Minnies Fanfictions

Kapitel 31 Die Zeit vor den Dingen, die da kommen

Die Zeit vor den Dingen, die da kommen


„Mr. Weston, sind Sie farbenblind?“ Severus türmte sich über dem Erstklässler aus Hufflepuff auf. Sein starrer Blick und Tonfall ließen den Jungen vor Angst erzittern.

„Nein, Sir“, kam die schüchterne Antwort.

„Nein? Und welche Farbe hat Ihr Trank?“

Weston sah in seinen blubbernden Kessel. „Ähm, pink, Sir?“

„Ähm pink. Sind Sie sich nicht sicher, Mr. Weston?“

Ein leises Lachen lief durch das Klassenzimmer. Severus sah sich im Raum um. Die Schüler verstummten sofort, damit sie nicht das nächste Opfer seiner Aufmerksamkeit wurden.

„Für alle, die das amüsant finden: Darf ich vorschlagen, dass Sie auf Ihre eigenen Kessel achten. Welche Farbe, Mr. Weston?“

„Pink, Sir.“

„Pink. Und welche Farbe sollte der Vergesslichkeitstrank haben?“

Der Junge ließ seinen Kopf hängen. „Grün, Sir.“

„Grün. Pink ist nicht grün, oder? Zwei Fuß darüber, warum gehackte Gänseblümchenwurzeln nach den Netzflüglern dem Vergesslichkeitstrank beigefügt werden sollten. Außerdem sehe ich einige rote Tränke. Rot ist auch nicht pink, oder Mr. Weston?“

Der Junge schüttelte den Kopf.

„Kann mir jemand sagen, was den Trank rot statt pink werden lässt?“ Sein Tonfall war ziemlich mild, wenn man die Kopfschmerzen bedachte, die sich ankündigten. „Keiner? In Ordnung. Ich erwarte vier Fuß am Mittwoch darüber, warum der Trank rot oder pink statt des erforderlichen grün wird. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie die Schritte beschreiben, die unternommen werden könnten, um dies zu korrigieren. Wir werden diesen Trank am Mittwoch wiederholen. Machen Sie Ihre Kessel sauber und dann hinaus mit Ihnen.“

Albus hatte ihm kürzlich gesagt, dass seine Laune montags angeblich noch ein bisschen schlechter war.

‚Hermine hätte gewusst, wie man die Tränke hätte retten können. Oh, sie ist nicht hier, oder? Denn sie hätte ihn schon beim ersten Mal richtig gebraut.’ Severus sagte der Stimme in seinem Kopf, dass sie sich verziehen soll. War es denn ein Wunder, dass er Montage hasste?

Severus drückte auf seinen Nasenrücken. Wenn er wenigstens die Erstklässler nicht mehr unterrichten müsste. Sein Hass auf Montage wuchs expotentiell an.

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Hermine wäre mit Severus Einschätzung der Montage einverstanden gewesen, wenn sie einen Notizenvergleich gemacht hätten. Sie versuchte immer noch, in Edmund etwas Verstand über den neuen Zauber zu klopfen, welchen sie gerade einstudierten, allerdings mit nur wenig Erfolg.

Nachdem sie ein großartiges Wochenende verbracht hatte, ärgerte sie ihre Rückkehr zu all dem hier. Der Samstag war in einer Dunstglocke von sexuellen Vergnügungen vergangen, gefolgt von einem gleichermaßen genussvollen Essen am Sonntag im Witchcraft. Sie hatten die Mahlzeit damit verbracht, einige neue Verläufe beim Zaubertrankbrauen zu diskutieren, über die sie gelesen hatte. Severus war ziemlich altertümlich in seiner Vorgehensweise beim Brauen und stimmte einigen der Methoden nicht zu, die in dem Artikel, den sie ihm gezeigt hatte vorgestellt worden waren. Die Methoden und die Ausrüstung schienen nach einer Küchenmaschine der Muggel gestaltet worden zu sein. Es machte für sie den perfekten Sinn. Sie würde sich eine Küchenmaschine besorgen und ihm dann den Unterschied zeigen.

„Wie oft muss man dir das sagen? Du sprichst die erste Beschwörung, ein Schnalzer, zweimal linksherum sausen, einmal nach rechts und dein Buch ist dann eine Kaulquappe. Sag anschließend die zweite Beschwörung, ein Schnalzer, zweimal rechtsherum sausen, einmal nach links und dein Buch sollte dann ein Frosch sein. Du kehrst den Prozess um und du hast wieder ein Buch. Es steht alles genau da in den Notizen.“ Hermines Verärgerung war greifbar, während sie mit dem Finger auf die Seite mit den Notizen piekste.

