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Kapitel 07 Gebissen

Gebissen


„Was ist hier los?“, fragte Hermine ängstlich, während sie von den beiden Vampiren zurückwich.

Der weibliche Vampir knurrte sie an und entblößte ihre Furcht einflössenden Fangzähne.

Graf Baranov sah sie zornig an. „Du sollst ihr keine solche Angst machen!“

„Aber ich will“, antwortete die Frau verschlagen. „Das Blut schmeckt so viel besser, wenn etwas Angst dabei ist.“

Hermine sah zum Fenster, da ihr der Weg zur Tür versperrt war. Sie war beunruhigt und ihr Herz schlug so schnell wie bei einem Tier, das kurz davor stand, gefressen zu werden. „Bitte… tun Sie das nicht“, stammelte sie. „Was wollen Sie?“

Graf Baranov schien es zu bedauern und sich bei der ganzen Sache nicht wohl zu fühlen. „Es ist Ihr Blut, Mylady, das kostbare Blut der Marlstons, das wir brauchen. Es tut mir Leid, aber ich habe keine andere Wahl.“

„Wieso? Wofür brauchen Sie es?“, fragte Hermine alarmiert. Was wussten diese Vampire von Marlston?

Der weibliche Vampir lachte schrill. „Sie wissen es nicht? Die Tresore öffnen sich nur mit dem Blut der Marlstons. Wenn Ihr Blut in meinen Adern fließt, werde ich Ihre Konten in Gringotts leeren und Ihre Schätze zu einem Platz bringen, den nur ich kenne. Ich werde mich für viele Jahrhunderte um Geld nicht mehr sorgen müssen und wie eine Königin leben können!“

„Geld?“, sagte Hermine fassungslos. Um Geld ging es hier? Sonst nichts? „Ich kann Ihnen alles geben, was Sie brauchen, wenn Sie mich leben lassen.“

Die Frau lachte. „Halten Sie mich für eine Närrin? Dies ist meine einzige Chance. Wenn Ihr Dunkler Lord von uns erfährt, sind wir am Ende. Daher ist der einzige Weg, damit er das nicht herausfindet, der, diejenige loszuwerden, die ihm davon erzählen könnte – Sie.“

„Musst du so grausam sein?“, sagte Demetrius mit finsterer Miene.

„Ach, mein weichherziger Jüngling“, seufzte sie, „du bist noch nicht so lange einer von uns, um deine Emotionen schon völlig verloren zu haben.“

Hermine schaute bittend zu dem Grafen. „Bitte, helfen Sie mir. Tun Sie mir nichts.“

„Ich glaube, Demetrius, das dir die Ehre gebührt“, sagte der weibliche Vampir lächelnd.

Er sah Hermine an und wusste, dass Sybilla mit ihr nicht besonders menschenfreundlich umgehen würde, um an ihr Blut zu kommen. Sie stand auf Schmerz und Furcht. Er nickte und trat auf die junge Frau zu.

„Es tut mir wirklich Leid, Mylady“, sagte er und benutzte Stimme und Augen, um einen hypnotischen Zauber zu sprechen. „Ich werde das für Sie so angenehm wie möglich gestalten.“

Hermine öffnete den Mund um zu schreien, doch sie hatte den Fehler begangen, in Graf Baranovs Augen zu sehen und war nun durch seinen Zauber gefangen. Sie atmete schwer, während er auf sie zukam und sein gesamtes Erscheinungsbild Wellen von verführerischer Energie ausstrahlten. Ihre Knie wurden weich und sie wurde beinahe ohnmächtig, so dass er sie, um sie zu stützen, mit starken Armen an der Taille hielt.

Hermine stöhnte und ihr Gesicht war vor seltsamer Erregung gerötet, als er sie berührte und sein Atem ihre nackte Schulter anblies. Er hielt den Augenkontakt, zog den Träger herunter und ließ so ihre sanften Rundungen über dem Mieder sichtbar werden.

Hermine wimmerte vor Verlangen, da sie völlig unter den Bann des Grafen stand. Sie spürte, dass sie gar nicht den Willen hatte, ihn zu bekämpfen. Sie wollte nur geben und spürte starke Erregung, durch die sie völlig die Gefahr vergaß, in der sie schwebte.

