Minnies Fanfictions

Kapitel 40 Teile einer rätselhaften Situation

Teile einer wirklich rätselhaften Situation


Diffuses Licht erleuchtete das Baumhaus und das Geräusch von sanft fallendem Wasser mischte sich mit den Rufen von exotischen und ausgefallenen Vögeln in der duftgeschwängerten Luft.

Severus stöhnte.

Er vermisste seine Kerker, niemand sollte dem Sonnenlicht vor zwei Uhr am Nachmittag ausgesetzt sein! Es sollte irgendwo niedergeschrieben werden, in Stein geritzt und wie ein Gesetz befolgt werden müssen. Er konnte mit einem einfachen Morgen umgehen, er hatte ja in den letzten zwanzig Jahren sehr früh Unterricht gegeben, aber das strahlende Licht zusammen mit nervig glücklichen und aufmunternden Schulleitern – einer war da ganz speziell gemeint – ging ihm unter die Haut.

„Kannst du diese verdammten Vögel abschalten, ehe ich sie bis ins Morgen hexe?“ Das Bündel neben ihm bewegte sich und zog die Decke weiter nach oben über ihren Kopf.

„Guten Morgen. Ich vermute, du hast gut geschlafen?“

„Rieche ich hier Kaffee?“

Severus lächelte und fasste nach der Kaffeemaschine, die magisch an der Seite des Bettes erschienen war. „Ja danke, ich habe auch gut geschlafen.“

Hermine starrte ihn an, während sie nach der Kaffeetasse griff, die er ihr entgegen hielt. Er hatte schon früh begriffen, dass sie ein Morgenmuffel war. Sie blühte in der Nacht auf und mochte die Morgenstunden nur, wenn sie zu der Zeit immer noch wach war. Eine großzügige Verabreichung von Kaffee war üblicherweise nötig, um sie vor dem Mittag wieder in einen Menschen zu verwandeln. Versuch und Irrtum hatten ihn gelehrt, bis nach ihrer ersten Tasse zu warten, die normalerweise recht flott gekippt wurde, um das Ganze umzukehren.

Er sah ihr zu, wie sie die Tasse in einem Zug austrank, ihre Augen dabei geschlossen in einem fast orgastischen Glücksausdruck hielt und dabei den Duft einsaugte. Sie seufzte tief, ehe sie ihre Augen öffnete und ihn anlächelte. „Mehr? Klasse Kaffee, ist das eigentlich Teil des Ambientes oder hast du ihn schon vorher bestellt?“

Severus schüttelte den Kopf, während er ihr eine weitere Tasse einschenkte. Offensichtlich hatte sie sich entschlossen, in die Unterhaltung einzusteigen, während sie aufwachte. „Ich habe es gestern bestellt als…“

„Verdammt, sieh nur, wie hell es ist! Wie spät ist es?“ Hermine richtete sich kerzengerade auf. „Da ist eine Präsentation um neun, zu der ich gehen wollte und du hast deinen Vortrag um elf!“

Seine Hand auf ihrem Arm beendete ihre Bewegungen. „Hermine, es ist noch früh. Wir haben noch eine Menge Zeit, es ist noch nicht mal acht Uhr. Du hast gestern Abend Galestorms Vortrag erwähnt. Ich hätte dich das nicht verschlafen lassen. Beruhige dich.“

Sie lächelte verlegen. „Tut mir leid. Es ist alles nur ein wenig überwältigend. Ich wollte diesen Mann unbedingt treffen, damit ich wegen meiner Lehrzeit eine Entscheidung treffen kann. Ich hätte niemals gedacht, dass du über den Wolfsbanntrank reden würdest, den wir miteinander verändern. Diese Leute sind alles Meister. Was werden sie denken, wenn du eine Idee einer Studentin im dritten Jahr präsentierst? Vielleicht solltest du es als deine Idee ausgeben? Auf diese Art hätte es mehr Gewicht.“

„Sie werden denken, dass du die brillanteste Hexe bist, die sie jemals getroffen haben, etwas, das ich schon weiß. Hör auf, dich klein zu machen. Das ist deine Idee, nicht meine. Ich werde nicht die Anerkennung für etwas in Anspruch nehmen, das ich nicht getan habe. Besonders wenn es dich betrifft. Hör jetzt auf und atme tief durch. Alles wird gut. Und komm her.“ Seine Stimme wurde weich, als er ihren Grad an Nervosität bemerkte.

Er drehte sie herum, so dass sie mit dem Rücken zu ihm saß. Sanft legte er ihr Haar zur Seite und begann die Muskeln entlang ihrer Schultern und der Wirbelsäule zu massieren. Er konnte die Anspannung fühlen, die von ihr abstrahlte und dabei war es noch nicht mal acht Uhr! Wie würde es ihr nur am Nachmittag gehen? „Atme, Hermine, atme einfach nur.“

Die junge Frau lehnte sich vor und stöhnte leise. „Mmm, so könnte ich hier den ganzen Tag bleiben. Lieber Gott, du hast großartige Hände.“

„Ja, ich glaube, du hast das auch gestern Nacht gesagt.“ Er grinste, als er fühlte, wie sie sich aus einem ganz anderen Grund wieder verspannte. Sie waren in der letzten Nacht ‚drinnen’ geblieben, hatten beim Zimmerservice ein leichtes Essen bestellt und danach den Dschungelboden in ihrer Suite erforscht. Der Wasserfall sorgte dafür, dass sie den Vorteil einiger veränderter Zaubersprüche üben konnten, samt seiner Version des Wingardium Leviosa. Sie liebten sich langsam und nahmen sich Zeit, jedes neue Gefühl in dem strömenden Wasser zu genießen.