„Schau, es tut mir ja leid. Ich bin nicht so gut wie du, okay?“ Edmund konnte nicht anders als sich zu wundern, was mit ihr los war. Es gab keine Möglichkeit sie danach zu fragen, ob sie einen Streit mit Snape gehabt hatte, welcher diese Laune hervorgerufen haben könnte. Seit der Konferenz hatte er versucht zu vergessen, dass er sie je zusammen gesehen hatte.

Hermine seufzte. „In Ordnung. Fangen wir noch einmal von vorn an.“

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Sie übten nun schon gut über eine Stunde lang und ihre Füße fielen in den gewohnten Rhythmus. Hermine beugte sich über seinen Arm, ihre Atmung ging schnell. Die letzte halbe Stunde war eine Qual gewesen. Jedes Mal wenn sie sich berührten, jedes Mal wenn Severus sie an sich zog um sie genauso schnell wieder los zu lassen, jedes Mal wenn sich ihre Augen trafen; jede einzelne Bewegung schien nur dazu zu führen, dass die sexuelle Spannung zwischen ihnen anstieg. Die Luft in den schwülen Räumen ihrer Wohnung knisterte zwischen ihnen. Sie war sich viel zu sehr über die Effekte, die ihr Körper auf ihn hatte, bewusst. Es war immer dasselbe, wenn sie miteinander tanzten. Anscheinend erwachte dadurch ein raues Verlangen zwischen ihnen, nicht dass es jemals einen Grund gebraucht hätte, damit sie sich gegenseitig begehrten.

Hermine schritt zum Sofa. Ihre Muskeln waren verspannt, deshalb machte sie eine Dehnungsübung. Sie kreischte, als sie Severus hinunter auf seinen Schoß zog. Sie landeten auf dem Sofa und ihre Beine fielen wie zufällig auf jede Seite seiner Schenkel. Seine schwarzen Augen schienen sich durch die unausgesprochene Lust noch weiter zu verdunkeln. Mit einem Knurren zog er das Band aus ihrem Haar, das es zu einem unordentlichen Pferdeschwanz zusammengehalten hatte, heraus und erlaubte ihrer Masse an Haaren, in einer Kaskade über ihren Rücken zu fließen. Er strich fädelnd durch ihr Haar und zog sie zu einem leidenschaftlichen Kuss an sich.

Sie fühlte das Kribbeln der Magie an ihrem Haus, als ihre Kleider verschwanden. Sie konnte die Hitze seiner Haut spüren, während ihre Brustwarzen über seine Brust rieben. Ohne ein Wort zu sagen hob er sie hoch und erlaubte der Schwerkraft, dass sie sich genau auf seinen harten Schaft setzen konnte.

Hermine bog bei dem plötzlichen Gefühl der Ausgefülltheit den Rücken durch. Diese Bewegung brachte ihm ihre Brüste auf Augenhöhe. Severus schwelgte an ihren Brustwarzen, leckte zuerst an einem angeschwollenen Nippel und dann am anderen. Ihr genussvolles Stöhnen veranlasste sein Glied ungeduldig zu zucken. Er schob eine Hand zwischen sich und Hermine, reizte ihre Klitoris und brachte sie absichtlich ganz nach oben, ohne sie aber über den Gipfel rutschen zu lassen.

Ihr sanftes Wimmern steigerte seine Erregung. Er legte seine Hände unter ihren Po und half ihr sich auf und ab zu bewegen. „So… eng“, flüsterte er, während er an ihrer Ohrmuschel leckte und fühlte Genugtuung, als er den Schauer bemerkte, der sie durchrann.

Ihre Nägel bohrten sich in seine Schultern, als sie daran ging, ihren Rhythmus zu steigern. Sie legte in dem Bestreben einer besseren Hebelwirkung einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas.

„Härter“, keuchte sie und Severus gehorchte. Hemmungslos stieß er in sie und fühlte, wie ihre Muskeln um seinen Schaft erzitterten.

Es dauerte bei Hermine nicht lange, bis sie den Gipfel erreicht hatte. Severus hämmerndes Tempo bewirkte einen erschütternden Höhepunkt. Er bewegte sich weiter, um seinen eigenen zu erreichen, während Hermine auf seiner Brust zusammenbrach.

Sie spürte, wie sich sein Körper versteifte und eine plötzliche Wärme ihren Unterleib überschwemmte. Ihr Name kam als ein leises Stöhnen von seinen Lippen. Severus Arm umschlang sie fester, als sie es sich in seiner Halsbeuge gemütlich machte. Ein leises Murmeln und die Decke schwebte aus ihrem Schlafzimmer, um sie beide sanft zu bedecken.

