nachts zurück im Schloss sein.“

Hermines Augen weiteten sich. „Warum bist du dann überhaupt erst am Donnerstag gekommen?“

„Am Anfang hatte ich kein Bedürfnis danach, hier mehr Zeit als unbedingt notwendig zu verbringen.“

„Und nun?“

Severus Stimme senkte sich. „Und nun möchte ich eigentlich gar nicht gehen.“

Erregung durchzog sie bei dem Klang seiner erotischen Stimme. Gott, was ihr dieser Klang nur antat. Zaubertränke im siebten Jahr wären eine Herausforderung gewesen, wenn sie schon damals so auf diese Stimme reagiert hätte. Wenn das so weiter ging, würde sie ein frisches Höschen brauchen.

Hermine schlang wieder ihre Arme um seinen Hals. Automatisch schloss er sie eine Umarmung. Sie senkte ebenfalls ihre Stimme und fügte etwas bei, von dem sie hoffte, dass es sexy klang: „Warum bleiben wir nicht einfach hier? Ich bin sicher, dass ich einen oder auch zwei alte Tiegel habe den wir benützen könnten, um den Trank während anderer Aktivitäten zu brauen.“ Sie wackelte andeutungsweise mit den Augenbrauen.

Severus öffnete seine Arme und ließ sie auf das Bett fallen. „Ich habe die Botschaft verstanden. Sollen wir?“

Sie lachten beide, als er ihr wieder vom Bett aufhalf. Hermine nahm ihre Büchertasche. „Hast du alles?“

Severus hatte seine Notizen in seine Reisetasche gepackt, ehe er sie schrumpfte und in seine Tasche steckte. Er nickte und sie verließen Hermines Wohnung, um nach Hogwarts zu apparieren.

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Severus Arme blieben einen Moment länger um Hermine geschlungen, als sie am Apparierpunkt außerhalb der vorderen Tore von Hogwarts ankamen, drückte sie kurz und trat dann zurück. Sie wandten sich dem Schloss zu und eilten zu einem Seiteneingang, der sie zu den Kerkern führen würde, weg von den Haupttoren des Schlosses.

Immer eingestellt auf die Ereignisse um sich herum sah Albus aus dem Fenster. Er lächelte, als er Severus und Hermine ankommen sah. „Großartig. Ich stelle fest, dass unser Tränkemeister zurückgekehrt ist. Und er hat Hermine mit sich gebracht. Ich könnte mir vorstellen, dass sie den Nachmittag im Labor verbringen werden.“

Minerva warf Albus einen Blick zu. Sie hatten Pläne für den Halloween Tanz geschmiedet und die Termine für die Weihnachtsferien besprochen. „Im Labor arbeiten?“

„Ach, komm schon, Minerva. Was sollte da sonst vor sich gehen?“ Albus Augen zwinkerten hell in dem gedämpften Licht des Raumes.

Minerva schnaubte. „Du kannst mich nicht mal eine Minute lang täuschen, Albus Dumbledore!“

„Nun, ich bin natürlich glücklich darüber, dass irgendeiner etwas von mir hält. Was ist es denn, dass ich getan haben soll?“

„Oh, jetzt hör aber auf, Albus. Erwartest du von mir, dass ich glaube, dass diese beiden von selbst zueinander gefunden haben? Und das Geschenk, das er ihr gekauft hat – ein echter Trelawney? Wenn sein Herz rein ist, dann bin ich Hagrids Mutter!“

„Habe ich dir schon einmal gesagt, was für ein feiner junger Mann dein Sohn ist? Zitronenbonbon?“ Er bot ihr eine mit Süßwaren gefüllte Kristallschüssel an.