Hermine hatte ihn überrascht und teuflisch gegrinst, als sie ihn auf einen Felsvorsprung unter Wasser sitzen ließ und dann untertauchte. Er fühle einen Augenblick lang Panik, als sie unter dem Wasser blieb und sich seinem harten Glied widmete und hatte Angst, dass sie ertrinken würde, während sie ihm so viel Vergnügen bereitete. Luftblasen kamen an die Oberfläche, während sie weiter an seinem harten Schaft saugte und leckte. Er versuchte, sie nach oben zu ziehen, aber sie stieß seine Hände fort, ehe sie endlich wieder nach oben kam.

„Es geht mir gut. Lehn dich zurück und genieße.“

Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er sie ansah. Sie hatte zwei kleine Kiemen an jeder Seite ihres Halses. Sie ertrank nicht unter dem Wasser, sie atmete! Die Kiemen war nicht in der Größe, die Potter im vierten Jahr während des Trimagischen Turniers gehabt hatte, diese hier hielten Stunden. Er konnte nur vermuten, dass sie eine kleinere Menge an Dianthuskraut genommen oder die Wirkung des Krautes modifiziert hatte, was wahrscheinlicher war. So oder so waren die Gefühle, die das aufgewühlte, warme Wasser um sein Glied und seine Hoden auslösten, dazu Hermines eifriger und talentierter Mund samt Zunge, die Dinge mit seinem Körper anstellten, von denen er noch nicht einmal geträumt hatte, fast mehrm, als er aushalten konnte. Er legte sich zurück und verlor sich in diesem Moment, staunte über diese wundervolle Frau, brillant in allen Dingen und in dem, was sie für ihn tat.

Nun zog er die anschmiegsame Hexe wieder in seine Arme und flüsterte ihr ins Ohr. „So gern ich dich hier den ganzen Tag festhalten würde, müssen wir doch bald aus diesem Bett heraus, wenn wir es rechtzeitig zu diesem Vortrag schaffen wollen.“

Hermine küsste ihn über die Schulter. „Du bist schlimm, wirklich schlimm!“ Sie gab ihm einen Klaps auf den Schenkel, ehe sie aus dem Bett glitt. „Lass mich zuerst unter die Dusche springen, ich brauche ein wenig extra Zeit, um heute Morgen mein Haar in Form zu zaubern. Das Baumhaus ist toll, aber mir würde es auch ohne die Luftfeuchtigkeit gefallen.“

Severus beobachte, wie sie in das Badezimmer der Suite tänzelte und ihn ihr geschmeidiger Körper mit jeder Bewegung lockte. ‚Und sie meint, ich sei schlimm?’ Sein Körper reagierte auf die visuelle Stimulierung von Hermine. Mit einem eigenen Seufzer ging er, um seine Unterlagen für die Präsentation heute zu holen. Er hatte auf jeden Fall vor, heute Abend noch einige seiner ‚ausgefallenen’ Ideen an der Hexe auszuprobieren, doch dieser Gedankengang würde bis später warten müssen, im Augenblick hatten sie weit dringlichere Dinge, an die sie denken mussten.

oooOOOoooOOOooo

Galestorms Vortrag ‚Zaubertränke und du – Eine Geschichte der Veränderung’ erwies sich als genauso langweilig wie es klang.

„Ich nehme an, nach der unglaublichen Menge an Gähnern, die ich während Galestorms Präsentation miterlebt habe, dass du ihn von deiner Liste gestrichen hast?“, erkundigte er sich.

„So schwer es zu glauben ist, ich denke, dass Professor Galestorm noch langweiliger als Professor Binns ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal über jemanden sagen würde.“

Severus stimmte mit Hermines Einschätzung des Mannes überein. Galestorm war einer der vier Tränkemeister, die Hermine für ihre Lehrzeit in Betracht gezogen hatte. Der Mann war sehr bekannt in dem Gebiet, veröffentlichte ständig neue Artikel, fast jedes Quartal einen. Er war etwa im gleichen Alter wie Severus und lehrte an einer privaten Akademie in Schottland. Wenn sie bei ihm in die Lehre ging, wäre sie in einer kurzen Apparierdistanz zu Hogwarts. Sogar Hogsmeade wäre nur einen kleinen Flohruf entfernt.

Aber der Mann würde sie niemals fordern. Er würde sich streng an das Programm halten und sie in allen traditionellen Methoden der Zaubertrankbrauerei trainieren, aber er würde ihr niemals die Gelegenheit geben, ihren Horizont zu erweitern, hinter die Grenzen zu blicken oder das Unbekannte zu erforschen.

Sie ließen sich von der Menge im Korridor mit treiben. „Einer erledigt und noch drei vor mir.“ Hermine zog ein gefaltetes Pergament aus ihrer Schultertasche. „Dein Vortrag ist in Raum 200. Es müsste hier lang gehen.“

Schweigend folgte er der Hexe. Er hatte ihr am Morgen beim Ankleiden zugesehen – schlichte dunkelblaue Roben, niedrige Absätze und das Haar in einem weichen Chignon im Nacken hochgesteckt – und er war mehr als nur ein wenig überrascht gewesen, als sie eine Handtasche aus ihrem Koffer gezogen hatte. Er hatte halbwegs erwartet, dass sie stattdessen ihre immer vorhandene Büchertasche vorziehen würde. Ein ‚sei bloß still’ Blick und ein gemurmelter Kommentar über ein professionelles Erscheinungsbild stoppte jede weitere Diskussion.