Hermine krümmte eine Augenbraue. „Ich dachte, dass Prinz Charming die unbescholtene Maid immer in ihre Schlafgemächer trägt?“

Severus Augen waren geschlossen, seine Atmung ging wieder gleichmäßig. Seine Stimme war ironisch. „Wenn er auftaucht, bitten wir ihn darum.“

Sie blieben einige Minuten lang so sitzen und genossen das gemeinsame Gefühl. Hermines gleichmäßige Atmung hatte Severus überzeugt, sie wäre eingeschlafen. Er versuchte sie sanft ein wenig auf die Seite zu rutschen. Er wollte sie nicht wecken, aber er hatte das Gefühl in seinem rechten Bein verloren.

Ihr plötzliches Kichern erschreckte ihn. „Probleme?“

„Unter Umständen sogar eine Lösung. Albus kann nicht von mir erwarten, dass ich tanze, wenn ich mein rechtes Bein nicht spüren kann.“ Er versuchte seine Füße zu beugen, wobei die Bewegung Hermine nur noch stärker kichern ließ. „Genug, runter mit dir!“

Hermine rutschte so zur Seite, damit sie in seine Augen sehen konnte. Sie lag halb auf seinem Schoß und halb auf dem Sofa. „Besser?“

„Oh, unendlich viel besser.“

„Ich habe heute mit Vanessa gesprochen. Albus hat ihnen für die Nacht Räumlichkeiten angeboten. Sie kommen am frühen Nachmittag an.“ Hermine zeichnete Linien auf seiner Brust und seinen Schultern und genoss das Gefühl seiner Haut.

„Hast du dein Kostüm schon fertig?“

„Ich habe noch zwei Wochen bis zum Tanz.“

Jetzt war Severus an der Reihe, fragend eine Braue zu heben. „Hast du es noch nicht oder willst du nicht, dass ich es sehe?“

Hermine lächelte. „Noch nicht ganz fertig. Es wird höchstwahrscheinlich dem Kleid ähnlich sein, das ich auf der Tanzvorführung getragen habe. Ich mochte, wie sich das bewegt hat. Hör mal, dein Geburtstag ist eine Woche nach dem Tanz. Da er mitten in der Woche ist, dachte ich, ich komme zum Schloss. Gibt es eine Chance, dass du die Nacht frei von deinen Pflichten bekommst?“

„Ich bin ziemlich sicher, dass ich da Albus in die Schuld nehmen kann.“

Sie blickte tief in seine schwarzen Augen und verlor sich in der Intensität seines Blickes. Langsam senkte sie ihre Lippen zu seinen. Ihre Augen fielen zu und sie ließ sich in ihren Emotionen fallen. Es dauerte einige Minuten, ehe sie sich wieder trennten.

Ihre Stimme war rauchig, als sie sich erkundigte: „Und was würde dir an deinem Geburtstag gefallen?“

Sein Geburtstag. Er konnte sie nicht bitten.

„Was?“

„Was auch immer du wählst.“

„Nein, es gibt da etwas, dass du möchtest, aber du willst es mir nicht sagen. Was ist es?“ Sie sah ihn durchdringend an und wartete darauf, dass er ihr antwortete.

Severus nahm einen tiefen Atemzug. „Kannst du bauchtanzen?

„Du möchtest, dass ich einen Bauchtanz für dich tanze?“

Seine Wangen färbten sich leicht, während er an ihren Bauchtanz mit Dem String dachte.

Hermine bemerkte das Erröten seiner Wangen. „Du möchtest, dass ich den Bauchtanz nackt für dich tanze?“, vermutete sie.

„Nein, nicht gerade nackt“, schaffte er es zu murmeln.

Die Stimme in seinem Kopf hatte eine fiebrige Höhe erreicht. ‚DER String, du Vollidiot! Sprich es aus! Du bist ein Ex-Todesser, um Himmels Willen! Der String! Du Idiot! Sag ihr dass du willst, dass sie in Dem String einen Bauchtanz macht!’

Hermine war verwirrt. „Im Kostüm? Das Tangokostüm?“

Severus schüttelte den Kopf.

Sie fuhr mit ihrer Hand über seine Brust. „Was auch immer es ist, sag es mir einfach. Genug mit den zwanzig Fragen, es kann doch nicht so schlimm sein!“

‚DER String!’ Er war sich fast sicher, dass sie die geistesgestörte Stimme in seinem Kopf hören konnte.

„Kannst du dich an ein Kleidungsstück erinnern, auf das ich vor einiger Zeit zufällig in deiner Wohnung gestoßen bin?“ fragte er leise.

Hermine versuchte nachzudenken. Über welches Kleidungsstück sprach er wohl? Ihr verwirrter Gesichtsausdruck zwang ihn, weiter zu sprechen.

