Minnies Fanfictions

Kapitel 32 Halloween

Halloween


... oder Zeit, der Musik ins Auge zu sehen


„Beruhige dich, Minerva. Ich bin sicher, dass alles gut gehen wird.“ Albus Lächeln half nicht gerade dabei, das drohende Gefühl des Unterganges zu mindern.

Minerva suchte die Große Halle ab, um einen flüchtigen Eindruck ihrer Lieblings-Exschülerin und des mürrischen Tränkemeisters zu erhaschen. Sanftes Kerzenlicht schien durch wahnsinnige Fratzen hunderter geschnitzter Kürbisse, die in der Luft schwebten und von der verzauberten Decke herabhingen. Magische Fledermäuse schossen zwischen den Kürbissen hin und her. Die Haustische waren für die abendliche Tanzvorführung fortgeschafft worden, um Platz für einen Tanzboden und ein erhöhtes Podium zu machen, welches momentan von Ted Prittchard an den Platz des Lehrertisches entlang der rückwärtigen Wand gerückt worden war.

Der Raum war überfüllt mit Schülern und Gästen. Die Kunde des ‚speziellen Entertainments’ am heutigen Abend hatte sich schnell verbreitet. Gerüchte waren nur so durch die Schule geflogen, um was es bei der Unterhaltung heute Abend gehen könnte. Die Vermutung der meisten war eine Demonstration der dunklen Künste durch ein Duell. Immerhin, welcher Tag eignete sich besser als Halloween um ein wenig Dunkle Künste zu üben? Erst beim Frühstück an diesem Morgen hatte der Schulleiter die Ankündigung für die Tanzvorführung gemacht, die Prittchards sowie die speziellen Gäste, Hermine Granger und Hogwarts eigenen Professor Snape als die Hauptpersonen vorgestellt.

Keiner wollte verpassen, Professor Snape im Kostüm und auch noch mit Hermine Granger tanzen zu sehen. Die Schüler hatten sich daran gewöhnt, Hermine während der Mahlzeiten bei ihm sitzen und sich unterhalten zu sehen und niemals einen zweiten Gedanken darüber verschwendet. Die meisten nahmen an, dass sie eine Art Nach-dem-Abschluss Arbeit in Zaubertränke machen würde, wenn sie überhaupt einen Gedanken für sie erübrigten. Sogar zu der Zeit, während sie beim Essen waren oder die wenigen Male, wenn sie in Hogsmeade gesehen wurden, schien nichts anderes zu sein, als wenn sich zwei ‚Kollegen’ unterhielten. Zumindest, bis der wahre Hintergrund ihrer Beziehung nach Severus Überraschungsbesuch in Amsterdam ans Licht kam.

Es hätte Severus wahrscheinlich amüsiert wenn er gewusst hätte, dass er das Thema Nummer Eins aller Gespräche der Schülerschaft war, nachdem seine Anwesenheit bei der Tränkekonferenz allgemein bekannt geworden war. Eigentlich ging es nicht um seinen Besuch dort, eher darum, wen er nach der Konferenz begleitete und wo sie gesehen wurden. Die Schüler beobachteten mit kaum im Zaum gehaltener Neugierde, wie Hermine am Wochenende darauf im Schloss auftauchte. Was auch immer erwartet wurde – passierte nicht. Keine Rosen, die in der Luft erschienen. Keine romantischen Umarmungen. Keine Küsse. Nichts. Es dauerte nicht allzu lange und die Schüler verloren das Interesse und wandten sich der nächsten Klatscherei zu, jedenfalls bis jetzt.

„Denkst du nicht, dass es genug war, ihn diese Tanzstunden nehmen zu lassen? Aber ihn mit Hermine auch noch vor der Schülerschaft tanzen zu lassen… das ist einfach zuviel.“ Minerva fuhr damit fort, den Raum abzusuchen, um einen Blick auf ihren Freund und Kollegen zu erhaschen. Sie bemerkte, dass einige Hexen und Zauberer in kleinen Gruppen bei den Schülern standen. „Albus, warum sind die Weasleys hier?“

„Ich bin sicher, dass sie Hermine sehen wollen. Was sollten sie sonst für einen Grund haben?“ Albus funkelnde Augen waren kurz davor, die verärgerte Hexe zu blenden.

„Alles ist bereit. Wir brauchen nur noch Hermine und Snape und dann können wir beginnen. Die Band kann die Bühne benutzen, wenn wir fertig sind. Ich baue sie dann erst später ab“, bemerkte Ted, als Vanessa und er zu den beiden stießen.

„Es ist noch nicht zu spät, dies hier abzublasen. Ich kann einfach nicht glauben, dass du, von allen Leuten, Severus einer solchen Lächerlichkeit preisgeben willst.“ Minerva sah den Schulleiter wütend an.

Vanessa bemerkte ihren strengen Ausdruck. „Minerva, ich habe Severus bisher noch nicht tanzen sehen, aber Hermine hat mir versichert, dass er den Tango gemeistert hat. Ich bin mir sicher, dass sie es nicht zulassen würde, dass er sich blamiert. Ich habe gerade neulich mit ihr gesprochen und zwar mit der gleichen Besorgnis wie Sie jetzt. Und wieder garantierte sie mir, dass sie bereit für die Aufführung sind. Ich kenne Severus nicht besonders gut, aber ich kann nicht glauben, dass Hermine etwas tun würde, dass nicht in seinem besten Interesse wäre.“

Minerva sah die Hexe wütend an. Vanessas funkelnde Augen waren genauso schlimm wie Albus. ‚Du kennst ihn nicht’, dachte sie, ‚und jetzt stehst du hier und nennst ihn beim Vornamen als wenn er ein alter Freund von dir wäre.’ Ihre Stimme war kalt. „Was auch immer passiert, ihr beide seid verantwortlich für die Konsequenzen dieser kleinen Demonstration heute Abend“, sagte sie und mit einem Wink ihrer Hand deutete sie auf Albus und Vanessa.

„Wie du meinst, Minerva, wie du meinst.“ Wenn es überhaupt noch möglich war, leuchteten Albus Augen vor Entzücken noch heller, wobei der Rest seiner Bemerkung in der Begeisterung der Stimmen verloren ging, da sich die Türen zur Großen Halle öffneten.

Die Schüler verstummten einer nach dem anderen, als sie Zeugen des Paares wurden, das an ihnen vorbei ging. Alle in der hinteren Reihe hüpften, um einen Blick auf Hermine und Severus erhaschen zu können. Es war eine ungewöhnliche Reaktion. Jene die in der gleichen Reihe wie das Paar waren, wurden nur kurz still und fingen sofort erneut zu flüstern an, nachdem sie vorbei gegangen waren.