Sybilla lachte leise und ging zu dem Platz, an dem sich die beiden umarmten. Sie fuhr sanft über die entblößte Brust Hermines. „Sehr hübsch“, meinte sie und glitt mit dem Finger über die Brustwarze, was sie sofort verhärten ließ. „Ist sie nicht ein süßer Leckerbissen, Demetrius?“

Hermine beugte sich vor und setzte sich rittlings über eines von Demetrius Beinen. Sie war feucht vor lauter Lust, schloss die Augen und atmete heftig, während der Mann begann, mit den Lippen leicht über ihre Schulter und ihren Hals zu gleiten und Schauer über ihren Körper schickte.

Sybilla lachte wieder, trat hinter Hermine und hob deren Abendkleid hoch. Sie fuhr mit den Händen über Hermines Hintern, während Demetrius ihren Nacken küsste und über die weiche Haut leckte.

Sybillas Hand glitt nach unten zwischen Hermines Beine und entdeckte, dass sie kein Höschen trug und feucht war. „Mmm… nett…“, schnurrte sie und bewegte ihre Finger durch die zitternden Falten.

Hermine stöhnte lauter und ihr Kopf fiel zur Seite. Demetrius sah ihre pochende Vene, die sich ihm darbot und konnte seinen Hunger nicht mehr unterdrücken. Er biss sie und hörte ihr Aufkeuchen, als seine Zähne durch ihre Haut brachen.

Oh, wie war das Blut reichhaltig und mächtig! Er konnte spüren, wie es in seinen Körper drang, so dass er völlig davon erfüllt war. Es war in solchen Augenblicken, in denen ihm wieder bewusst wurde, dass er kein Mann mehr war. Er war jetzt ein Monster, ein gieriges Ungeheuer mit einer wunderschönen Frau im Arm. Er erinnerte sich an menschlichen Sex und an das berauchende Gefühl eines Orgasmus. Dieses Gefühl war genauso stark.

Er trank und trank und hielt die Augen geschlossen, um jede Empfindung aufzunehmen. Er spürte, wie sie in seinen Armen schlaff wurde, doch das war ihm egal. Er saugte stärker, bis er eine Hand auf seinem Kopf bemerkte, die ihn von seiner Beute wegdrückte.

„Nimm nicht auch noch den letzten Tropfen!“, zischte Sybilla.

Demetrius löste sich von Lady Marlston und sah zu, wie sie auf dem Boden zusammen sank. Er war so von dem Moment gefangen gewesen, dass er sie beinahe völlig ausgesaugt und sich dabei selbst verdammt hätte. Er hasste das! Er hasste, wer er war. Aber er sah keinen Ausweg, seine Schwester auf andere Weise beschützen zu können.

Bis er irgendwann einen Weg finden würde, Sybilla für immer loszuwerden, musste er nach ihrer Pfeife tanzen. Sie war alt, machtvoll und klug, was ihre Tricks anging. Demetrius war erst neulich verwandelt worden und würde alles, was er konnte, von ihr lernen um es dann eines Tages… gegen sie zu verwenden.

Jetzt starrte er sie hasserfüllt an. „Bist du nun zufrieden?“

Sybilla lächelte. „Noch nicht. Wir müssen sie töten, oder sie wird alles ausplaudern, sobald sie sich erholt hat.“

Hermine war bleich und ihre Lungen kämpften, um genügend Luft in ihren geschwächten Körper zu pumpen. Sie hatte nicht die Kraft, um sich zu bewegen oder auch nur die Augen zu öffnen.

Die Vampirfrau nahm ein Kissen vom Sofa und reichte es Demetrius. „Erstick sie, schnell!“

„Nein! Das musst du selber machen!“, rief der Jüngere. „Ich habe schon genug getan.“

Ein lautes Ächzen von oben schreckte sie auf und sie wandten ihre Aufmerksamkeit zur Decke. Lautes Knacken und Krachen, die Geräusche von Holzplanken, die wie bei einem Schiff auf rauer See berstend aneinander schlugen, hallten durch den Raum.

Die beiden Vampire sahen sich erschrocken an und fühlten die unmissverständliche Macht, die in jedem einzelnen Baustoff von Marlston lag.