„Ich dachte, dass es eine… Augenklappe wäre. Eine schwarze Augenklappe.“ Er war sich sicher, dass der andauernde Schmerz des Cruciatusfluches nur halb so schlimm war als das, was er soeben fühlte.

Er konnte sehen, wie ihr Verstand wörtlich durch ordentlich katalogisierte Ereignisse blätterte, bis sich plötzlich ihr Gesichtsausdruck erhellte. „Mein String? Du möchtest, dass ich einen Bauchtanz für dich mache und nur meinen schwarzen String trage? Aber hoffentlich nicht in der Großen Halle!“

„Ich wäre lieber der einzige Empfänger deines Charmes.“ Er entspannte sich ein wenig. Offenbar dachte sie nicht, dass ein merkwürdiger Wunsch war.

Die Stimme in seinem Kopf hatte ihren großen Tag. ‚Ja! Der String. Gott, ich kann sie schon fast sehen.’ Sein Körper begann auf das Bild zu reagieren, welches sein Verstand kreierte. Hermine, mit wildem Haar, die Wangen gerötet, ihr biegsamer Körper, wie er sich wellenartig zur Musik bewegte und im Feuerschein schimmerte; und dazu trug sie nur – Den String, sein Geburtstagsgeschenk.

Hermines Kopf bildete einige eigene Bilder. Severus, der in seinem schwarzen Seidenmantel da saß, der erotische Takt der Musik während sie um ihn herum tanzte, Tücher, die vor und zurück flatterten. Sie trug ihren String, aber ein paar wohlplatzierte Tücher würden das Outfit komplettieren. „Ich denke, dass das arrangiert werden kann.“

‚Denk daran, wie überrascht sie sein wird, wenn du ihn ihr mit den Zähnen weg reißt, bevor du sie packst!’ Die störende Stimme schien ein neues Ziel zu haben – es würde ihn verrückt machen, beendet war die Zeit der reinen Ablenkung, nun, da er wirklich sehen würde, wie seine Träume wahr wurden. Sein Verstand schwor, dass er sich bis zu seinem Geburtstag auf nichts Anderes konzentrieren würde. Die nächsten paar Wochen würden, da war er sich sicher, wie eine einzige, langsame Folter vergehen.

Hermine schlängelte sich an ihn, wissend, dass er wieder erregt war.

„Beginne nichts, dass du nicht beenden kannst, meine Liebe.“

Sie wackelte andeutungsweise mit ihren Augenbrauen. „Lust auf einen Quickie?“

Severus lachte. „So verlockend das Angebot auch ist, ich muss in fünfzehn Minuten zurück im Schloss sein. Aber ich werde es am Samstag von dir einfordern.“

Sie hatten nie ausdrücklich darüber gesprochen, aber er nahm an, dass sie wie bisher weiter machen würden. Sie würde an den Wochenenden zu ihm kommen, außer er hatte das Wochenende frei, und er würde unter der Woche zu ihr kommen.

„Mmm, ich habe noch ein paar Sachen zu erledigen, aber ich bin zur Mittagszeit dort.“ Sie drapierte die Decke um sich, während sie von ihm fort rutschte. Danach kuschelte sie sich in das Sofa und sah ihm beim Anziehen zu.

Wie bei allem anderen, das Severus tat, waren seine Bewegungen präzise und genau. Einige Zauber, ein wenig albernes Zauberstabgefuchtel und seine Kleidung war sauber und bedeckte wiederum seine Gestalt.

„Bleib, du siehst viel zu zufrieden aus, um jetzt aufzustehen. Ich sehe dich dann am Samstag.“

Ein schneller Kuss und er war fort. Hermine zog die Decke fest um sich, der Duft von Kräutern und Severus erfüllte ihre Nase. Sie vermisste ihn immer am Meisten, wenn er gerade gegangen war, wenn sie ihn noch riechen konnte, wenn sie ihn in ihrer Wohnung fühlen konnte.

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Die Tage vergingen rasch. Severus saß am Freitagmorgen in der Personalversammlung und wünschte sich, er wäre irgendwo anders, nur nicht hier. Die Versammlungen wurden alle drei Wochen abgehalten und waren schlimmer als jeder Fluch, dem er jemals unterworfen war. Und die heutige Versammlung bildete keine Ausnahme.

„Unser letzter Diskussionspunkt ist ein bevorstehender Ball im Ministerium, eine Art Wohltätigkeits-Veranstaltung. Sie versuchen einen Fond für die Forschung im St. Mungos zu schaffen und baten die Lehrerschaft von Hogwarts und die Mitglieder des Ordens, daran teilzunehmen.“ Albus Augen funkelten, während er die Ankündigung machte.