Severus hielt seine Augen starr auf die hintere Wand der Großen Halle gerichtet und sein Puls klopfte in seinen Ohren, während er mit Hermine an seinem Arm über den Tanzboden ging.

„Du siehst großartig aus. Mach dir keine Sorgen, es geht uns gut. Konzentriere dich einfach auf mich und es ist vorbei, ehe du es merkst.“ Hermine versuchte seinen Arm beschwichtigend zu drücken, als sie merkte, wie er sich vor Anspannung versteifte.

„Der einzige Weg, damit es mir gut gehen würde, ist, weiter zu gehen: durch die Hintertür, durch den Rosengarten und so weit weg wie möglich von diesem verfluchten Schloss zu kommen, wie wir nur können.“ Sein finsterer Blick wurde noch intensiver, als er Albus und Minerva erblickte, die mit Ted und Vanessa sprachen.

Das Geräusch von Stimmen erreichte eine nie da gewesene Höhe, als die Mädchen ihre Überraschung über des Tränkemeisters sexy Kostüm herausschrieen. Die Strumpfhosen klebten wie eine zweite Haut an Severus und erhöhten das feine Spiel der Muskeln und Sehnen beim Gehen. Sie wurden mit dem Bild eines gut definierten Oberkörpers in Verbindung gebracht, sowie langen Beinen, einem nett geformten Hintern und natürlich – der Schurz und die Freuden, die dort verborgen waren und die man sich nur vorstellen konnte. In der Geschichte von Hogwarts hatte niemand jemals miterlebt, dass Professor Snape in solch freizügiger Kleidung zu sehen war. Sogar seine Duellkleidung bestand aus einer Weste, Gehrock und maßgeschneiderten Hosen.

Wenn auch die Mädchen ein neues Idol zur Verehrung gefunden hatten – die Jungs waren eine andere Sache. Ein Rivale war ein Rivale, auch wenn es der schmierige Blödmann war, der nicht länger die Rolle der Fledermaus in den Kerkern gab, oder was das betraf – schmierig war. Als Severus Sexappeal sich durch die weibliche Population vervielfacht hatte, was Schüler und Lehrerschaft gleichermaßen betraf, fühlte sich die männlichen Anwesenden bedroht. Einige Jungs äußerten, dass die Möglichkeit bestände, dass ein Zauber gesprochen worden war um alle in der Großen Halle zu verzaubern. Den meisten wurde gesagt, sie sollten den Mund halten, und bei einigen war das nicht sehr höflich. Alles was die Jungs machen konnten, war die Köpfe zu schütteln sich zu fragen, ob sie verrückt geworden waren. Eine Möglichkeit die noch zunehmen würde, wenn Hermine und Severus den Tango getanzt hatten.

Minerva stand mit weit aufgerissenen Augen da, während sie Severus und Hermine dabei zusah, wie sie in ihre Richtung kamen. Sie entschied, dass es nichts ausmachen würde, wenn er flach auf den Boden fallen oder wie auf Wolken tanzen würde. Einzig seinen selbstsicheren Schritt und seinen normalen Körperbau zu sehen war genug um ihre Ängste, was seinen Ruf nach diesem Abend anging, zu verbannen. Sie war sicher, dass er für eine lange Zeit Gesprächsgegenstand sein würde, aber nicht aus den Gründen, die sie ursprünglich vermutet hatte.

„Ich kann es nicht glauben.“ Minerva konnte es nicht ändern, aber sie musste der Ehrfurcht in Irmas Stimme zustimmen. „Hat er immer schon so ausgesehen?“ fragte die erstaunte Bibliothekarin.

„Ich glaube, dass er besser auf sich achtet, seit er sich mit Hermine trifft.“ Poppy und Irma Pince standen neben Minerva und beobachten das Näherkommen eines Mannes, den sie nur als jemanden abgetan hatten, der nichts anderes als ein Verdruss war.

„Es tut mir irgendwie leid, dass ich ihm im August nicht mit dieser Buchbestellung geholfen habe. Wer hätte gedacht, dass er so aussieht? Glaubst du, dass es eine Art von Dunklem Zauber ist?“, fragte Irma, während sie Severus bewundernd ansah.

Minerva schüttelte den Kopf. „Es hätte nichts geändert. Egal wie gut er aussieht, könnte ich nicht gerade behaupten, dass er irgendwie freundlicher geworden wäre, bis er anfing, sich mit Hermine zu treffen. Wenn jemand Magie angewandt hat, dann muss es sie sein.“ Es war eine erschreckende Offenbarung für die Hexe. Severus Wandel hatte nur wenig mit der äußeren Erscheinung zu tun. Die wahre Veränderung kam von innen. Er war nun ruhiger und es war einfacher mit ihm zu reden, besonders wenn Hermine in der Nähe war. Sie hatte ihm sogar ein Lächeln entlockt, während er ein Magazin im Aufenthaltsraum der Lehrer gelesen hatte. Severus würde immer ein gefährliches Tier sein, aber Hermine hatte anscheinend das Undenkbare vollbracht und das wilde Biest gezähmt.

„Hermine, wie immer ein Vergnügen. Severus, mein Junge, du siehst herrlich aus.“ Albus begrüßte die beiden als sie die Gruppe erreichten.

„Alle bereit zu tanzen?“ Ted lächelte Hermine an. Nachdem was er von Professor Snape wusste, konnte er kaum glauben, dass der Schulleiter auf dieses bestimmte Kostüm bestanden hatte, aber eine Zaubererwette war eine Zaubererwette.

„Severus, du siehst göttlich aus!“ Vanessa wusste, dass der Mann wegen der ziemlich öffentlichen Zurschaustellung seiner Person schäumte, etwas, bei dem er von vornherein lieber gestorben als zugestimmt hätte. Sie lächelte, als sie die stumme Kommunikation zwischen Hermine und dem Tränkemeister beobachtete, ein strenger Blick verfinsterte seinen bereits wütenden Gesichtsausdruck.

Sie wusste von Albus, dass sich die Beziehung zwischen den Beiden verändert hatte. Sie hatte Gerüchte gehört und der berüchtigte Trip nach Amsterdam bestätigte die wachsende Bindung zwischen den beiden. Aber heute war es das erste Mal, dass sie es mit eigenen Augen bezeugen und beobachten konnte – die offensichtlichen Gefühle, die die beiden füreinander hegten. Vanessa war wirklich glücklich für das Paar, das Leben war hart genug um es allein zu leben. Es war schön, wenn man jemanden hatte um es zu teilen. Nach allem was sie gehört und nach allem was Albus ihr erzählt hatte, war Severus ein Mann, der ein Stück Glücklichsein verdiente.