Egal wie oft sie so eine Debatte führen würden, nichts konnte ihr glaubhaft machen, das sie aufgrund ihrer eigenen Leistungen großartig war. Severus wunderte sich, dass ein Kopf, der so brillant wie der ihre war und neue Zaubersprüche kreieren konnte, der forschen und Informationen so verarbeiten konnte, wie es viele der anerkannten Köpfe nicht konnten, unfähig war zu glauben, dass sie wertvoll für einen der Meister, den sie anstrebte war. Es hörte sich wirklich lächerlich an, aber es war typisch Hermine.

Sie bogen in den Hauptgang ab und fanden Raum 200. Severus ging zum Rednerpult, während sich seine schwarzen Roben hinter ihm aufbauschten. Hermine setzte sich auf einen Platz in der ersten Reihe, schlug ihm die Aufforderung ab, hinter ihm auf dem Podium zu sitzen und sagte, sie würde zu ihm kommen, wenn der Zeitpunkt da sei. Ihre Augen glänzten stolz, während sie Severus hinter dem Rednerpult beobachtete.
Der Saal füllte sich schnell mit Hexen und Zauberern jeder Größe und Gestalt, die einen Platz suchten. Raum 200 war eigentlich ein Doppelsaal, komplett mit Sitzreihen für mindestens 400 Zuhörer. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Gelegenheit, den schwer zu fassenden Tränkemeister von Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, Kriegsheld, Ordensträger und Zaubertränkemeister, der großes Wissen über Dunkle Tränke besaß, dem Wolfsbann im speziellen, war viel zu gut, um sie zu verpassen.

Eine Eule schrie und signalisierte so den Beginn der aktuellen Versammlung. Es war wirklich jeder Platz besetzt und trotzdem standen Dutzende von Leuten an der hinteren Wand und noch einige an der Tür. Rancines Stimme konnte man deutlich vom Korridor draußen hören.

„Wenn Sie nun bitte alle Ihre Plätze einnehmen würden. Wir müssen den Korridor frei halten. Bitte.“ Rancine drückte sich durch die stehende Menge an der Tür. „Gibt es einen Grund, warum sich die Leute nicht setzen?“

„Ich glaube, dass sogar Sie das Problem erkennen könnten, Rancine. Es scheinen uns einige Plätze zu fehlen.“ Severus’ Tonfall war schneidend, als er den schmierigen kleinen Mann erkannte.

„Sie können doch nicht alle für diesen Vortrag eingetragen sein? Ich muss ihre Pergamentrollen einsehen.“ Seine Stimme hob sich ärgerlich und sein Gesicht lief rot an. Als er zugestimmt hatte, bei der Organisation der Präsentationen für das Symposium zu helfen, hatte er einen strikten Zeitplan der Vorträge erstellt und die Inhalte der Themen so verändert, dass sie auf allgemeines Interesse stoßen würden. Das hier war nicht in Ordnung.

„Ach, genug davon“, sagte Severus spöttisch. Ein Schwenk mit seinem Zauberstab und der Saal vergrößerte sich magisch. Ein weiterer Schlenker und einige Reihen mit leeren Sitzen, genug für jeden einzelnen, erschienen. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht?“

„Das ist in höchstem Maße irregulär, Snape. Sie können nicht…“

Ein Chor von ‚schhts’ und ‚Gehen Sie aus dem Weg’, übertönten seinen Protest. Rancine ging zur Tür und blickte Severus hasserfüllt an.

„Guten Morgen. Ich wurde gebeten, heute über Dunkle Tränke zu sprechen, über ihre Eigenschaften, was sie dazu macht, und, im Genaueren noch, der Wolfsbanntrank.“ Ein einzelnes Stück Pergament erschien aus dem Nichts auf dem Rednerpult vor Severus. „Ich muss Sie informieren: Wenn Sie nicht für diesen Vortrag registriert sind, müssen Sie wieder gehen.“

Das Pergament schwebte einige Zentimeter über dem Podium und verbrannte dann. „Ich glaube, das wäre dann auch erledigt.“

Er verbrachte die nächsten anderthalb Stunden damit, sein Publikum zu fesseln. Er zerrte undurchsichtige Tränke heraus, die nun vom Ministerium als dunkel bezeichnet wurden, aber zu einer Zeit allgemein verwendet wurden, und nur durch Grindelwalds Aufstieg in schlechten Ruf geraten waren. Der erste Dunkle Lord war noch viel mehr in die dunklen Künste vertieft, als es der zweite Dunkle Lord gewesen war. Die Zuhörerschaft hing an jedem Wort von ihm, während er erklärte, was etwas erst ‚Dunkel’ machte.

Er hielt sie fest auf den Kanten ihrer Sitze und benutzte seine Stimme in ihrer ganzen Bandbreite, während er die Zaubertränke abhandelte, bei deren Schaffung er mitgewirkt hatte. Schlussendlich kam er zum letzten Trank auf seiner Liste, dem Wolfsbanntrank. Ein Zaubertrank, den fast jeder Tränkemeister schon versucht hatte zu brauen, doch nur die wenigsten erfolgreich.