Severus schnaubte. „Wirklich Direktor, als ob sich das Ministerium für den Orden interessieren würde!“

„Obwohl mir die hinterhältigen Handlungsweisen der derzeitigen Regierung egal sind, ist die Absicht für diese Veranstaltung doch wirklich nobel.“

„Was für eine Überraschung!“, flüsterte Severus, und schaltete Albus ab.

„Hast du dich gerade freiwillig gemeldet, Severus?“

Sein Kopf fuhr hoch. Verdammt, er hatte wieder über Hermine nachgedacht und den Rest von Albus Bemerkung verpasst. Er rutschte in seinem Sitz umher, und versuchte zurückzurudern. „Nein, wir können nicht alle das Schloss verlassen, ich wäre bereit zu bleiben und die Schüler zu beaufsichtigen.“

Albus lächelte breit. „Wie ich schon sagte, um jedem Konflikt aus dem Weg zu gehen, wird der Ball eine Woche nach Halloween hier in Hogwarts stattfinden.“ Albus sah speziell auf den Tränkemeister. „Und jeder ist verpflichtet, daran teilzunehmen.“

Severus beschloss, Albus lieber wütend anzustarren, als den Kommentar, welcher so offensichtlich auf ihn gerichtet war, mit einer Antwort zu würdigen. Er stand abrupt auf und verbeugte sich formell zu seinem Freund. „Wenn du jetzt fertig bist, Direktor? Ich habe noch einige Dinge zu erledigen, ehe meine Schützlinge mein Klassenzimmer überfallen und versuchen, das Schloss in die Luft zu jagen.“ Ohne auf eine Antwort zu warten rauschte er aus dem Raum, und seine Roben bauschten sich wie durch ein Markenzeichen geschützte Art und Weise hinter ihm auf.

„Seine Schützlinge? Oje, er ist heute Morgen in einer wirklich schrecklich guten Laune“, sagte Minerva mit einem Lachen. Der Rest des Lehrerkollegiums stimmte ihr zu.

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Genau das, was ihm noch gefehlt hatte, eine weitere vom Ministerium unterstützte Veranstaltung. Es war schlimm genug, dass der Orden jedes Jahr an der Feier der Vernichtung von Du-weißt-schon-wem teilnehmen musste, und nun hatte sie einen weiteren Weg gefunden, ihn zu quälen. Na ja, es würde nicht allzu schlimm sein – Hermine würde auch dort sein. Sie hatten an solchen Veranstaltungen schon zuvor teilgenommen, aber noch niemals als Paar. Er hatte sie immer durch den Raum beobachtet, wie sie mit einem flüchtigen Lächeln und einer warmen Umarmung von Person zu Person ging.

Da es nun im Schloss abgehalten wurde, konnte er sie vielleicht dazu bringen, dass sie sich heimlich mit ihm verdrückte und einige vergnüglichere Dinge durchführte als die schwachsinnige Veranstaltung, wo das idiotische Duo ständig um sie herumflatterte. Auch wenn er sie nicht dazu brachte, früh zu gehen, würde er mehr tun als sie nur zu umarmen, sobald er sie für sich alleine hatte, so viel war sicher. Obwohl er ihre Beziehung nicht vollkommen akzeptierte war Potter deswegen wenigstens höflich. Severus lachte leise. Natürlich, er hatte Miss Weasley, Molly und Hermine, bei denen er für alles gerade stehen musste.

Er bemerkte nicht, wie sich zwei Ravenclaw hastig zurückzogen, während er vorbeiging. Die beiden hatten ihn niemals zuvor grinsen sehen und wünschten, angesichts seiner Wut, demjenigen, hinter dem er her war, einen schnellen Tod.

Er ging in sein Büro und hatte vor, die Zeit vor dem Unterricht zu nutzen um ein paar schnelle Arbeiten an den Aufsätzen zu machen, die er noch korrigieren musste. Seine Wochenenden wurden von einer bestimmten Hexe eingenommen und der Forschung die sie betrieben, wenn sie sich nicht gerade liebten. Er hatte nicht mehr diese endlosen Stunden übrig, um die Aufsätze und Arbeiten zu korrigieren.

Ohne es zu bemerken, war sein Leben voller und auch komplizierter geworden. Er war in ein angenehmes Muster gefallen, eines welches er kaum bemerkt hatte. Es hätte ihn überrascht, wenn er sich jemals die Zeit genommen hätte, darüber nachzudenken; das erste Mal in seinem Leben war er glücklich. Wirklich glücklich, einfach nur Severus Snape zu sein.