„Albus!“

„Ich habe nichts gemacht, Minerva. Ich habe ihm vielleicht ihre Gesellschaft aufgezwungen, aber sie haben den Rest getan. Ich hätte niemals gedacht, dass es über eine wissenschaftliche Freundschaft hinausgehen würde. Ich freue mich wirklich über die beiden.“

Minerva seufzte. Sie kannte Albus nun schon lange genug um zu wissen, dass er ihr die Wahrheit sagte. „Ich freue mich auch über die beiden. Aber ich warne dich. Wenn er ihr auch nur ein Haar auf dem Kopf krümmt, dann wird man Teile von ihm von hier bis nach Hogsmeade aufsammeln müssen!“

Albus lächelte, die Mutterlöwin beschützte ihr Junges. „Das bezweifle ich nicht.“

„Könnten wir die Liste für den Halloween Tanz fertig machen? Ich habe noch ein paar andere Angelegenheiten, die ich heute noch erledigen muss.“

„Natürlich, Minerva.“ Albus wäre nicht überrascht, wenn eine dieser Angelegenheiten Tee und Tratsch mit Poppy und Irma beinhalten würde. Er wusste, dass beide Hexen an diesem Morgen gearbeitet hatten und sie am Abend zuvor ihre wöchentliche Plaudersitzung verpasst hatten. Er zog zwei glänzende, orangefarbene Listen aus der Seitenschublade seines Schreibtisches. „Nun, wegen den Dekorationen. Ich dachte, dass du und Flitwick vielleicht…“

Und die beiden fuhren mit den Plänen für den kommenden Tanzabend fort.

oooOOOoooOOOooo

Sie waren nun schon drei Stunden im Brauprozess begriffen. Hermine war noch nie zuvor im Leben so beeindruckt gewesen. Sie hatte immer schon seine Fähigkeiten respektiert, aber ihm beim Brauen des Wolfsbanntrankes zuzusehen erklärte, warum er ein Meister seines Faches war. Sie hörte intensiv zu, als er fertig damit war, dreierlei Formeln anzustimmen, währenddessen sein Zauberstab komplizierte Muster über den Kessel erzeugten. Das war die Zauberformel der dritten Phase, die den jetzigen Zutaten erlaubte, auf den Trank gleichzeitig zu agieren und zu reagieren. Jede einzelne Flüssigkeit, die in den vier Kesseln köchelte, hatte eine gleiche, hellblaue Farbtiefe. Er hatte den Vorgang für jeden der Kessel wiederholt.

„Miss Granger, was können Sie mir über die Unterschiede in den Farben der Tränke in jedem der Kessel sagen?“

Hermine setzte sich kerzengerade auf. Eine Protokollfeder balancierte über ihrem Forschungstagebuch, bereit, alles an Informationen aufzuzeichnen. „Wenn man die Farben auf einer Skala von eins zu vier einteilen müsste, wobei eins das hellste und vier das dunkelste wäre, würde ich sagen, dass alle vier Kessel einen Trank beinhalten, welcher eine hellblaue Farbe hat, aber in der Intensität von Nummer eins bis vier variieren. Kessel eins wäre die Nummer vier. Der Ton und die Pigmentierung der Farbe sind dunkler als bei dem Rest. Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass der Trank eine Spur vom Eisen des Kessels, in dem er köchelt, absorbiert hat. Der Trank hat sich einige der Eigenschaften des Eisenkessels angeeignet.“

Hermine fuhr fort damit, die Eigenschaften und Veränderungen der anderen drei Kessel aufzuzählen. Sie war gründlich und exakt in ihren Beobachtungen. „… und natürlich ist das der Hauptgrund, warum Stahl in der Vergangenheit immer genutzt wurde, um den Trank zu brauen, Professor Snape.“ Sie beendete ihre Beobachtungen mit einem Augenaufschlag und einem sonnigen Lächeln auf ihren Lippen.

Severus schüttelte den Kopf. „Du siehst ziemlich zufrieden mit dir aus.“

„Sind Sie nicht zufrieden, Professor?“ Ihre Stimme beinhaltete einen neckischen Tonfall.

„Wenn Sie nicht sorgfältig sind“, säuselte er, „werden Sie für Ihre Anmaßung eine Strafarbeit bekommen, Miss Granger.“ Severus saß auf einem Hocker seitlich der Arbeitsbank. Die Tränke mussten noch weitere fünfundzwanzig Minuten köcheln, ehe sie die letzte Phase des Brauens beginnen konnten. Die Farbe würde sich von einem hellen Himmelblau zu einem satten Königsblau vertiefen und so die Veränderung ankündigen.
Er schlang seine Arme um Hermines Taille, während sie sich zwischen seine Beine stellte. „Strafarbeit, Professor? Nackt die Kessel schrubben? Vielleicht auf Ihrem Schreibtisch genommen werden?“

Severus fühlte, wie sein Penis in seinen Hosen zuckte. Das Kleidungsstück wurde unangenehmerweise eng, nun schon ein normales Geschehen, wenn sie in der Nähe war. Die Stimme in seinem Kopf schrie wieder einmal: ‚Ja, ja! Gott, diese Hexe ist wirklich heiß!’