„Ich könnte hier stehen und Ihnen die Schwierigkeiten des Brauens dieses Trankes erklären, das Timing, dass in jeder Phase des Prozesses erforderlich ist, die Mondphasen, die nötig sind, um die Wirksamkeit und das volle Potential der Zutaten zu garantieren, wenn sie dem Brauvorgang hinzu gefügt werden müssen. Aber Sie alle sind ausgebildete Zauberer und Hexen. Sie haben das Rezept gelesen, den Trank versucht und wissen, welche Schwierigkeiten entstehen können. Stattdessen möchte ich Ihnen jemanden vorstellen und über ein Projekt erzählen, an dem wir hinsichtlich einiger revolutionärer Veränderungen arbeiten. Wir führen laufend Arbeiten durch, um eine Abänderung am traditionellen Wolfsbanntrank zu schaffen. Einen Vorabzug unseres Fundes wird in der nächsten Ausgabe der ‚Zaubertränke im Vierteljahr’ veröffentlicht – mit aktuellen Versuchen, die wir in der Winterzeit noch vertiefen werden.

Severus nickte Hermine zu, wartete, bis sie bei ihm war und stellte sie vor: „Meine Damen und Herren, dies ist Miss Hermine Granger.“

Ein leises Raunen ging durch die Menge. Ihr Name war wohlbekannt als Heldin des Krieges, eine Freundin von Harry Potter, dem Junge der lebte um die Welt zu retten, und war erst kürzlich mit ihm zusammen in der Hexenwoche in Verbindung gebracht worden. Hermine lächelte scheu und nickte der Gruppe zu.

„Diejenigen von Ihnen, die sich in die Wissenschaften richtig vertieft haben, werden definitiv die Menge an ZAGs und UTZe, die Miss Granger erreicht hat, während sie nach Hogwarts ging, anerkennen, aber es ist etwas viel Größeres, dass ich Ihnen heute erzählen will. Miss Granger hat einen Weg gefunden den Wolfsbanntrank zu ‚ändern’, und damit den Nutzern eine bessere Kontrolle über ihren Verstand zu geben – und das mehr als jemals zuvor. Wir sind derzeitig dabei, verschiedene Kombinationen der Materialien zu testen: einen silbernen Kessel, einen aus Zinn und einen Eisenkessel zusammen mit der richtigen Mischung der Zutaten um einen Trank zu schaffen, der dem Nutzer an Vorteilen und das ohne Nebenwirkungen gestattet.“

Es dauerte nicht lange, ehe die Menge begann, Hermine zu befragen. Severus ließ die verschiedenen Abfragen einige Minuten lang zu, trat leise zurück und erlaubte Hermine, die Führung zu übernehmen. Sie vergaß ihre Nervosität, während ihre Leidenschaft für das Thema in den Vordergrund trat. Falls die Zuhörerschaft irgendwelche Vorbehalte über eine ‚Studentin im dritten Jahr’ hatte, dann waren sie es schnell vergessen, da Hermine immer wärmer lief und ihre Brillanz bei dem Thema durchschien.

Eine Eule die schrie, signalisierte das Ende der Veranstaltung. Rancine rauschte sofort durch die Tür und versuchte sogleich wieder, die Kontrolle über die Situation zu gewinnen. „Danke Ihnen allen, dass Sie hier teilgenommen haben. Wir dürfen Sie nun bitten, den Saal schnell und leise zu verlassen. Zurzeit wird das Mittagessen in der Haupthalle neben der Verkaufsausstellung serviert. Bitte lassen Sie sich nicht zuviel Zeit, wir möchten nicht aus dem Zeitplan kommen.“

Die Gruppe protestierte wie ein Ganzes über die Unterbrechung. Severus lächelte, während sich die Hexen und Zauberer dem öligen kleinen Mann zuwandten.

„Meine Damen und Herren, ich kann Ihre Begeisterung wirklich verstehen, aber ich muss Sie nun bitten, auseinander zu gehen, wir müssen diesen Saal wieder zurück in seinen normalen Zustand bringen und für die nächste Präsentation nach dem Mittagessen vorbereiten. Nun, gehen Sie jetzt bitte.“

Ein Zauberer mittleren Alters rief von hinten aus der Gruppe: „Miss Granger, wo können Sie erreicht werden? Unterrichten Sie derzeitig in Hogwarts mit Professor Snape?“

„Ähm, nein. Ich studiere zurzeit in Cambridge. Professor Snape und ich benützen sein Labor in Hogwarts für unsere Versuche, aber ich unterrichte dort nicht.“

Severus’ Hand lag auf ihrem schmalen Rücken und unterstützte die junge Frau. „Vielleicht vergaß ich die Tatsachen zu erklären. Miss Granger ist eine Studentin im dritten Jahr des neuen, versuchsweise laufenden Programms in Cambridge und studiert dort zwei Hauptfächer, Zauberkunst und Zaubertränke. Für alle die interessiert sind, sie wird nächstes Jahr ihre Lehrzeit beginnen.“

Lautstarkes Stimmengewirr begann, während die Fragen nur so auf das Paar geworfen wurden.