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Die nächsten beiden Wochen vergingen in einem Strudel der Normalität. Severus verbrachte die Mittwoche bei Hermine, um für den Tanz zu üben. Danach aßen sie einen schnellen Bissen, gefolgt von einem Abend an dem sie sich liebten.

Die Wochenenden wurden in beiderseitigem Einverständnis im Schloss verbracht, sogar sein freies Wochenende. Sie verbrachten Stunden damit, zu forschen und die Veredelung des Wolfsbanntrankes zu testen und sie machten ziemlich viele Fortschritte in diesem Prozess. Wenn sie das laufende Tempo beibehalten könnten, und das Schicksal ihnen weiter so gnädig sein würde, würden sie während der Weihnachtsferien soweit sein, den verbesserten Trank zu testen.

Der Rest der Wochenenden wurde mit lesen oder Gesprächen über ihre verschiedenen Interessen verbracht, und natürlich damit, dass sie sich liebten.

Hermine hatte ihm endlich ihr Kostüm gezeigt. Es war in der gleichen Linie wie ihr Kleid gestylt, das sie an dem Abend, als sie auf der Tanzvorführung tanzte, getragen hatte. Das Oberteil hatte einen tiefen V-Ausschnitt, welcher seiner Meinung nach eine Menge ihres Dekolletés zeigte. Obwohl es nicht ‚rückenfrei’ wie das andere Kleid war, zeigte es doch eine große Menge an Haut. Die linke Seite hatte einen Schlitz bis zum Oberschenkel und erlaubte ihr, es beim Tanzen nach vorn und hinten zu werfen. Es war eine Sache dass er ihre weiblichen Attribute bewunderte, es war aber eine andere, wenn die Schülerschaft und die anderen anwesenden Männer die ‚Sicht’ ebenfalls genießen konnten.
Das hauchdünne Material umschmeichelte jede Kurve. Der Fluss des Stoffes betonte die Sinnlichkeit ihrer Bewegungen. Der Bund ihrer Ärmel und auch der Rocksaum waren ungleichmäßig geschnitten und flatterten, wenn sie tanzte, um ihren Körper. Der gesamte Eindruck war von glühender Sexualität.

Sie hatten gerade ihre letzte Übungsstunde beendet, als sie ihm ihr Kostüm vorführte. Er hatte die Gestaltung bewundert, aber sein Herzschlag unterbrach einen Schlag, als er mit ihren Augen verschmolz. Während er sie betrachtet hatte, hatte sie ihn bewundert. Er konnte das nackte Begehren und die pure Lust in dem Blick sehen, den sie auf ihn gerichtet hatte; all ihre Leidenschaft, all diese Intensivität war nur für ihn.

Bis er begonnen hatte, sich mit Hermine zu treffen, hätte er gesagt, dass sein Leben passabel war. Er hatte Glück gehabt, den Krieg zu überleben, etwas das ihn immer noch erstaunte. Er hatte seine Tage der Forschung und der akademischen Welt genossen, ebenso das Leben in Hogwarts und auch der Umgang, wenn auch auf limitierter Basis, mit den paar Leuten, die er als seine Freunde ansah. Unterrichten wäre viel schöner, wenn er nicht mit den unteren Kursen umgehen müsste, aber man konnte nicht alles haben. Alles in allem war sein Leben in den letzten Jahren… passabel gewesen, sogar angenehm.

Es verblasste im Vergleich mit der Zeit, die er nun mit Hermine verbrachte. Sogar beim Streiten mit ihr war er lebendiger, mehr gegenwärtiger als er es jemals gewesen war. Obwohl der Gedanke daran, vor der Schule zu tanzen ihn am liebsten schreiend davonlaufen lassen sollte, war es doch das Gefühl, Hermine zu halten, ihre Augen während des Tanzes auf ihm alleine zu haben, dazu das lockende Gefühl ihres Körpers an seinem genug, dass er durch diese Feuerprobe kommen würde. Sie hatte ihm versichert, dass sie bereit wären. Er glaubte ihr.

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Severus war den ganzen Tag nervös gewesen. Er wusste, das Hermine geplant hatte, nach ihrer letzten Vorlesung nach Hogwarts zu apparieren. Er erwartete, dass sie irgendwann nach vier eintreffen würde und machte einen nutzlosen Versuch, nicht die Haupthalle aufzusuchen um auf sie zu warten.

Mit der Ankunft von Ted und Vanessa Prittchard entschied er, dass es Zeit war, sich in sein Büro zurück zu ziehen. Höflich dankte er den beiden für ihre Hilfe beim Tanz heute Abend und verließ sie, damit sie Albus auf eigene Faust suchen konnten.