Eine Augenbraue hob sich fragend. „Erzähl es mir nicht. Du hast eine Phantasie während einer Strafarbeit?“ Manchmal hatten die gehemmtesten Leute die erotischsten Phantasien.

Hermine lächelte verführerisch. „Glaub es mir oder nicht, Severus, aber du warst eine Phantasie von nicht gerade wenig Mädchen in Gryffindor und höchstwahrscheinlich auch – wenn ich mich nicht irre – einiger anderer Häuser. Ich vermute, dass besonders, nachdem einmal die Gerüchte der letzten zwei Jahre angefangen hatten, du das Thema der Phantasie von mehr als einer Hexe gewesen bist.“

Er hatte noch niemals an irgendeiner seiner Schülerinnen Interesse gehabt. Es gab da diese seltsamen Hexen, üblicherweise in Slytherin, die in ihn verknallt waren, etwas, dass ihn ziemlich überforderte, weil er es nicht verstehen konnte. Poppy hatte einmal etwas über hoffnungslose Fälle gesagt, aber er hatte ihrer Erklärung keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt. Üblicherweise genügten ein barscher, stechender Blick und ein oder zwei schwierige Strafarbeiten wie das Ausdrücken des Bubotublereiters oder ähnliches, um jedwedes Interesse oder was auch immer die jungen Hexen in ihm sahen, abzuwürgen. Er würde weiterhin die Fledermaus der Kerker sein, der schmierige Blödmann. Niemals, auch nicht in seinen verrücktesten Gedanken wäre es ihm eingefallen, einer von ihnen nachzulaufen.

„War ich auch ein Thema bei dir?“ Seine Stimme liebkoste jedes Wort.

Hermine errötete. Ihre Gedanken schweiften zurück zu Severus, als er sich im Badezimmer des Hauptquartiers des Ordens ausgezogen hatte, während sie ins Zimmer gekommen war.

Er bemerkte das Erröten ihrer Wangen. „Du hattest eine Phantasie über mich! Vielleicht kann ich sie wahr machen, wenn du mir erzählst, worüber sie ging.“ Er war wirklich überrascht, herauszufinden, dass sie von ihm anders als nur ihren Professor gedacht hatte. Sie hatte ihm niemals einen Fingerzeig darauf gegeben, dass sie Interesse an ihm gehabt hatte.

„Tatsächlich hast du sie sozusagen gestern wahr werden lassen. Ich habe… ähm, es war der Sommer zwischen dem sechsten und siebten Jahr, als ich ins Badezimmer am Grimmauld Platz kam und du gerade beim Umziehen warst. Und gestern, als wir in meiner Wohnung waren...“ Ihre Wangen hatten einen noch tieferen Rotton angenommen, als sie daran dachte, wie Severus sie an der Wand in der Dusche genommen hatte.

„Ich verstehe. Nun dann, sollten wir wohl etwas mit dem Schreibtisch erfinden, oder nicht?“ Severus küsste sie am Hals. „Hermine.“

„Mm, ja?“

„Der Trank ist bereit für die letzte Phase.“ Severus lächelte, als sie ihre Augen aufschlug.

„Oh, entschuldige.“

Sie küssten sich rasch, bevor sie zurück zum Arbeitstisch gingen. „Du hattest übrigens Recht mit deiner Einschätzung über die Farben der Tränke in der dritten Phase.“ Er zeigte auf eine der Zutaten, die vor ihr lagen. „Pass auf, dass du den Aasgeiermagen in gleichmäßige Stücke hackst. Es müsste einer bei jedem Kessel liegen und er sollte nicht hinzugefügt werden, ehe an der Oberfläche des Trankes gelbe Flecken auftauchen. Bei diesem Vorgang wird jede der kleineren Luftblasen oben platzen und einen gelben Fleck hinterlassen.“

„Werden sich die gelben Flecken mit dem dunkelblauen Trank zu einem grünen Trank verbinden?“ Hermine hackte sorgfältig den Magen.