Hermine klopfte auf seinen Arm und ignorierte das gefährliche Knurren, dass seine einzige Antwort war. Das Bild eines Löwenbändigers in einem Käfig mit einem wilden Tier, mit Hermine und Severus in den Hauptrollen, bildete sich ungebeten in Minervas Gedanken. „Albus…“ Ihre Stimme beinhaltete die Verachtung, die sie im Moment für den Mann empfand.

„Alles bereit, Ted. Fertig, wenn du soweit bist.“ Hermine drehte sich zu ihrer Freundin und Mentorin, ihr Lächeln war aufrichtig. „Es ist in Ordnung. Ich glaube, dass du sogar überrascht sein wirst.“

„Ich weiß, dass ich es bin“, bemerkte Irma leise, ehe ihr Minerva den Ellbogen in die Seite rammte.

Severus wandte sich mit grollenden Augen an das Paar und sein Blick verfinsterte sich. Hermine hatte es geschafft, ihm das Versprechen zu entlocken, dass er sich mäßigen würde. Es war eine Variation eines alten Muggelsprichworts: „Wenn du nichts Nettes über jemanden sagen kannst, dann sag lieber gar nichts.“ Es war sein eigener Fehler gewesen, dass er jetzt in dieser lächerlichen Position war, und jemanden zu verhexen, oder Zuflucht zu verbalen Beschimpfungen zu nehmen würde die Dinge nur noch schlimmer machen. Wenigstens für heute Abend hatte er zugestimmt, sich beim Attackieren zurückzuhalten, egal ob verbal oder physisch.

„Gut. Dann sollten wir wohl alle an die Seite der Bühne gehen. Ich dachte, dass du und ich den Samba und den Merengue tanzen, Vanessa und ich folgen dann mit dem Cha-cha und einem Foxtrott, ehe du und Snape mit dem Tango Argentino enden. Wir können die Tänze auch verändern.“ Ted skizzierte den Plan für die Show während er ging, bemerkte aber nicht, dass Hermine ihm nicht folgte.

Hermine wandte sich Severus zu, ihre Augen schimmerten. „Bereit?“

Ein kurzes Nicken war alles, was er hervorbrachte. Sein Ärger auf Albus bekämpfte sich mit seinem Drang zu fliehen, um irgendwo anders als in der Großen Halle zu sein.

„Du wirst großartig tanzen, konzentriere dich nur auf mich.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste leicht seine Wange, ehe sie davonstürzte, um sich zu Ted neben der Bühne zu gesellen.

Severus richtete sich zur vollen Größe auf und seine Wangen bedeckte eine leichte Rötung als Reaktion auf Hermines Kuss. „Mit dir beschäftige ich mich später“, knurrte er Albus wütend zu, ehe er zur Bühne ging. Er konnte genauso gut jetzt herausfinden, wann sein öffentlicher Auftritt zur Demütigung geplant war. Es machte keinen Sinn auf eine Axt zu warten, die vielleicht von selbst fallen würde.

Er hatte einige Hexen und Zauberer erkannt, während er durch die Große Halle gegangen war. Einige aus dem Orden, Potter, Weasley, die ganze verdammte Familie war da, nachdem was er sehen konnte. Wenn es nicht für Hermine wäre, hätte er ungeachtet der Folgen alle rausgeschmissen. Er nahm an, dass das etwas bedeutete wenn er, ungeachtet seines Schicksals, nicht bereit war, sie zu verlassen.

Die Lichter verdunkelten sich und eine plötzliche Stille senkte sich über die Versammelten. Nervöses Geschnatter konnte hier und da in der Großen Halle vernommen werden. Ein Scheinwerfer erhellte die Bühne, während Ted durch die Vorhänge trat. Die Ansage war ähnlich wie die damals auf der ersten Vorführung.

„Guten Abend, mein Name ist Thaddeus Prittchard und ich möchte mich bei Ihnen allen bedanken, da Sie uns gestatten, Sie heute Abend zu unterhalten. Ich besitze ein kleines Tanzstudio mit dem Namen ‚Leichter-als-die-Lüfte’. Heute Abend wollen wir Ihnen nur ein paar der vielen Tänze vorführen, die mein Studio unterrichtet. Wenn jemand von Ihnen Interesse am Tanzen hat und Tanzstunden nehmen möchte, meine Frau und ich werden für Fragen nach der Show zur Verfügung stehen. Heute Abend werden wir Ihnen einen Reigen von Tänzen vorführen – den Merengue, die Samba und den Foxtrott, um nur einige zu benennen. Entspannen Sie sich, klopfen Sie mit den Füßen mit, fühlen Sie die Musik und genießen Sie die Vorführung.“ Das Licht ging aus und die Bühne lag wieder im Dunkeln.

Der Raum brummte, als die Lichter angingen um die Bühne sanft zu erhellen. Die Silhouette von zwei Menschen war zu sehen, die bewegungslos vor dem rückwärtigen Vorhang standen. Es war die gleiche Eröffnung, die Severus sie an der Vorführung ausüben hatte sehen, so dramatisch gehalten wie nur möglich. Der Mann und die Frau auf der Bühne standen im Profil zum Publikum. Sie schienen in der Zeit eingefroren zu sein. Der Mann hielt die Frau in seinen Armen, bereit zu tanzen. Die Frau sah anscheinend zu Boden. Als das Licht aufhellte erklärte eine Durchsage über den Köpfen: „Meine Damen und Herren, die Samba!“

Ein scharfer Ton erklang in der Stille. Der Kopf der Frau schoss hoch. Ein zweiter und ein dritter Ton erklangen, als die beiden sich gegenseitig in die Augen sahen. Ein starker lateinamerikanischer Takt begann dann zu spielen, während Severus Hermine und Prittchard beobachtete, die den Tanz begannen. Obwohl nicht so anregend wie die Rumba oder der Tango, war die Samba dennoch ein erotischer Tanz.

Es war genauso wie in seiner Erinnerung. Ihre Schritte waren exakt, während Prittchard sie Drehung um Drehung herumwirbelte. Diese Bewegung ließ ihren Rock um ihren Körper fliegen. Hermines Hüften wiegten sich zum Takt. Ihre Unterleiber tanzten bei jedem Schritt anregend vor und zurück. Der Tränkemeister stockte der Atem, als er das Schwingen von Hermines Hüften beobachtete, und das Bild von ihr, wie sie sich über ihm bewegte während sie sich liebten, ließ es eng in seinen Leisten werden.