„Warum machen Sie ihre Lehrzeit nicht bei Professor Snape?“

„Sie sind eine Studentin?“

„Wie sind Sie auf Ihre Ideen gekommen?“

„Würden Sie morgen eine Frage- und Antwortstunde veranstalten?“

„Wie können wir Sie erreichen?“

Rancine löste weiterhin den Saal auf und versuchte dabei, alle aufzuhalten, die ein Interesse daran hatten, mit Hermine zu reden und sie daran zu hindern das Rednerpult zu erreichen.

„Miss Granger.“

Ein junger Mann gerade mal knapp über dreißig, mit wildem, doch gutem Aussehen, sprach Hermine an. Severus seufzte. Tenbrook. Er war dem Mann schon früher über den Weg gelaufen. Er war ein Zaubertränkemeister, den man beachten musste, arbeitete für eine Firma in London, die Forschung betrieb und dazu kommerziell Zaubertränke kreierte. Er würde Hermine die Herausforderungen bieten können, die sie brauchte. Er war auch einer der wenigen Meister, von denen Severus wusste, dass er den Wolfsbanntrank richtig brauen konnte. Er war perfekt für Hermine. Severus hasste den Mann allein aus Prinzip.

Severus deutete in Tenbrooks Richtung. „Hermine Granger, Michael Tenbrook.“

Der Mann nickte. „Guten Tag, Professor Snape. Ich muss sagen, ich habe Ihren Vortrag uneingeschränkt genossen. Vielleicht gestatten Sie mir, dass ich Sie beide später noch auf ein weiteres Treffen anspreche, um Ihren beruflichen Werdegang zu besprechen? Ich bin neugierig, für wen haben Sie sich entschieden, um Ihre Lehrzeit zu absolvieren, Miss Granger?“

„Ich habe mich bisher noch nicht beworben, Professor Tenbrook. Sie stehen aber tatsächlich auf meiner Liste. Ich hatte vor, an Ihrer Präsentation morgen Nachmittag teilzunehmen.“

„Nein, nicht Professor. Bitte, nennen Sie mich Michael.“ Ein warmes Lächeln erhellte das Gesicht des Mannes. „Sie haben noch bei niemandem unterzeichnet? Ihr Name ist letzte Woche von der Liste verschwunden, wo die verfügbaren Lehrlinge verzeichnet sind. Ich glaube, ich habe irgendwo auch eine Kopie davon.“ Der Mann begann damit, seine Robe abzutasten und drehte dabei willkürlich einige Taschen beim Suchen nach außen. „Anscheinend habe ich die Liste nicht bei mir.“

„Ich muss Sie nun wirklich bitten, den Saal zu verlassen.“ Rancine sprach die kleine Gruppe an, die sich um das Rednerpult formiert hatte. „Wir brauchen diesen Raum für unsere anderen Präsentatoren.“

„Professor Rancine, Mister Tenbrook erzählte mir, dass mein Name von der Liste der Auszubildenden entfernt worden sei. Wissen Sie etwas darüber, Sir?“ Hermine sah den Professor fragend an.

„Also wirklich, Miss Granger, Sie sind nicht die einzige Studentin in Cambridge. Ich habe über vierzig Studenten allein für das Ausbildungsprogramm zu betreuen. Was immer es für ein Problem gibt, können Sie es mir während der normalen Bürostunden sagen. Nun, wenn Sie alle bitte gehen würden, ich würde gerne das Programm so pünktlich wie möglich am Terminplan halten.“ Rancine starrte die umher Stehenden an und forderte sie gerade zu heraus, etwas dagegen zu sagen.

„Ich glaube, Miss Granger hat Ihnen eine Frage gestellt, Rancine.“ Severus’ Stimme war leise und bedrohlich.

Eine Stimme in der wachsenden Menge rief: „Granger? Ich habe die Ausbildungsliste hier. Ihr Name ist nicht drauf!“

Das Pergament machte seinen Weg von ganz hinten in der kleinen Gruppe bis zu Hermine. Sie überflog die Liste, bemerkte die Namen ihrer Studienkollegen und Rancines Unterschrift darunter. „Professor?“

Rancine griff nach der Liste. „Mhm. Nun ja. Ich glaube mich erinnern zu können, dass sie zu Professor Kuznetsov vom Sibirischen Institut passen würden. Sie werden zufrieden sein mit der hohen Menge an Ausbildung, die Sie dort bekommen werden.“

„Professor Rancine, wie kann ich mit Professor Kuznetsov zusammen passen? Ich habe meinen Antrag noch gar nicht ausgefüllt. Die Anträge müssen nicht vor Januar gestellt werden.“

Kuznetsov – der Name löste die Spickoskope in Severus’ Kopf aus. Kuznetsov war ein Kumpan von Rancine und war schon einmal aufgetaucht, um für seinen Freund bürgen zu können. Daraufhin zogen zwei Hexen ihre Klagen zurück und ein Vergleich wurde vorgeschlagen.

„Rancine.“ Severus’ Hand schloss sich um den Zauberstab in seiner Tasche. Es war offensichtlich, dass Rancine versuchte, Hermines Chancen zu zerstören, mit jemandem zusammen zu arbeiten, der ihr wirklich hilfreich sein könnte. Zur selben Zeit versuchte er wohl, ein paar Gefälligkeiten in Anspruch zu nehmen um eine versprochene Änderung im Programm zu erreichen.

„Wirklich, Snape, das geht Sie nichts an. Das ist nur etwas zwischen meiner Studentin und mir.“ Rancines Stimme war hochmütig und dafür gedacht, seine Autorität in dieser Angelegenheit zu unterstreichen.