„Nein, die gesamte Menge wird zu einem tragenden Rotton umkippen, wenn der Magen hinzugefügt wurde.“

Ein Läuten erklang im Labor, nur Sekunden bevor ein Klopfen an der Tür zu hören war. Severus blickte finster drein, als er zur Tür sah. Es gab nur einen Mann, der ihn in seinem Labor störte. „Komm rein, Albus“, bellte er.

Albus trat ein, prächtig in himmelblaue Roben gekleidet, welche die Farbe des Trankes zu wiederholen schienen, die dieser einen Augenblick zuvor noch gehabt hatte. „Guten Tag, Hermine, Severus. „Ich sehe, dass du in einem Stück nach Hogwarts zurückgekehrt bist.“

„Wenn ich schlau gewesen wäre, wäre ich weg geblieben!“ Severus starrte den Schulleiter an.

„Hast du deinen Geburtstag genossen, Hermine? Die Party im Fuchsbau war wirklich großartig. Ich freue mich immer so auf diese glücklichen Zeiten. Sag mir, isst du mit uns heute Abend?“

„Danke, Albus. Aber ich habe heute Abend noch ziemlich viel zu lernen. Vielleicht ein anderes Mal.“ Hermine lächelte.

„Schon gut, aber pass auf, dass du nicht zu sehr ausbrennst. Severus, ich sehe dich später. Hermine.“ Mit einem Rascheln seiner Roben war er fort.

„Der Mann sollte mehr Zurückhaltung lernen! Ich schwöre, er ist in den letzten zwei Jahren ziemlich sonderbar geworden.“

Hermine lachte. „Ich bezweifle, dass Albus Dumbledore sonderbar ist.“

„Woher willst du das wissen? Egal, schon gut. Hier, sieh auf die letzte Zauberformel.“ Severus deutete auf das schwarze Lederbuch.

Hermine verfolgte Severus Unterlagen, als er den letzten Zauber für jeden der Tränke vervollständigte. „In Ordnung, überzeuge dich davon dass sie eindeutig gekennzeichnet werden, damit wir wissen, in welchem Kessel sie gebraut wurden, wenn du sie in die Fläschchen abfüllst. Wir vergleichen nächste Woche die Eigenschaften der Tränke.“

Sie arbeiteten Seite an Seite und besprachen die verschiedenen Änderungen in den Tränken, während sie weitermachten. Mehrere Bewegungen und Schlenker mit den Zauberstäben folgten, dazu einige Reinigungszauber, und das Labor war wieder sauber.

Severus lachte leise. „Gute Arbeit für einen Tag, falls ich das so sagen darf. Wie würdest du das nennen?“

Hermine lächelte breit. „Einen schwierigen Zaubertrank zu brauen? Es war wundervoll. Du bist wirklich fantastisch, weißt du?“

„Jahre des Brauens für einen undankbaren Wolf, das ist alles.“ Severus hatte noch nie gut mit Lob umgehen können.

„Nein, das ist nicht Übung, das ist Können.“ Hermine packte ihre Büchertasche zusammen. „So sehr ich es auch hasse, gehen zu müssen, es wird Zeit, aufzubrechen.“

Severus nickte. Seine Emotionen standen im Widerspruch dazu. „Ich sollte dich in meinen Räumen anketten. Keiner würde das je bemerken.“ Er rieb mit der Nase an ihrem Hals und versuchte, das Unvermeidliche hinaus zu zögern.