Dieses Kleid war in fast der gleichen Art an der Seite geschlitzt wie das Kleid, dass sie in jener Nacht der Tanzvorführung getragen hatte. Der Stoff bewegte sich sinnlich mit jeder Drehung mit und enthüllte einen großzügigen Teil ihres Beines und ihres Schenkels. Er war verloren, zog sich von der Menge zurück und ließ seine Gedanken ein Eigenleben starten, indem er ihren Rücken hinab floss und mit ihren Bewegungen mitschwang.

Der Tanz fuhr weiter mit seinen sinnlichen Bewegungen fort, Hermine glitt um Teds Körper während sie sich aufeinander konzentrierten und mit den gleichen Schritten zur Musik tanzten. Das Tempo der Musik steigerte sich noch und sie ahmten den Takt nach. Severus sah, wie Prittchards Hand über Hermines Hüfte glitt, während sie zusammen eine Vorwärts- und Rückwärtsreihe an Schritten tanzten. Er fühlte, wie der Ärger in seinem Körper aufflammte, da ein anderer Mann seine Hexe berührte. Es war ihm egal, ob Hermine ihn für diesen veralteten Kommentar bis ins Morgen gehext hätte, sie war sein.

Ted zog Hermine heran und wirbelte sie erneut herum. Beim letzten Spin landete sie hart an seinem Körper. Severus fühlte, wie sich als Antwort seine Eingeweide zusammenzogen. Prittchard stoppte in der Mitte der Bühne. Er drehte Hermine ein letztes Mal aus und wieder ein. Sein Arm hielt sie in Position, indem er fest ihre Taille ergriff und sie zur letzten Figur kamen. Sie beugte ihren Rücken zurück, warf den Kopf nach oben und kickte ihren Fuß zurück, während die Musik ihre Schlusstakte spielte. Sie hielt während der letzten Noten des Liedes diese Position.

Severus beobachtete das schnelle Heben und Senken ihrer Brust, als sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Er hörte kaum den Applaus, da das Blut so in seinen Ohren hämmerte. Er musste versuchen, seine Emotionen in den Griff zu bekommen, ehe er etwas tat, dass er wahrscheinlich nicht bereuen würde, nämlich einen Unverzeihlichen auf Prittchard zu sprechen, bevor er Hermine verschwinden ließ. Die magische Wette sei verdammt.

Während die Musik zu Ende ging, standen Prittchard und Hermine Seite an Seite und verbeugten sich zu dem widerhallenden Applaus. Sie wandten sich um und glitten durch den Vorhang, als das Licht sich erneut verdunkelte.

Jubelrufe und Pfiffe, mit Applaus gemixt, konnte dort von den Versammelten gehört werden. Die Menge beruhigte sich, als wieder ein Paar auf der Bühne erschien und als Silhouette am Vorhang zu sehen war. Die Lichter flammten gleichzeitig mit dem Beginn der Musik auf. Eine Stimme über den Köpfen rief aus: „Ladies und Gentleman, der Foxtrott!“

Vanessa und Ted tanzten diesen spritzigen Tanz. Ihre Bewegungen veränderten sich zwischen einem munteren und einem langsamen Doppelschritt, kombiniert mit einer wiegenden Drehung. Sie tanzten wie eins durch geübtes Können vor und zurück über die Bühne.

„Severus?“

Hermines Stimme und das Gefühl ihrer Hand, die zögernd auf seinem Arm lag, holten den finsteren Mann aus seinen Träumereien zurück, als er ihren besorgten Blick bemerkte.

„Geht es dir gut?“

Severus nickte, denn im Moment vertraute er seiner Stimme nicht. Als sie sich umdrehte um den Tänzern zuzusehen, zog er ihren Rücken gegen seine Brust und sein Arm lag besitzergreifend über ihrem.

Hermine kuschelte sich in der halbdunklen Umgebung der Bühne an ihn, angetan von der unerwarteten Geste. Sie konnte immer noch das Ergebnis seiner Erregung an ihren Po gepresst fühlen, auch wenn es für niemanden sonst sichtbar war. „Sie tanzen gut zusammen, oder? Aber nicht so gut wie wir“, sagte sie mit einem wissenden Lächeln.
Seine Stimme war dunkel, seidig und sandte ihr einen Schauer des Begehrens durch und durch, als er in ihr Ohr flüsterte: „Alles was ich denken konnte, während ich dir beim Tanzen mit Prittchard zusah, war, wie dein nackter Körper über mir lag und ich dich liebte.“ Severus lächelte, als er ihr Zittern bemerkte und war immer noch dankbar über den Zauber, den er über den Schurz gesprochen hatte.

„Behalte den Gedanken, ich muss ja noch mal mit Ted tanzen.“

Severus sah Hermine nach, wie sie an die Seite der beweglichen Bühne trat. Das Paar beendete den Tanz. Das Publikum applaudierte und die Prittchards machten ihre Verbeugungen, ehe das Licht wieder gedämpft wurde. Er konnte sehen, wie sich der Vorhang in dem schwachen Licht teilte und das neue Paar Aufstellung auf der Bühne nahm. Hermines Silhouette war im Halbdunkel leicht zu erkennen, ihr Haar formte einen wilden Lichtschein um ihren Kopf. Die mechanische Stimme verkündete wieder: „Meine Damen und Herren, der Merengue!“

Das Licht drehte zusammen mit der Musik auf. „Hot, hot, hot!“ Der Refrain hatte einen rhythmischen Takt und bald konnte das Publikum die Worte wiederholen. Severus sah zu wie Ted und Hermine einige verschiedene Figuren auf der Bühne tanzten. Hermines Hüften wiegten sich lockend, während sie tanzten. Die Samba und der Tango erforderten eine rollende Beweglichkeit, punktiert durch gelegentliche Vorstöße. Die Bewegung der Hüften beim Merengue war anders. Er bedurfte anscheinend eine ‚Rauf und runter’ Bewegung, die zeitgleich mit den Tanzschritten ausgeführt wurde.

Zur Freude der Menge schien der Takt schneller zu werden, während das Lied lief. Als die Musik den beschleunigten Takt erreicht hatte, drückte Ted Hermine nach unten, nur um sie danach wieder hochspringen zu lassen. Hüften zitterten bei dieser Bewegung, während das Lied zu Ende ging. Die zwei verbeugten sich wieder dem Applaus entgegen, ehe das Licht sich eindämmte.