„Jetzt geht es mich etwas an.“

Hermine konnte die Anspannung spüren, die Severus ausstrahlte. Wenn sie das nicht bald abbrechen würden, war es keine Frage, was er dem Mann antun würde.

Tenbrook sah von einem zum anderen und bemerkte die wachsende Gefahr. „Die Regeln sagen klar aus, dass kein Lehrling bei einem Meister unterzeichnet haben muss, ehe nicht die Noten bekannt gegeben wurden. Es muss sich um ein Missverständnis handeln, Miss Granger, doch ich würde mich freuen, wenn ich mich mit Ihnen über das Programm unterhalten dürfte. Vielleicht haben Sie in den nächsten paar Tagen etwas Zeit übrig? Ich könnte mich mit Ihnen und Professor Snape treffen, wenn Sie möchten. Sie könnten mir Einblick in Ihre Arbeit über den Wolfsbanntrank geben und ich kann Ihnen jede Frage beantworten, die Sie wegen einer Lehrstelle haben.“

„Mister Tenbrook, ich denke auch nicht, dass Sie das etwas angeht. Miss Granger und ich werden diese Angelegenheit klären, wenn wir nach Cambridge zurückkehren. Nun, wenn Sie mich entschuldigen würden, ich habe mich noch um andere Dinge zu kümmern.“

Severus’ leise Stimme traf ihn bis ins Mark. „Sie werden sich jetzt um diese Angelegenheit kümmern. Unter keinen Umständen wird Hermine ihre Lehrzeit bei Kuznetsov machen. Er mag das letzte Mal noch dafür gesorgt haben, dass Sie davon kommen, aber ich werde ganz sicher dafür sorgen, dass er Ihnen hier nicht heraus hilft. Ihr Name wird zurück auf die Liste gesetzt. Sie werden sich nicht in ihre Ausbildung einmischen.“

„Drohen Sie mir etwa?“

Tenbrook hob die Hand. „Nun wir sind alles zivilisierte Menschen hier. Es gibt keinen Grund für Drohungen. Ich bin sicher, dass Professor Snape vor allem besorgt um Miss Grangers Wohlergehen ist. Kein Zweifel, dass das einfach nur ein Missverständnis ist.“

Rancine schnaubte leise. „Nun, einige von uns sind zivilisiert. Ich glaube, das hier hat jetzt lange genug gedauert.“

„Da stimme ich zu. Hermine, ich werde mit dir nach Cambridge kommen. Wir werden dies ein für alle mal mit dem Schulleiter dort klären.“

„Severus…“

„Oh, ja. So geht das. Richtig. Ihre Autorität erstreckt sich über die gesamte Zaubererwelt, nicht wahr? Was denken Sie nur, wer Sie sind, dass Sie mir sagen könnten, was ich zu tun habe? Sie mögen das Zauberergamot genarrt haben, damit sie Ihnen glaubten, auf der richtigen Seite zu stehen, aber sie täuschen mich nicht einen Augenblick lang, Snape!“

Severus ignorierte die Spitze. Auch wenn es wirklich sehr befriedigend sein würde, einen Unverzeihlichen auf den Mann zu werfen, hatte er nicht die Absicht, wegen dieses flüchtigen Vergnügens, bzw. Verhexens in Askaban zu verrotten. „Tenbrook, wir wohnen hier in der Verzauberung. Vielleicht können wir uns irgendwann morgen Nachmittag treffen. Es ist sicher hilfreich, den Wolfsbann mit einem anderen Tränkemeister zu besprechen, der den Trank auch wirklich richtig brauen kann.“ Severus warf einen Blick auf Rancine und wusste, dass dem Mann klar war, dass er eben einen abfälligen Hinweis über Rancines Unfähigkeit gemacht hatte, den Trank richtig herzustellen.

„Ich werde hier nicht einfach stehen und Sie meine Fähigkeiten in Verruf bringen lassen, Snape!“

„Haben Sie denn irgendwelche Fähigkeiten, die erwähnenswert wären, Rancine?“

Rancine war empört, richtete sich gerade auf und streckte die Brust heraus. „Damit das klar ist: Ich werde Ihnen nicht gestatten, mich zu beleidigen! Ich denke, dass damit eine Herausforderung ganz klar im Raum steht!“

„Eine Herausforderung? Severus…?“ Hermines Gesicht spiegelte die Verwirrung wieder, die sie empfand. Irgendwie war die ganze Angelegenheit außer Kontrolle geraten. Einen Augenblick lang war sie noch inmitten einer faszinierenden, wissenschaftlichen Debatte gestanden und im Nächsten schien jeder Anstand flöten gegangen zu sein – zusammen mit der Möglichkeit, ihre Zukunft selbst bestimmen zu können.