Demetrius nahm das Kissen und schleuderte es durch das Zimmer. „Du Närrin! Das Haus lebt und hat mitbekommen, was wir getan haben. Wenn wir sie töten, kommen wir nie wieder hier heraus!“

Sybillas Augen wurden groß, während sie nachdachte. Dann zischte sie wütend: „Dann gehen wir jetzt nach Gringotts. Wir müssen uns den Schatz schnappen, ehe sie sich wieder erholt.“

Sie rannten aus der Bibliothek und stellten fest, dass sich auch im Rest des Hauses die Decke und die Wände bewegten und ächzten – aus lauter Wut, dass die Herrin dem Tode so nahe war.

„Ich gehe nicht ohne meine Schwester“, erklärte Demetrius, während sie flüchteten.

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Ginny versuchte zu schreien, doch Blaise hielt ihr mit der Hand den Mund zu, während er sie zur Seite des Herrenhauses zerrte.

„Ruhe, Mädchen. Hör auf so zu zappeln, dann hast du es viel leichter!“, zischte er.

Ginny verstand nicht, was hier passierte. In einem Augenblick hatten sie so eine schöne Zeit und im Nächsten verhielt sich Blaise, als hätte er eine andere Persönlichkeit. Sie war sicher, dass er übergeschnappt und völlig verrückt geworden war. Sie war sehr verängstigt, wehrte sich in seinen Armen und fragte sich, was er wohl vorhatte.

Blaise fand einen Zauberstab in seiner Robe und lächelte. Er zog ihn, richtete er ihn sofort auf Ginnys Herz und sagte: „Imperio.“ Dann befahl er: „Du wirst mit der Zappelei aufhören und still und folgsam sein.“

Ginny hörte sofort auf und stand stumm da. Ihre Augen waren aufgerissen und glasig, als wäre sie betäubt. Blaise ließ sie los und trat zur Seite.

„Sehr gut“, meinte er. Sie würde eine gute Versicherung für ihn sein, sollte jemand versuchen, ihn von seinem Ziel abzubringen.

Ja, er würde sie mit sich in sein Eisgefängnis nehmen. Wenn irgendwer probieren sollte, ihn aufzuhalten, dann würde er einfach Ginnys Leben bedrohen. Keiner dieser Narren würde wollen, dass die arme, süße, kleine Ginny verletzt würde.

Er sah auf sich hinunter. Es war ein guter, starker junger Körper. Ja, zusammen konnten sie seinen wahren Körper befreien und vielleicht auch noch jemand anderen…

Das Haus ächzte und krachte und zog so seine Aufmerksamkeit darauf. Etwas geschah hier.

Gut – eine Ablenkung.

Er nahm Ginnys Handgelenk und zog sie hinter sich her. „Komm mit, Mädchen!“

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Lucius Malfoy stand neben dem Eingang zum Ballsaal und nahm eine Verschnaufpause vom Tanzen. Sein Augenmerk wurde durch eine rasche Bewegung auf Graf Baranov gelenkt, der den Saal betrat und geradewegs zu seiner Schwester lief. Als die Musik leiser wurde und schließlich aufhörte, sah die Menge erschrocken zu den Geräuschen, die die Decken und Wände machten. Es war ein unheimliches Dröhnen, als würde sich das Haus bereit machen, um sie herum zusammenzufallen.

Viele Menschen sahen sich im Ballsaal nach ihren Gastgebern und ihrer Gastgeberin um, fanden jedoch niemanden. Dumbledore trat in die Mitte und sah nach oben um festzustellen, was los war.

Lucius scharfer Blick blieb an den Baranovs hängen. Etwas stimmte nicht. Warum war der Graf nicht ebenso überrascht wie alle anderen? Sein Argwohn wurde stärker, als Demetrius Baranov die Hand seiner Schwester nahm und sie nach vorn durch den Saal führte, wo er stand.
Der Graf nickte ihm grüßend zu, während er an ihm vorbei ging, um zur Tür in der Eingangshalle des Hauses zu gelangen. Der blonde Mann wandte sich um und folgte ihnen neugierig.

Als das Foyer in Sicht kam, bemerkte Lucius, dass die Mutter bereits dort war und einen Hauselfen, der dort wartete, anwies, dass sie sofort eine Kutsche wünschten.