Wie zuvor erschien Hermine an seiner Seite, während die Stimme ausrief: „Meine Damen und Herren, der Cha-cha-cha.“

Hermine betrachtete seine Augen, als Severus dem Paar auf der Bühne zusah. „Bist du soweit? Wir sind nach dieser Nummer dran. Konzentrier dich einfach auf mich. Vertrau mir, du wirst großartig sein. Ich würde dich das nicht tun lassen, wenn ich anderer Meinung wäre.“

Severus wandte sich der Hexe vor ihm zu. Er vertraute ihr bedingungslos, das war eine Tatsache. „Ich weiß. Lass uns das einfach nur zu Ende bringen, “ brummte er.

Sie traten an die Bühnenseite. Bereit, um sich an ihren Platz zu stellen, wenn die jetzige Nummer fertig sein würde. Die Menge applaudierte, während Ted und Vanessa die letzten Schritte ausführten und danach innehielten, um sich zu verbeugen. Hermine und Severus gingen an dem Paar vorbei, als diese durch den Vorhang traten.

Vanessa rief sie leise an, als sie sich trafen. „Viel Glück. Ich weiß, dass ihr fantastisch sein werdet.“

Die Bühne war vollkommen dunkel geworden. Severus und Hermine stellten sich in ihre eingeübte Eröffnungshaltung. Sie konnte die Spannung in seiner Schulter spüren, während sie auf den Sprecher warteten. „Entspann dich, das sind nur du und ich.“

Die Menge war ruhig geworden, Spannung lag in der Luft. „Meine Damen und Herren, heute Abend bieten wir Ihnen ein seltenes Vergnügen. Der Tango Argentino, getanzt von Miss Hermine Granger und Ihrem Zaubertränkemeister hier in Hogwarts, Professor Snape.“ Das Licht flammte auf, und enthüllte die beiden in der traditionellen Eröffnungshaltung. Ein starker Takt erklang, während sie die ersten Schritte tanzten. Der sinnliche Klang der tiefen Schläge, gepaart mit dem Gefühl der Hexe in seinen Armen fachte das Feuer, welches durch sein Blut raste, noch weiter an. Der Raum verschwand um ihn, als sich Severus und Hermines Augen miteinander verbanden. Sie waren wieder in ihrer Wohnung und tanzten für niemanden außer für sich selbst.

Die Schritte waren exakt und wurden mit schnellen Bewegungen vorgeführt, ehe sie dann plötzlich eine langsame, sinnliche Drehung tanzen. Die Bewegung von Seite zu Seite und wieder zurück stellten sie überspitzt dar, während sie gegeneinander glitten. Severus bauschte die Figur des ‚wiegenden Felsens’ durch einen Tip seiner Zehenspitzen auf. Seine Hüften kippten vor und zurück und ihre Körper trafen aufeinander. Begehren war in jeder ihrer Bewegungen offensichtlich.

„Albus?“ Minerva beobachtete geschockt den Tanz der beiden auf der Bühne. Die sinnlichen Bewegungen ließen ihr Gesicht leicht erröten.

„Ein vertikaler Ausdruck eines horizontalen Begehrens. Die beiden sind offensichtlich sehr vertraut miteinander. Ich glaube nicht, dass ich jemals den Tango mit solchem Verlangen, solcher Leidenschaft tanzen gesehen habe. Sie sehen wirklich gut zusammen aus.“ Vanessa wandte sich an Ted. „Denkst du, dass sie zustimmen würden, bei der nächsten Vorführung zu tanzen? Ich weiß, dass du üblicherweise mit Hermine tanzt, aber es hat nicht dieselbe Emotion wie bei den beiden. Man kann das Feuer zwischen den beiden spüren.“

Albus lachte leise in sich hinein. „Es läuft ziemlich gut zwischen den zweien, nicht wahr?“

Das Paar auf der Bühne hatte alles um sich herum vergessen. Jede Bewegung, jede Berührung schürte die tobenden Emotionen weiter, die sie empfanden. In einem Moment drückten sich ihre Brüste an seine Brust, da sie von ihm kraftvoll an sich gezogen wurden, und im nächsten Moment wurde sie wieder los gelassen.

Ihre Blicke waren miteinander verbunden, als der Tanz aus hohem Tempo zu einem fast-Stop überging, ehe er wieder an Schwung zunahm. Sie konnte sehen, wie sich Severus Augen verdunkelten, während er ihr wieder entgegen tanzte. Als er ihren Körper wieder an seinen zog, konnte sie den physischen Beweis seiner Erregung spüren, auch wenn es sonst keiner sehen konnte. Hermine fühlte die Hitze und die Leidenschaft, die von ihrem Partner ausstrahlte. Der Puls in ihren Ohren schlug gleichzeitig mit dem Takt der Musik, als ihre Körper miteinander kollidierten und dann wieder auseinander glitten.

Die Musik erreichte sein finales Crescendo. Hermine bog sich über seinen Arm und ihre Atmung ging ebenso abgehackt wie seine. Eine Hand hielt sie hoch über ihren Kopf, die andere griff um seine Schulter. Ihre Brüste drückten sich in dieser Haltung gegen den dünnen Stoff ihres Kleides. Severus beugte sich nach vor und platzierte einen Kuss in das Tal ihres Ausschnittes, gerade als das Licht erlosch. Die Menge brach in einen donnernden Applaus aus, während das Paar wieder zu sich kam und realisierte, dass sie tatsächlich nicht allein in ihrer Wohnung waren.

Als das Licht wieder aufflammte, standen sie aufrecht, um sich zu verbeugen. Ted ging zur Bühnenseite, damit er dem Paar ihre Minute im Rampenlicht zugestehen konnte. Er schritt nach vorn und nahm an, dass der Applaus nun abflauen würde. Er irrte sich. Wenn es überhaupt noch möglich war, wurde der Beifall noch lauter.