Er korrigierte die Aufsätze der Zweitklässler, wobei die rote Tinte aus dem Papierstapel neben ihm blutete, während er auf Hermine wartete. Es erleichterte ihn sehr, als der das Prickeln der Magie auf seiner Haut spürte, als seine Schutzzauber sie erkannten und so ihre Ankunft signalisierten.

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Hermine beobachtete Severus, wie dieser sein Kostüm im Spiegel arrangierte. Sie dachte immer noch, dass er wie ein Pirat in dem schwarzen und dunkelgrünen Hemd zusammen mit den schwarzen Strumpfhosen aussah. Obwohl sie den Schurz nach der ersten Anprobe vergrößert hatte, schien er sich immer noch ein wenig zu stark an seine Gestalt anzupassen. Sie wusste von der Größe seiner Wölbung, so beeindruckend sie auch im Moment aussehen mochte, dass es nicht im Geringsten an die Größe herankommen würde, falls er irgendwann heute Abend noch erregt wäre. Ein Vorgang, der häufig vorzukommen schien, besonders wenn sie den Tango tanzten.

Severus drehte sich zu Hermine um, seine Armen waren seitlich ausgebreitet. „Nun?“ Er hätte es vorgezogen, seine Roben zu tragen und nur für den Tango im Kostüm zu erscheinen. Albus hatte gegen diese Idee offiziell Einspruch eingelegt und gefordert, dass alle im Kostüm zu erscheinen hatten. Keine Ausnahmen.

„Du siehst großartig aus. Lecker, ehrlich gesagt.“

Er griff nach ihr und zog sie an sich. Er drückte sie in eine leidenschaftliche Umarmung und einen genauso leidenschaftlichen Kuss.

Severus war ein extrem eigener Mann. Hermine hatte sich an seine liebevollen Umarmungen und Küsse hinter geschlossenen Türen gewöhnt, an seine Berührungen, wann auch immer er hinter ihr ging. Sein Humor, obwohl ironisch, war häufig erotisch. So sarkastisch wie er zu jedem Anderen sein konnte, so scherzhaft konnte er mit ihr sein. Etwas, dass sie durch seine äußerliche Erscheinung niemals vermutet hätte.

Das Bild das er nach außen bot, war das eines verschlossenen Mannes. Stoffschichten, verbunden mit Reihen von Knöpfen und hohen Krägen schlossen ihn von der Welt aus. Hoben ihn von den anderen ab. Es war das Gegenteil von diesem Mann, wie sie nun erfahren hatte. Der Mann den er ihr gestattete zu sehen. Er fühlte sich in seiner eigenen Haut wohl und wanderte nackt in ihrer Wohnung herum, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Auch wenn er die Berührung mit anderen in der Öffentlichkeit vermied, schien er von ihr, wenn sie unter sich waren, nicht genug zu kriegen.

Zeitweise war er ein einziger Widerspruch. Der öffentliche Mann war das genaue Gegenteil des sehr privaten Mannes, den sie kennen gelernt hatte, schätzte und mochte. Sie fühlte einen Verlust, wenn sie in der Gesellschaft von anderen waren. Severus war reserviert und distanziert. Er mochte sie. Sie wusste, dass er sie mochte. Für ihn war das Zeigen von Zuneigung eine Privatangelegenheit, und nicht für fremde Augen bestimmt. Sie verstand das. Es änderte nichts an der Tatsache, dass sie seine Berührung vermisste, aber sie verstand es.

Er hätte ihr sagen können, dass er hilflos war, seinem Verlangen nach ihr zu widerstehen, seinem Begehren, seiner unkontrollierbaren Leidenschaft, wenn sie ihn auf ‚diese’ Art ansah.

Ihr Kuss wurde leidenschaftlicher, seine Hüften lagen an ihren. Es kostete Hermine eine Sekunde, die Tatsache zu bemerken, dass er vollkommen erregt war, etwas das vor einer Minute noch nicht so gewesen war. Hermines Hand glitt zwischen sie und liebkoste und streichelte sein angeschwollenes Glied.

„Du kannst nicht hier rausgehen, ehe ich meinen Namen obenauf tätowiert habe, damit jeder weiß, dass du tabu bist!“ Hermine grinste über den finsteren Blick auf seinem Gesicht.

Severus Verhalten wurde hochmütig. „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Hände bei sich behalten würden, Miss Granger. Dies ist Privateigentum, welches sie recht grob behandeln.“

Hermine trat zurück. „Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie sich in der letzten Nacht darüber beschwert hätten.“ Sie grinste über seine Probleme mit seiner ziemlich offensichtlichen Erektion. Aber ein Blick auf den Schurz erzählte eine andere Geschichte. Nichts zu sehen. Keine Erektion. Nichts außer einer wirklich beeindruckenden Wölbung. Sie griff vor und strich mit ihrer Hand über seine Genitalien. Sie konnte die Erektion unter ihrer Handfläche fühlen, pulsierend mit Leben. Gefällig bewegte er seine Hüften und gestattete ihr, die Länge und Steifheit seines Gliedes zu spüren.