„Sie verlassen uns schon so früh?“, fragte Lucius und schreckte sie damit hoch, was seinen Argwohn noch bestätigte. Seine Hand in der Tasche rutschte näher zu seinem Zauberstab.

Demetrius reagierte schnell. „Meine Mutter fühlt sich nicht wohl. Bitte drücken Sie Lady Marlston unser Bedauern aus.“

Das Haus stöhnte lauter und das Knarren verstärkte sich. Alle vier sahen zur Decke, als ob sie gleich herunter kommen würde. Plötzlich schlug die Vordertür zu, schwere Metallriegel brachen aus dem Boden und schoben sich nach oben, um jedes Entkommen zu verhindern.

Die Baranovs keuchten auf, als dieselben Eisenriegel auch aus den Fenstersimsen aufstiegen und so jede Flucht ausgeschlossen war.

Schreie erklangen aus dem Ballsaal und Lucius war klar, dass das Gleiche auch überall sonst im Haus geschehen sein musste.

„Es scheint, als würden Sie doch noch bleiben“, antwortete er kühl.

Sybilla fletschte ihre Reißzähne und zischte, während sie auf Lucius zusprang. Sie war so schnell, dass dieser seinen Zauberstab nicht rechtzeitig aus der Tasche ziehen konnte. Sie packte ihn an den Armen und schubste ihn hart gegen eine Wand, was ihn bewusstlos schlug.

„Wir müssen hier raus!“, kreischte sie.

Katrina begann zu weinen. „Sie werden uns umbringen! Oh Gott! Demetrius, was sollen wir nur tun?“

Demetrius zerrte an den Riegeln, aber trotz seiner übernatürlichen Kräfte rührten sie sich nicht.

„Beeil dich, wir müssen einen anderen Weg finden!“, rief Sybilla und rannte mit den beiden jungen Leuten hinter sich zur großen Treppe.

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Draco leckte gerade den letzten Tropfen von Harrys Samen auf, als er von dem Stöhnen des Hauses überrascht wurde – vor allem, da Harry gerade ebenfalls stöhnte. Er hob den Kopf und lächelte. „Scheiße, du bist so mächtig, dass du sogar die Wände erregst!“

Aber sein Freund hatte einen merkwürdigen Ausdruck im Gesicht, während er den Geräuschen lauschte. „Ich glaube nicht, dass ich dafür verantwortlich bin.“

Die Lichter begannen zu flackern und dann hörten sie auf einmal die panischen und ängstlichen Schreie, die aus der Richtung des Ballsaals kamen, während die knackenden Geräusche immer lauter wurden.

Die zwei jungen Männer sprangen auf die Füße und richteten schnell ihre Kleidung. Gleichzeitig rief Harry: „Bugger!“

Bugger erschien immer sofort, wenn er gerufen wurde. Ihre Beunruhigung wuchs, als der loyale Diener darauf nicht reagierte.

„Verdammt! Was zur Hölle…?“, fluchte Harry und eilte zur Tür. Er schlug sie auf und beobachtete die Gäste. Sie hatten sich in kleinen Gruppen zusammen gedrängt, da sie sich so sicherer fühlten. Keiner schien zu wissen, was geschehen war. Das Grollen des Hauses ging weiter und die Lichter flackerten immer noch.

Harry und Draco starrten auf die Eisenriegel an den Fenstern und Türen.

„Denkst du, dass das Snape war?“, fragte der Blonde hinter Harrys Schulter.

„Keine Ahnung“, murmelte dieser. „Aber ich habe vor, das herauszufinden.“

Als sie aus dem Zimmer hinaus traten, sahen sie die Gäste fragend an und riefen: „Was ist passiert, Harry?“ und „Mein Lord, irgendetwas stimmt hier nicht!“

Dumbledore kam auf sie zu und sah sehr beunruhigt aus. Er musterte Harry. „Also bist du es nicht.“

„Was?“

„Ich dachte, dass du vielleicht wütend wärst und das ein Resultat deiner Stimmung wäre“, antwortete der Schulleiter.