Albus kam zu ihm auf die Bühne. Es dauerte noch ein, zwei Minuten, ehe das Publikum bereit war, sich zu beruhigen. „Ich möchte den Prittchards danken, dass sie sich die Zeit genommen haben uns heute Abend zu unterhalten. Mr. und Mrs. Prittchard stehen jetzt zur Verfügung, wenn ihr Fragen über ihr Tanzstudio habt. Mein tief empfundener Dank geht an Miss Granger und Professor Snape, da sie ihr Talent mit uns geteilt haben. Wenn ihr uns noch einige Augenblicke zugesteht, werden die Schicksalsschwestern aufbauen und wir können mit den Festivitäten heute Abend fortfahren.“

Vanessa traf auf Hermine und Severus, als diese die Bühne verließen. „Ihr zwei wart fantastisch. Ich habe noch niemals zuvor den Tango mit solchem Feuer getanzt gesehen. Könntet ihr euch vorstellen, den Tanz für uns auf der nächsten Vorführung zu geben?“

Hermine lächelte. „Wir waren gut, oder?“

Vorführung? Worüber zum Teufel sprach die Hexe? Er war so froh, dass er es geschafft hatte, ohne flach auf sein Gesicht zu fallen! Dachte sie wirklich, er würde das wieder tun? Fakt war, dass er ein nettes kleines Lagerfeuer plante, und das, sobald sie in seine Räume zurückgekehrt waren. Er dachte, dass die Strumpfhosen und der Schurz wirklich schön brennen würden.

Albus schloss sich ihnen an, als er von der provisorischen Bühne heruntergekommen war. „Ich vermute, dass es einige junge Hexen gibt, die unseren Tränkemeister ab jetzt in einem ganz neuen Licht sehen werden, wenn am Montag der Unterricht fortgesetzt wird. Tja, mein Junge, dies vervollständigt nun die Konsequenzen der Wette.“ Mit einem Wink seiner Hand und dem Puff einer Rauchwolke erschien eine kleine Karte mit Severus Namen darauf in seiner Hand. „Alle Verpflichtungen erfüllt.“ Albus hielt die Karte an einer Ecke fest und blies sanft darauf. Die Karte glühte auf, ehe sie endgültig in einer weiteren Rauchwolke verschwand.

Severus beobachtete die Aktion und war froh, dass er endlich von der Wette befreit war, während er die entsprechende Freigabe durch ein magisches Prickeln auf seiner Haut spürte. Er war überrascht, dass er einen traurigen Stich fühlte, der sich mit dem Gefühl der Freude mischte. Obwohl er es gehasst hatte, eine Darstellung für die Schule zu sein, hatte er doch die wöchentlichen Tanzstunden mit Hermine genossen. Vielleicht hätte sie Lust, ihm noch einen oder zwei weitere Tänze beizubringen. Er schmunzelte bei dem Gedanken, wohin die Privatstunden führen konnten. Seine Laune verschlechterte sich wieder, als Ron und Harry zu der Gruppe stießen.

„Hermine, das war… erstaunlich. Wirklich, mir fehlen die Worte. Ihr beide wart…“ Harry errötete, als er sich ihren Tanz wieder ins Gedächtnis rief.

„Wir waren gut zusammen. Wir sind gut zusammen!“ Hermine lächelte selbstgefällig, froh, dass sie die Chance hatte, ihre Freunde eines Besseren belehren zu können. Sie hatte sich in den letzten Wochen deren ‚Bedenken’ öfters anhören müssen. Ihre Bemerkungen gingen von – ihr werdet euch lächerlich machen – bis zu – du kannst das doch nicht ernst meinen? Du wirst doch nicht wirklich in der Öffentlichkeit tanzen… mit Snape? Was werden die Leute denken?

„Ich bin… beeindruckt, Severus. Das war eine… bemerkenswerte… Vorstellung.“ Minerva schienen die richtigen Worte zu fehlen, um ihre Meinung über den Auftritt ausdrücken zu können.

Hooch hatte diese Schwierigkeiten keineswegs. „Ihr beide wart unglaublich. Besser noch: heiß!“

Poppy und Irma nickten zustimmend ein wenig, jedoch war sich Severus nicht sicher. Er errötete leicht bei dem Lob, und dennoch im Geheimen froh, dass er solch eine gezielte Resonanz bei seinen Kollegen provozieren konnte.

Hermine sprang ein, ehe Severus einen Kommentar abgeben konnte. Er hatte sein Versprechen gehalten, nicht streitlustig zu sein. Sie war sich nicht sicher, wie lange er es noch aushalten würde.

„Obwohl wir euch allen dankbar sind, glaube ich, dass Severus und ich noch eine vorrangigere Verpflichtung haben, der wir nachkommen müssen.“ Hermine griff nach seiner Hand und ignorierte die Frage, die seine erhobene Augenbraue stellte. Sie wusste aus früherer Erfahrung, dass das Tanzen ihn genauso scharf wie sie selbst gemacht hatte. Der Zauber mochte das augenscheinliche Resultat seiner Erregung vor allem um sie herum verbergen, doch sie konnte die Härte fühlen, die er ihr in ihre Rückseite presste. Der Tango war ein feines Vorspiel und hatte noch nie dabei versagt, beide zu erregen.

„Das war nicht gerade taktvoll“, bemerkte Severus, als sie sich aus der Gruppe befreiten.

„Was hast du von mir erwartet? Bitte entschuldigt uns, wir müssen uns dringend in die Kerker zurückziehen, damit wir wie die Hasen rammeln können, oder, könnten wir vielleicht für einen kleinen Moment hinter einen dieser Wandteppiche schlüpfen?“

Severus lachte leise. „Mir wäre nichts lieber, als dich sofort hoch zu heben, davon zu tragen und mit dir zu machen was ich will, aber ich glaube, ich kann gerade noch warten bis wir meine Räume erreicht haben.“

Hermine blieb mit einem entschlossenen Glänzen in den Augen stehen, gerade als sie die Türen erreicht hatten, die aus der Großen Halle führten. „Und was hält dich davon ab? Das will ich sehen, dass du mich rausträgst!“

Anscheinend beobachteten genauso viele Hexen, Zauberer und Schüler, die schon ihre Ankunft beobachtet hatten, auch ihren Abgang aus der Großen Halle. Severus blickte der resoluten Hexe in die Augen. „Du glaubst nicht, dass ich das tun würde, oder?“

Ein wissendes Grinsen war seine Antwort. „Ich weiß, dass du nur den Tango getanzt hast, weil du die Wette verloren hast. Und nein, ich glaube nicht, dass du so untypisch handeln würdest.“ Hermine drehte sich um, um die Große Halle zu verlassen. Sie übersah den verschmitzten Blick in seinen Augen.

Sie kreischte vor Freude auf, als sich die Welt in ihren Achsen neigte, ehe sie sich wieder einrichtete, und sie an seiner Brust landete. Sie konnte seine Erektion, hart und stark an ihren Po gepresst, sogar aus diesem Winkel fühlen. Sie kicherte, als sie sich in seinen Armen bewegte. „Ist das ein Zauberstab in deinen Strumpfhosen oder bist du einfach glücklich mich zu sehen?“

„Hör auf damit“, knurrte er, aber das Begehren, das sie in seinen Augen sah und die Rauheit seiner Stimme, erzählten eine andere Geschichte. Severus wandte sich zu den Versammelten, er war schon so weit gegangen – er würde es weiterspielen, wozu es auch immer gut sein mochte und konnte es dann immer noch auf die Wette schieben. Er ließ den Zauber, der auf dem Schurz lag, fallen, während er sich vor der Menge verbeugte. „Und an alle noch eine gute Nacht.“ Er drehte sich mit Hermine auf den Armen um und verließ schweigend die staunende Gruppe.