„Mmm, vielleicht ein anderes Mal.“ Sie erschauderte, als sein Lachen gegen ihr Schlüsselbein vibrierte. „Bringst du mich hinaus?“

„Natürlich, und ich sehe dich schon am Mittwoch, anstatt am Donnerstag. Darf ich annehmen, dass du am Samstag und Sonntag nach Hogwarts kommst?“

„Wahrscheinlich wird es später Samstagnachmittag. Ich muss mich mit einem meiner Studienberater wegen meiner Lehrzeit treffen. Ich möchte auch noch die Namen der beiden anderen, die du mir gegeben hast, prüfen.“ Sie hatten ihre Liste mit den Tränkemeistern durchgesehen. Severus hatte die Liste bis auf vier Namen gekürzt und danach noch zwei weitere dazu geschrieben, die er persönlich kannte.

„Möchtest du mit mir am Sonntag in Hogsmeade essen? Ich kann im Witchcraft reservieren.“

„Keine Lust mehr, Essen zu bestellen? Essen im Witchcraft klingt großartig.“

Sie hatten die vorderen Tore von Hogwarts erreicht. Hermine fühlte das Prickeln der Magie auf ihrer Haut, als Severus den Nicht-Beachtungs-Zauber und als Zugabe einen Stillezauber auf sie legte. Er packte sie und küsste sie besitzergreifend. „Ich werde dich vermissen. Die Kerker sind ziemlich kühl in der Nacht. Ein warmer Körper neben mir würde lange ausreichen, um die Kälte zu vertreiben.“

„Ich werde dich auch sehr vermissen. Ich wünschte, ich müsste nicht gehen.“ Einen Kuss später trennten sie sich. „Ich sehe dich am Mittwoch. Tschüss, Severus!“

„Mittwoch. Pass auf dich auf.“ Es fiel ihm schwer, die Worte ‚Leb Wohl’ zu benutzten, da er die Endgültigkeit des Ausdruckes nicht mochte. Und er wollte nicht, dass es ein Lebewohl war.

Hermine apparierte mit einem Knall. Seine Stimmung verdunkelte sich, als er zurück zum Schloss wanderte. Er war an den letzten beiden Morgen neben ihrem warmen und willigen Körper aufgewacht. Das letzte, was er jetzt wollte, war, alleine in seine Räume zu gehen. Die Tür fiel krachend hinter im ins Schloss, als er durch den Seiteneingang ins Schloss ging. Zwei Fünftklässer sprangen bei dem Geräusch auf.

„Mister Westmore, würden Sie mir erklären, was Sie und Mister Ranunculus mit diesem Frosch da machen?“ Die zwei Jungs lagen auf ihren Knien und stupsten einen Frosch an, der, seltsam genug, mit roten Streifen und blauen Flecken eingefärbt war.

Die beiden Jungs erstarrten vor Schreck. „Professor Snape, Sir.“

„Ja, Mister Westmore, ich weiß, wer ich bin. Ich glaube, die Frage war, was Sie und Mister Westmore mit diesem Frosch machen? Ich warte.“ Severus verschränkte die Arme über der Brust, während er über seine Nase hinab auf die beiden Jungen sah.

„Wir, äh, versuchten, einen Farbveränderungszauber zu sprechen, Sir, und etwas ist dabei schief gelaufen.“

„Ja, das kann ich sehen. Nun gut, bringen Sie ihren Frosch zu Professor McGonagall und erklären Sie ihr den Zauber, den sie benutzt haben. Ich bin sicher, dass sie fähig ist, Ihren Fehler zu berichtigen.“ Sein Blick wurde noch finsterer, während er den beiden zusah, wie sie sich vom Boden erhoben. „Ich denke, dass zwei Fuß Pergament über die Eigenschaften von korrekten Zaubersprüchen, von jedem von Ihnen morgen Nachmittag um fünf Uhr auf meinem Schreibtisch, dabei helfen sollte, Sie besser aufzuklären, als es der missglückte Versuch ihrerseits vermocht hat.“

„Ja, Sir. Vielen Dank, Sir.“ Die beiden türmten schnell, dankbar darüber, dass sie keine Strafarbeit erhalten hatten.

‚Nur zwei Fuß Pergament und keine Strafarbeit? Du wirst weich, Kumpel’. Er teilte der Stimme in seinem Kopf mit, dass sie sich verpissen soll, während er zu seinen Räumen zurückkehrte. Er betrachtete den Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer. Mmm. Vielleicht konnte er über etwas nachdenken, damit die Zeit verging, bis er Hermine wieder sah.

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