„Nein, ich bin es nicht“, gab Harry zurück. Er sah sich im Saal um und blickte in die panischen Gesichter. „Alle verhalten sich ruhig. Ich bringe das wieder in Ordnung. Wo ist Lady Marlston?“

Die Leute schauten sich verwirrt und neugierig um und schüttelten die Köpfe. Offenbar war Hermine nicht im Raum.

„Sie hat den Ballsaal vor einer Weile mit ihrem Diener Bugger, so hieß er, glaub ich, verlassen“, sagte Dumbledore.

„Harry“, rief Draco ängstlich, „wir müssen sie finden!“

Harry spürte die gleiche Angst in sich. Bugger war nicht gekommen, als er gerufen worden war. Das Haus spielte verrückt und Hermine war verschwunden.

„Los!“, rief er und schritt durch den Ballsaal. Die Gäste wichen aus, als er mit Draco und Dumbledore in Richtung des Ausganges liefen. Viele Anhänger folgten ihnen in der Absicht, ihrem Lord vielleicht zu Diensten sein zu können.

Als sie die Eingangshalle erreichten, entdeckten sie Lucius Malfoy, der an der Wand zusammengesackt war. Draco und Dumbledore eilten zu ihm.

„Vater!“, rief der Blonde und schüttelte ihn. Der Direktor fühlte den Puls, während sich Narcissa durch die Menge der Zuschauer drängte.

„Lucius!“, schrie sie. „Ist er…?“

„Nein“, antwortete Dumbledore. „Er lebt.“ Er zog den Zauberstab. „Enervate.“

Lucius kam wieder zu Bewusstsein und wimmerte, als ihn große Schmerzen an der Stelle überfielen, wo er mit dem Kopf an die Wand geschlagen war.

Harry trat vor. „Sag, Lucius. Was ist hier passiert?“

„Mein Lord“, antwortete der Gefragte, „es waren die Baranovs. Sie haben versucht zu gehen, aber das Haus hat das nicht zugelassen. Sie benahmen sich irgendwie… schuldig.“

„Und wo sind sie jetzt?“

„Ich weiß es nicht. Die Mutter… sie ist nicht normal und extrem stark. Sie war es, die mich angegriffen hat.“

„Sollen wir sie suchen, mein Lord?“ Adrian Pucey meldete sich aus der Gruppe der Anhänger zu Wort.

Harry hätte am liebsten ja gesagt, aber er wusste, dass sie nicht weit gekommen wären. Bugger hatte viele magische Blockaden gesetzt, die große Teile des Hauses abschotteten. Das würde aber auch bedeuten, dass die Baranovs ebenfalls nicht weit kommen würden. Außer…

Draco sah ihn an und erriet seine Gedanken. Hatten die Baranovs Hermine und Bugger etwas angetan, um zu Merlin zu gelangen?

Ihre Mutmaßungen wurden jedoch von dem Lärm der Hauselfen unterbrochen, die aus vollem Halse heulten. Ihre Klagen kamen aus einem Flur, der zur Bibliothek führte.

Sie eilten dorthin und ließen Narcissa zurück, damit sie sich um Lucius kümmerte.

Harry dachte, dass sie vielleicht voller Angst wegen des Krachs waren, den das Haus machte und sich wegen der flackernden Lichter zusammen gedrängt hatten, um sich gegenseitig zu trösten, bis sie den Weg vor ihm teilten und der Grund ihres Jammers sichtbar wurde.

Harry erstarrte für einen Moment, denn er konnte nicht glauben, was er zu sehen bekam. Dort lag seine Geliebte blass und ohnmächtig auf dem Boden. Er rannte zu ihr und kniete sich neben sie. „Hermine!“

Draco schob die Leute aus dem Weg und rannte an ihre andere Seite. „Oh Gott! Nein!“

Dumbledore betrat den Raum hinter ihnen und sah zu, wie die beiden jungen Männer ihren Oberkörper aufrichteten und sie, vor Angst um ihr Leben zitternd, schüttelten. Ihre Augen flatterten ein wenig und sie atmete pfeifend bei dem Versuch, wieder Luft in ihre Lungen zu bekommen. Sie war so schwach, kämpfte aber um ihr Leben!