„Ja, ein Duell. Wegen der Beleidigung seiner imaginären ‚Ehre’. Doch Rancine, ich glaube nicht, dass ich mich mit Ihnen duellieren werde“, bemerkte Severus, dessen Tonfall genau seine Langeweile dem Mann gegenüber vermittelte. „Hermine, gehen wir?“

„Ein ängstlicher Todesser? Wirklich, Snape, Ihr Ruf zeichnet Sie als viel gefährlichere Person aus, als Sie es tatsächlich sind.“

„Sie sollten sich in dieser Angelegenheit nicht so kleinmachen, Rancine. Es steht Ihnen nicht.“

Rancine blies sich erneut empört auf. „Genug davon. Sie wollen sich also nicht mit mir duellieren?“

„Vielleicht ist es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen, dass ich ein Duellmeister bin und Sie sind… Sie…? Es wäre kein fairer Kampf.“ Severus griff nach Hermines Arm und hatte vor, sie fort zu führen. „Sollen wir noch in der Halle des Handels Halt machen? Da gab es diesen neuen Kessel, den ich dir zeigen wollte.“

Rancine warf einen Blick über die immer größer werdende Gruppe. So ging das nicht. „Sie haben Angst, in Ordnung. Verstecken Sie sich hinter Granger und laufen Sie ruhig fort. Ich bin überrascht, dass Sie ihr nicht gesagt haben, dass sie sich statt Ihrer um mich kümmern soll.“

Severus hielt inne und drehte sich zurück zu dem schmierigen, kleinen Mann. Seine Augen waren verärgert zusammen gekniffen. „Machen Sie Witze? Ich bin noch niemals vor irgendjemandem in meinem Leben ‚davon gelaufen’.“

„Severus, er will dich nur ködern. Er ist Askaban nicht wert, wenn du ihn umbringst.“ Hermine beobachtete die beiden Männer. Severus, wütend und beherrscht, war wirklich sehenswert. Die Stärke, die von dem mächtigen Zauberer ausstrahlte, war in seiner Kraft fast greifbar.

Der finstere Mann versuchte, die Frau an seiner Seite zu ignorieren, aber ihre Worte schienen seinen aufgestauten Ärger zu durchdringen und sein Verlangen zu besänftigen, einen Unverzeihlichen auf den Mann zu werfen. Vielleicht sollte er stattdessen nur einige ziemlich kreative Zauber und Flüche, die er kannte, sprechen. Deren Auswirkung würde Rancine sicher niemals vergessen. Mit diesem Gedanken im Sinn hob Severus seinen Zauberstab.

Rancine konnte eine Veränderung in der Luft um sich spüren. Der Gedanke, dass er Snape zu weit getrieben hätte, ging ihm durch den Kopf. „Hören Sie auf das Mädchen, Snape. Sie wollen mich nicht umbringen.“

Eine Braue ging hoch, um seiner Aussage mehr Nachdruck zu verleihen. Sein Lächeln war unangenehm. „Was ich im Sinn habe ist nicht, Sie umzubringen.“

„Severus!“ Hermine war kurz davor, einen vollständigen Köperbindungszauber auf beide Männer zu sprechen, ehe sie etwas Dummes anstellen würden. Sie ging einen Schritt zurück und zog ihren Zauberstab – wobei sich die Menge um sie herum bewegte, um ihr mehr Raum zu geben. „Jemand wird verletzt werden und es wird nicht derjenige sein, den ihr euch denkt. Ihr beide werdet das nun sofort beenden.“

Rancine gestikulierte etwa in ihre Richtung, doch sein Blick war immer noch mit Severus’ verbunden. „Oder was? Schicken Sie mich in mein Zimmer? Sie mögen ihn dazu gebracht haben, einen Kotau vor Ihnen zu machen, aber ich kann Ihnen versichern, dass ich Ihre Rechthaberei nicht hinnehmen werde. Sie werden Ihren Zauberstab unverzüglich senken oder ich werde Sie von Cambridge ausschließen.“

Severus lächelte. Der Mann hatte gerade den größten Fehler seines Lebens gemacht. Hermine nahm einiges hin, aber ihr mit ihrer Ausbildung zu drohen, war Nummer zwei auf ihrer Liste von Gründen, Vergeltung zu üben. Es kam nur nach dem Schutz und Liebe für ihre Familie und ihren Freunden. Er senkte seinen Zauberstab. „Es ist Ihnen nicht aufgefallen, was Sie da gerade getan haben, oder?“ Seine Stimme war leise und drohend. Er konnte fühlen, wie sich die Luft um sie herum veränderte, während sich Hermines Ärger ansammelte. „Ich würde nicht gerade behaupten, dass Hermine mich einen Kotau machen ließ, aber sogar ich weiß genug über sie, dass ich ihre Ausbildung nicht bedrohen würde. Ich nehme nicht an, dass Sie sich mit einem von uns duellieren möchten. Offensichtlich haben Sie niemals die Bilder von der finalen Schlacht gesehen, oder? So kann ich Ihnen nur den letzten Zauber beschreiben, mit dem sie den Dunklen Lord traf. Es war die Hölle auf Erden. Der Schmerz muss außerordentlich gewesen sein, da es kurzfristig seine Macht ausschaltete. Es war ziemlich raffiniert, wirklich, und ein Zauber, den sie selbst erfunden hatte. Diese Unterbrechung in der Macht des dunklen Lord ließ es zu, dass Dumbledore und ich ihn in Schach halten konnten, während Potter mit ihm kurzen Prozess machte, doch die erste Runde der Vernichtung gehörte allein ihr, Rancine.“

Rancine erbleichte während Severus’ Worten und der darin enthaltenen Schlussfolgerungen. „Ich denke, das ist hier nun schon weit genug gegangen.“

„Oh, da stimme ich zu. Sie sollten wirklich erst nachdenken, ehe Sie Ihren Mund aufmachen.“ Severus’ Lächeln war gefährlich, während er Rancine einschätzte. Der Mann war im Moment für keinen von ihnen eine Bedrohung. Es würde das Beste sein, Hermine hier heraus zu bekommen und sie zu beruhigen. Er blickte in ihre Richtung – und hielt plötzlich inne. Unbewusst hatte er eine feine Veränderung in der Luft um sich herum bemerkt, aber er hatte es nichts anderem als sich öffnenden und wieder schließenden Türen zugesprochen.