„Du hast ein Problem damit, deine Hände bei dir zu halten, oder?“ Severus konnte die Belustigung in seinen Augen über ihre offenbare Bestürztheit nicht verbergen.

„Was hast du gemacht? Einen Verschleierungszauber?“ Sie zeigte auf den Schurz. „Das bist du nicht. Ich kann fühlen, wie hart du bist!“

„Jedes Mal wenn ich dich in meinen Armen halte, werde ich erregt. Und das seit dem ersten Mal, als wir zusammen getanzt haben. Dich zu lieben hat nur das Gefühl verstärkt. Du erwartest doch sicher nicht von mir , dass ich im vollen Blickfeld der Schüler raus auf die Tanzfläche gehe, nicht zu vergessen die Schar von alten Schachteln, und stolz mit meinen Waren herum stolziere, sobald ich dich zum ersten Mal in meinen Armen spüre?“

Hermine liebkoste wieder seinen harten Penis und war fasziniert von der Beule die sie nur sehen, und der Erektion, die sie nur fühlen konnte.

Severus lachte leise. „Solltest du nicht vorhaben, mehr zu tun, dürfte ich vorschlagen, dass du bis später wartest um mit deiner Tätigkeit fort zu fahren, oder ich bin für meine Handlungen nicht mehr verantwortlich zu machen.“

„Du willst das weiterhin verborgen halten? Als ob das, was sie zu sehen bekommen nicht schon einen Blick wert wäre!“ Ihre Hand glitt wieder zurück zum Schurz.

„Vielleicht werde ich den Zauber fallen lassen, wenn wir für den Abend fertig zum Gehen sind. Das würde den alten Hexen etwas zu gackern geben.“

„Severus.“

„Du hast Macbeth gelesen. Ist es denn ein Wunder, dass die alten Schachteln, die sich um den Kessel scharen, eine auffallende Ähnlichkeit mit Minerva, Poppy und Irma haben?“

„Shakespeare ist schon hunderte von Jahren her. Sie sind nicht so alt. Wirst du mich in fünfzig Jahren auch so bezeichnen?“ Hermine zerquetschte seine Schulter.

Severus ließ alles Spielerische fallen. Seine Augen loderten vor Intensität, während er sie hart an seine Brust zog und seine Arme sich um sie wickelten. „Bist du in fünfzig Jahren immer noch hier?“

Die plötzliche Veränderung in seinem Verhalten erschreckte Hermine. Trotz all seines gespielten Draufgängertums war Severus gelegentlich immer noch unsicher, was sie beide anbelangte. Sie blickte ihm in die Augen und ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken. „Ich bin hier, wenn du noch da bist.“ Sie zog seinen Kopf zu sich hinunter. In den nächsten paar Minuten konnte nur das Geräusch des knackenden Feuers gehört werden.

Severus Stimme war voll von Emotionen, als sie sich trennten. Er hielt inne, um das nicht offensichtliche Ergebnis ihres Vorspiels zu bereinigen. „Wir müssen nach oben gehen.“

Hermine grinste, während sie ihm zusah. „Interessanter Spruch. Wäre ein Abschwelltrank nicht einfacher gewesen?“

Sein Grinsen zur Antwort war teuflisch. Severus beugte sich vor, seine Hand lag auf ihrem Arm. Zärtlich kniff er in ihre Ohrmuschel ehe er direkt in sie sprach. Sein Atem war heiß, als er sagte: „Das ist für dich. Jede Bewegung, die wir machen, jedes Mal, wenn du an mir abrutschst wirst du wissen, was du mir antust. Wie lange möchtest du, dass es andauert?“

Hermines Atmung ging rau bei dem Bild, das er heraufbeschworen hatte. Das Gefühl seines harten Gliedes rieb immer an ihr, wenn er sie hielt. Er hatte Recht. Verdammt sei er. Allein das Wissen, dass er erregt war, würde sie beeinflussen.

Severus reichte ihr seinen Arm. „Gehen wir, meine Liebe?“

„Du weißt, dass du dafür bezahlst?“, sagte sie und nahm seinen Arm.

Sein leises Lachen ging ihr bis ins Innerste. „Das werden wir noch sehen, oder?“

Die beiden gingen zum Tanz und ihrer Vorführung. Der Tango, der vertikale Ausdruck für ein horizontales Begehren, ein Begehren, dem sie beide verfallen waren.

tbc

Halloween

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