Während Draco und Harry sie zum Sofa trugen, bemerkte Dumbledore den vermissten Diener, Bugger, der ein paar Meter entfernt von Ort, wo Hermine gelegen hatte, ebenfalls auf dem Boden lag.

Er wusste, dass Madam Pomfrey zu den Gästen gehörte und drehte sich zu den vielen erstaunten Anhängern um. „Holt sofort Madam Pomfrey!“

Einige Leute ganz hinten spurteten los, um die Medihexe zu suchen.

Dann ging der Schulleiter zu den beiden jungen Männern, die an Hermine hingen und nach Verletzungen fahndeten.

„Ihr Hals, Harry!“, keuchte Draco auf.

Harrys Finger berührten die zwei punktförmigen Wunden und seine Vermutung wurde bestätigt. Vampire! Die Baranovs waren Vampire! Warum hatte er das nicht gespürt? Sie waren vor ihm gestanden und hatten ihre Schwüre der Loyalität abgeleistet und er hatte es nicht wahrgenommen! Sie mussten eine Menge Blut aufgenommen haben, ehe sie an diesem Abend gekommen waren. Vampire waren ziemlich menschlich, wenn sie sich den Bauch voll geschlagen hatten.

Und nun hatten sie sich an Hermine gelabt! Wie konnten sie es wagen! Harry fühlte, wie heiße, rote Wut in ihm hochstieg. Wie konnten sie es wagen!

Madam Pomfrey rauschte in den Raum und lief sofort zu Hermine. Draco zeigte ihr die Wunden an ihrem Hals.

„Vampirbisse!“, rief Poppy. „Ach du lieber Himmel!“ Sie untersuchte die junge Frau näher und überprüfte ihre Vitalzeichen. „Sie ist sehr schwach, hat aber einen starken Lebenswillen.“

„Sie braucht Blut! Nehmen Sie meines!“, forderte Draco panisch.

„Für diese Maßnahme brauche ich die richtige Ausrüstung, Mr. Malfoy. Und wir müssen erst prüfen, ob Sie die richtige Blutgruppe haben…“

Madam Pomfrey wurde unterbrochen, da alle wegen Bugger erschraken, der sich plötzlich mit geweiteten und wilden Augen aufsetzte. Seine Kinnlade fiel herunter und er begann sich wie eine Marionette zu bewegen. Ein merkwürdiges Geräusch kam aus seinem Mund, ehe sich verständliche Worte formten.

„Nein…“, sagte der Halbkobold mit schauriger Stimme. „Ihr dürft ihr kein Blut geben. Nur Marlstonblut darf in ihr fließen. Nur Marlston….“ Seine Augen verdrehten sich nach hinten und er fiel erneut bewusstlos hin.

„Vielleicht ein Bluterneuerungstrank“, schlug Dumbledore vor.

„Ja, der könnte helfen“, antwortete Poppy. „Ich bräuchte meine Apotheke, aber anscheinend können wir das Haus ja nicht verlassen.“

„Wir haben in den Kerkern ein Labor“, bot Draco an. „Es gibt dort unten eine Menge Zutaten.“ Er wandte sich an die Hauselfen. „Bringt sie in das Zaubertränkelabor und gebt ihr, was auch immer sie benötigt. Schaut zu, dass ihr nichts im Weg steht.“

„Ja, Herr“, antwortete eine Gruppe Elfen, gruppierte sich um Madam Pomfrey und apparierten sie zum Labor in den Kerkern.

„Moment mal“, meinte Dumbledore. „Die Elfen können ohne den Schlüssel von Marlston apparieren?“

„Nur innerhalb der Mauern“, antwortete Draco. „Sie können nicht auf dem Gelände draußen apparieren. Nur Bugger kann das.“

Dumbledore betrachtete Bugger. „Es zeigt sich, dass diese merkwürdige Kreatur wirklich sehr teuer ist.“ Und was oder wer hatte den Halbkobold kurz zuvor besessen und davor gewarnt, Hermine Blut zu spenden? Sehr mysteriös.

Er schaute zu Harry, der sich schon eine Zeitlang ruhig verhalten hatte, und bemerkte zum ersten Mal den Kampf, den der junge Mann mit sich führte. Er hatte das schon früher erlebt, wie Harry diese Schlacht führte – Wut gegen Verstand.