„Hast du gesehen…?“ Minerva hielt plötzlich inne. Sie hatte nicht gesehen, was sie dachte, dass sie gesehen hätte oder hatte sie doch? Wie konnte sie auch zugeben, dass sie seinen… Schurz betrachtet hatte, als er ging? Sie dachte, dass sie wahrscheinlich niemals mehr die Gelegenheit bekommen würden, Severus in dieser Art Kleidung zu sehen. Es war undenkbar, dass der bewusste Schurz nun scheinbar gewachsen und sich gewölbt hatte.

„Was gesehen?“, fragte Albus mit funkelnden Augen.

„Nichts, gar nichts“, sagte sie kopfschüttelnd. Es musste irgendein Trick durch Licht und Schatten gewesen sein. Aber wenn sie ihren Gedanken Stimme gegeben hätte, dann hätte sie festgestellt, dass sie nicht die einzige Hexe war, der die Veränderung des besagten Schurzes aufgefallen war. Sogar die Hexen in der Nähe des Paars hatten Probleme damit, zuzugeben, dass sie das auch gesehen hatten und welche Veränderung anschließend eingetreten war.

„Glückliche kleine Hexe.“

Minerva nickte geistesabwesend, stimmte aber Irmas geflüsterter Bemerkung zu. Die Halle schien wieder zum Leben zu erwachen, als die Schicksalsschwestern zu ihrem ersten Auftritt gingen.

„Harry…“

Harry schüttelte den Kopf. Er dachte, dass er wusste, was er gesehen hatte, aber auch er wollte keinen Kommentar über Hermine und… Snape abgeben. Er erschauderte bei dem Gedanken. „Vergiss es, Kumpel. Wir reden mit Hermine morgen oder unter der Woche. Ich vermute, dass sie uns jetzt verhexen würde, wenn wir jetzt nach ihr suchen würden.“ Harry wandte sich mit einem Lächeln an Ginny, als die Musik begann. „Tanzen?“

„Liebend gerne.“ Ginny lachte und legte sich in Harrys Arme. Sie drehte sich zu ihrem Bruder um, ehe Harry mit ihr davon wiegte. „Ich bin sicher, dass es hier noch eine Unmenge Hexen gibt, die gerne mit dir tanzen würden. Tanze und lass die beiden in Ruhe.“

Ron schüttelte den Kopf. Es war alles so viel einfacher gewesen, als sie noch Schüler waren und er gewusst hatte, wer auf welcher Seite war. Harry und Ginny. Seine kleine Schwester. Hermine und Snape. Nun ja, sie schienen zueinander zu passen, aber Snape! Eine junge Hexe kam auf ihn zu. Vage erinnerte er sich daran, dass Ginny erzählt hatte, dass sie eine der neuen Auszubildenden der Schule war. Clara irgendwas. Er ließ ein wissendes Lächeln aufblitzen. „Hi, hat mir nicht meine Schwester gesagt, dass du ein Modell der Hexenwoche bist?“

Die junge Hexe errötete. „Schwerlich. Ich bin der Lehrling in Kräuterkunde. Clara Watkins.“

„Bist du sicher, dass ich dich nicht irgendwo auf einem Fotolayout gesehen habe, so eine hübsche Hexe wie du?“

Clara lachte. „Nein, ich tendiere eher dazu, fast den ganzen Tag damit zu verbringen, Professor Sprout überall hin zu folgen, Kräuter umzupflanzen und Aufsätze zu korrigieren.“

„Ah, in dem Fall, würdest du gerne tanzen?“ Ron geleitete die junge Hexe zur Tanzfläche. Hermine und Snape waren schon längst vergessen, als sie begannen, sich zum Takt zu bewegen. „Also, was hältst du von Quidditch, Clara?“

oooOOOoooOOOooo

Severus veränderte seinen Halt bei Hermine, als er sich scharf nach rechts wandte und durch den offenen Durchgang schritt, der zu den unteren Ebenen und den Kerkern führte.

Hermine schmiegte sich an seinen Hals. „Du kannst mich jetzt runterlassen. Du weißt, ich kann auch gehen. Ich will nicht, dass du schon müde wirst.“

„Damit du verschwinden kannst, ehe ich verruchterweise mit dir anstellen kann was ich möchte? Lieber nicht.“ Obwohl er nicht mehr der Jüngste war, hatte er doch noch ein paar Asse im Ärmel, und zuerst einmal bedingte einer davon, dass er die Distanz zu seinen Räumen verkürzen musste. Er hielt abrupt nach etwa einhundert Metern vor einem Gobelin im Korridor an.

Hermine erkannte kaum die Übersetzung der lateinischen Phrase, die Severus gemurmelt hatte. Der Gobelin schimmerte, ehe er sich auflöste. Sie sah durch die Öffnung und erblickte nun den Wandteppich mit der Schlange die den Eintritt zu seinen Räumen bewachte – und das einige Etagen unter ihnen. „Ist das nicht dein Eingang?“

Severus ging durch das Portal und die Öffnung schloss sich hinter ihm. „So ist es.“ Sie hatte noch niemals zuvor das gemalte Gegenteil seines Eingangs bemerkt. Es war eine Kopie des Bildes auf dem Wandteppich, durch das sie durch gegangen waren.

„Gibt es noch andere Verbindungen wie diese?“

Sie fühle das Prickeln der Magie, als sie die Schutzzauber erkannten und der Gobelin verschwand, während sich die Tür automatisch öffnete. Severus stellte sie wieder auf die Beine, ehe er hungrig ihren Mund verschlang. Er war schon vor ihrem Auftritt in der Großen Halle erregt gewesen. Als er sie trug, hatte ihr stetiges Wackeln seine Erregung nur noch genährt.