Die Luft im Saal schien sich um Hermine zu drehen, und sich durch ihre Wut körperlich zu manifestieren. Ihre Stimme war leise, aber tödlich. „Ich glaube Ihnen nicht. Ich weiß, dass Sie meine Wahlmöglichkeiten wegen der Lehrzeit sabotiert haben, aber sind Sie wirklich so verkommen, dass Sie mein Leben und meine Zukunft zerstören würden? Wegen… was?“ Sie hob ihren Zauberstab und der Wind nahm zu, während sie unbewusst irgendeine unbekannte Macht sehr starker Magie weckte.

Severus begann sich zu sorgen. Das war etwas Neues, er konnte fühlen, wie die Luft um sie knisterte. Hermine war eine der mächtigsten Hexen, die er kannte, aber dies ging über normale Magie hinaus. Er war ziemlich sicher, dass sie irgendeine Art elementarer Energie herbei rief, denn die Art, wie die Luft um sie herum stürmte, war seltsam. Er wusste nur nicht, wie das möglich war. Er hatte sie niemals so reagieren sehen und würde das später herausfinden müssen, wenn er sichergestellt hatte, dass ihr nichts passieren konnte. Für jetzt wollte er sie nur von den anderen weg bringen. Da registrierte er, dass ihr Anhänger wieder glühte. Verdammte Trelawney, was zum Teufel ist das für eine Magie, die in dem Blatt steckt?! „Hermine, denk dran, was du gesagt hast. Auch du willst ihn nicht umbringen. Ich möchte dich bestimmt nicht in Askaban besuchen, St. Mungos hat mir wirklich gereicht, vielen Dank.“ Langsam ging er auf die wütende Hexe zu. Rancine war momentan vergessen.

„Haben Sie vor, mich auszuschließen?“ Ihre Stimme war zwingend, während sie Rancine ansah.

Rancine schluckte nervös. „Vielleicht war ich ein wenig voreilig. Ihre Noten sind ohnegleichen. Warum vergessen wir nicht einfach, dass diese kleine Meinungsverschiedenheit jemals statt gefunden hat?“

„Antworten. Sie. Auf. Die. Frage. Haben Sie vor, mich auszuschließen?“ Jedes Wort wurde deutlich ausgesprochen, klar formuliert und mit ihrem wachsenden Ärger überzogen.

„Ich glaube, Sie sollten ihr lieber antworten, Rancine.“ Severus stand ruhig an Hermines Seite und versuchte dabei, sie nicht zu erschrecken. Er konnte immer noch die Luft durch die Macht der Energie, die sie hervorrief, knistern hören. Ihre Augen glühten in einem seltsamen Licht, die goldenen Punkte in der Iris beider Augen funkelten im gedämpften Licht des Saals.

„Ausschließen? Wer hat denn irgendetwas übers Ausschließen gesagt?“ Er blickte nervös auf die junge Frau. Was zum Teufel ging hier vor sich? War das ein Resultat, gegen Du-weißt-schon-wen gekämpft zu haben? Oder hatte es etwas mit Snape zu tun? Er hätte niemals einen von beiden herausfordern dürfen. Wer wusste schon, welche dunklen Mächte der Mann nutzte. „Sie stehen auf jeden Fall in einem guten Ansehen, Miss Granger. Mit ihren Noten können Sie wen auch immer bestimmen, um ihre Lehrzeit zu absolvieren. Ich bin sicher, dass Tenbrook hier glücklich wäre, Sie zu nehmen, wenn Sie das wollen. Es muss einen Fehler im System gegeben haben, und ich werde mich darum kümmern, dass das korrigiert wird, sobald ich zurück bin“, fügte er hastig hinzu.

„Ich bitte Sie nicht um irgendwelche Gefälligkeiten. Ich will nur Fairness.“

Severus legte sanft seine Hand auf ihren ausgestreckten Arm. „Es ist vorbei. Du kannst jetzt aufhören.“

So plötzlich wie der Wind aufgekommen war, legte er sich auch wieder. Severus sah, wie sich ihre Augen wieder auf ihn zu konzentrieren schienen.

„Ich wollte nur fair von ihm behandelt werden. Ich brauche keine Gefälligkeiten“, wiederholte sie, als er sie umarmte.

„Ich weiß, Liebes, ich weiß.“ Zärtlich rieb er ihr über den Rücken. Ihre Augen waren wieder normal, aber was zum Teufel war diese Entfaltung an Magie nur gewesen? „Du siehst ein wenig erledigt aus, lass mich dich zurück ins Zimmer bringen.“

„Der Vortrag über die Zaubertrankübungen…“ protestierte Hermine, klang aber wie betäubt.

„… fängt nicht vor einer Stunde an. Wir haben genug Zeit.“ Sanft führte sie Severus aus dem Saal. Rancine und der Rest war vergessen.

Michael Tenbrook stand schweigend an der Seite. ‚Eine höchst interessante Hexe, das ist sie wirklich’, dachte er und war erfreut, dass sie nun als möglicher Lehrling verfügbar war.

tbc

Eine Reihe unzusammenhängender Ereignisse

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