„Harry?“, sprach er ihn an. Schwarze Augen zuckten zu dem alten Zauberer – schwarze, tödliche Augen. Dumbledore schluckte. „Harry, du musst vernünftig sein. Vampire können sehr durchtrieben sein, wenn man mit ihnen umgehen will. Ich schlage vor…“

„Umgehen?“, zischte der junge Lord. „Ich werde sie vernichten, langsam und schmerzerfüllt, für das, was sie getan haben. Es wird nicht dazu kommen, mit ihnen umgehen zu müssen.“

Das Haus knarrte und ächzte über ihren Köpfen, knackte und erzitterte. Harrys Anhänger sahen zur Decke hoch und hatten das Gefühl, dass das Haus jeden Moment zusammen fallen würde.

„Harry“, fuhr Dumbledore fort. „Das Haus ist mit Hermine verbunden. Merkst du das? Sie ist die letzte Marlston. Wenn sie stirbt, wird das Haus untergehen und wir werden alle mit ihr sterben. Deine Bemühungen sollten sich darauf richten, sie zu retten. Sie braucht dich bei sich, Harry. Sie braucht deine Liebe um durchzuhalten.“

Der Schulleiter bemerkte, wie seine Worte zu Harry durchdrangen, als dessen Augen zwischen schwarz und grün schwankten. Ja, Liebe war der Schlüssel....

„Ich bleibe bei Hermine“, unterbrach Draco. Er wandte sich an Harry und machte so den Einfluss von Dumbledores Worten wieder zunichte. „Du solltest dir sie verdammt noch mal lieber schnappen. Fang sie, damit wir sie so richtig böse foltern können. Lass einfach mal mich an sie ran…“

„Mr. Malfoy!“, rief Dumbledore in dem Versuch, den wieder erhöhten Strom an Wut und Hass aufzuhalten.

„Nein!“, sagte Harry. „Er hat Recht. Keiner verletzt Hermine und kommt damit davon.“

Der Schulleiter sah betroffen zu, wie Harrys Augen wieder schwarz wurden und seine Haut vor lauter Zorn brannte, während seine Macht anfing zu pulsieren. Sogar seine Anhänger wichen von der Tür zurück, da sie die Wut ihres Lord weder aufhalten wollten noch konnten.

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Die Seele von Severus Snape in Blaise Zabini trug das Mädchen und sie glitten im letzten Moment ins Haus, ehe die schweren Eisenriegel die westliche Tür von Marlston versiegelten. Er atmete schwer und war erleichtert, dass sie es zurück hinein geschafft hatten.

Er sah sich um und hörte die merkwürdigen Geräusche des Hauses und wie die Lichter flackern. Was war hier passiert? Er lockerte seinen Griff an dem hypnotisierten Mädchen und sie blieb gehorsam auf der Stelle stehen, während er versuchte herauszufinden, wo sich alle im Haus aufhielten.

Er musste zur Halle der Portraits, aber es schien, als wären sie in einem geschlossenen Zimmer ohne Ausgang. Es musste eine Art magische Barriere geben, überlegte er. Als er ein Geist war, konnte er ganz einfach durch die Wände gehen und durch Decken und Böden schweben. Aber nun hatte er Blaise’ Körper übernommen und da ging das nicht mehr.

„Verdammt noch mal!“, fluchte er.

Plötzlich hörte er ein tiefes Seufzen, eine Windböe kam von nirgendwo und warf sie beinahe um. Er fing Ginny auf, ehe sie hinfiel und schaute sich um. Der Wind schien die magische Grenze überwinden zu können.

Darüber hinaus war etwas Seltsames an diesem Wind – eine Macht, die er schon einmal gespürt hatte. Eine Kraft, die er gefühlt hatte, als er in dem Eisgefängnis war…

Die Wand schwankte, löste sich vor seinen Augen auf und ein Korridor erschien vor ihm.

Konnte das sein?

Merlin.

Merlin half ihm? Natürlich! Weil er wusste, wohin Snape wollte und auch, was er vorhatte.

Snape sah sich nach dem Wind um. „Oh, großer Merlin, zeig mir den Weg zur Halle der Portraits. Schon bald werden wir beide frei sein.“

tbc

Es ist, was es ist

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