Hermines Arme wickelten sich um seine Schultern und eine Hand spielte mit den Haaren in seinem Nacken, während sich ihr Kuss vertiefte. Sie stöhnte, als er grob ihre Brüste knetete und ihr Magen zog sich zusammen, als Elektrizität durch ihre Adern strömte. Es prickelte rauf und runter über und durch ihren Körper, ehe es sich in ihren Leisten konzentrierte. „Severus.“

Severus schaffte es, die begierige Hexe umzudrehen und auf die Kante seines Schreibtisches zu setzen. Sie konnten es später langsamer angehen, jetzt war er von der Leidenschaft überwältigt, sie zu nehmen. Dem Tonfall ihres Stöhnens nach war sie absolut der gleichen Meinung. Er strich mit einer Hand über ihren Schenkel und griff nach ihrem Höschen. Als er das dünne Stück Stoff herunterrutschen ließ war er glücklich, sie feucht und für ihn bereit zu sehen.

Ein geflüsterter Zauber und der Schurz flog auf den Boden, ein weiterer Spruch und die vordere Stoffbahn seiner Strumpfhosen verschwand. Severus positionierte sein hartes Glied am feuchten Eingang ihrer Öffnung. „Hermine“, flüsterte er und schob sich mit einem fließenden Stoß in die willige Hexe. Sie stöhnte zur Antwort laut auf und zog ihn mit sich, während sie sich auf dem Schreibtisch zurücklegte. Papiere und Bücher rutschen über die Seiten des Schreibtisches, während sie sich bewegten. Sie war heiß, nass und eng und alles was er sich jemals gewünscht hatte.

Sie bewegten sich mit einer Dringlichkeit zusammen, die durch ihr Verlangen füreinander geschaffen worden war. Severus konnte fühlen, wie sich ihre Muskeln um ihn anspannten, als sie seine Schultern umklammerte. Sein Oberkörper war über sie gebeugt, während er regelmäßig in ihre willkommene Hitze stieß. Er spürte, wie sich sein Orgasmus an der Unterseite seines Gliedes bildete. Seine Hoden spannten sich an und zogen sich hoch und er versuchte, es noch länger auszuhalten. Er fühlte die ersten Zuckungen ihres Höhepunktes und als ihre Muskeln versuchten, ihn noch fester zu halten gab er nach. Er fuhr tief in ihren Körper und ihr Wimmern spornte ihn an. Mit einem letzten Stoß stöhnte er auf und entleerte seinen Samen in sie, während sich seine Hüften noch mehrmals reflexartig hoben, als er seine Befreiung auslebte.

Hermine zog ihn in eine feste Umarmung. Er versuchte, sie nicht zu erdrücken und rutschte auf die Seite, während ihre Körper immer noch miteinander verbunden waren. „Nein“, flüsterte sie, denn sie wollte die Stimmung nicht brechen. „Ich möchte dich spüren.“ Behutsam lag er teilweise auf ihr. Beide atmeten schwer von der Anstrengung.

Er sah ihr in die Augen und neigte sich zu ihr, um ihre Lippen sanft mit seinen zu berühren. Der Kuss war überraschend zärtlich und enthielt eine Welt von Versprechungen für sie beide. Als er schlussendlich von ihrem Körper glitt, seufzte er tief auf.

„Nun, das war spaßig“, sagte sie lächelnd.

„Ich glaube, dass jetzt ein langes Bad in einer heißen Wanne nicht schlecht wäre.“

„Hast du vor, mich dorthin zu tragen?“

„Dich tragen? Oje, wie verwöhnt du doch geworden bist. Den ganzen Weg bis zum Badezimmer tragen? Muss ich dir auch noch wieder beibringen, wie man geht? Vielleicht sollte ich dich einfach an meinem Bett festbinden. Dann würde es nichts ausmachen, wenn du niemals mehr gehen könntest.“ Severus hob sie auf seine Arme und ging zum Badezimmer.

„Ich habe nur einen Witz gemacht! Du kannst mich runterlassen.“

„Mm. Darüber reden wir später.“

Hermine schmiegte sich in seine Umarmung. „Wie hast du es geschafft, die Vorderseite deiner Strumpfhosen zu entfernen? Ich kann mich nicht erinnern, dass diese Stoffbahn da gewesen ist.“

„Es ist klar, dass du kein Mann bist. Wie hast du erwartet, dass ich die Toilette benutzen soll? Die Strumpfhosen ausziehen?“

Hermine lachte warm, während sie über die Türschwelle zum Badezimmer kamen. „Ich glaube, ich habe wirklich nicht genug darüber nachgedacht.“

Er stellte sie auf die Füße, ehe er sich umdrehte, um die Tür zu schließen.

Sie warf einen abschätzenden Blick in Richtung seiner entblößten Leisten. „Du weißt, dass dir das gut steht. Vielleicht setzt es sich durch?“

„Hermine.“

„Nach den Blicken, die dir heute Abend zugeworfen wurden, würde es nicht schaden, wenn ich meinen Namen auf die Stellen tätowieren würde, die jeder sehen kann.“ Sie strich mit ihrer Hand über sein Becken. „E-i-g-e-n, genau hierhin. Das ‚E’ sollte hier beginnen und das ‚n’ wäre dann genau hier.“ Sie fuhr mit ihrem Finger von der Basis seines Penis bis zum Beginn der Vorhaut. Er begann sich unter ihrer Berührung wieder zu verhärten.

Severus sah verwirrt drein. „Eigen? Warum willst du, dass ich ein Tattoo habe, auf dem ‚Eigen’ steht?“

„Nicht eigen. Nur in deinem… entspannten Zustand könnte man ‚Eigen’ lesen. Ich denke, da ist genügend Platz um – Eigentum von Hermine Granger – über die gesamte Länge deines harten Gliedes zu tätowieren.“ Während sie sprach, erschienen die Worte der Länge nach auf seinem Penis, der Satz war allerdings nicht vollständig lesbar in seinem halberigierten Status. „Wie auch immer, besser ist es, wenn ich die einzige bin, die das so genau lesen kann. Jedermann sonst sollte nur den Beginn des ersten Wortes lesen können – Eigen.“

Severus starrte sie an, ehe er in unkontrollierbares Gelächter ausbrach. Er setzte sich auf die Kante der Badewanne und hielt sich den Bauch. „Und wie lange hast du gewartet, um mir das aufzulegen?“, fragte er lachend.

Hermine stellte sich zwischen seine geöffneten Beine und zuckte mit den Achseln. „Eine Weile.“

„Du bist wirklich unglaublich.“ Er schüttelte den Kopf, ehe er sie in seine Arme zog.

oooOOOoooOOOooo

Für niemanden war es eine Überraschung, dass Severus und Hermine am nächsten Tag das Frühstück in der Großen Halle verpassten.

Oder das Mittagessen.

Oder das Abendessen.

tbc

Happy Birthday, Severus

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