Minnies Fanfictions

Kapitel 38 Löwenbändigung in Londons Wildnis

Löwenbändigung in Londons Wildnis


... oder alternativ – wie man mit einer Schlange umgeht

Wieder einmal beobachtete Severus Hermines Atmung und sein Arm lag locker um ihre Taille. Am nächsten Morgen würde er sie früh nach Cambridge apparieren und seinen Stundenplan wieder aufnehmen. Hermine war schnell gesund geworden. Poppy staunte über ihre schnelle Heilung in dieser kurzen Zeit.

Er lächelte die Hexe an, die sich an seiner Seite in die Wärme seines Körpers kuschelte. Es war Anfang November und in den Kerkern schien es noch kühler als gewöhnlich zu sein.

‚So ein Unsinn. Du denkst nur darüber nach, die Wärme des Körpers neben dir zu verlieren. Wie wird es dir erst gehen, wenn sie weg ist?’ Aus irgendeinem Grund hatte sich sein Gewissen – oder was auch immer seine innere Stimme überholt hatte, statt der nervigen Stimme, die er sonst hörte - angewöhnt, mit ihm zu sprechen. Er dachte, er würde viel lieber Hermines Kehrseite betrachten als daran erinnert zu werden, wie heftig er ihre Abwesenheit empfinden würde.

Das Leben würde wieder zur Normalität zurückkehren. Es waren Klassen zu unterrichten und Prüfungen zu korrigieren. Die Zeit lief weiter. Er wusste, dass Hermine nach Cambridge zurückgehen würde, sie hatte dort ihre Studien zu beenden. Es störte ihn, dass sie in diesen Tagen mehr und mehr seine Gedanken zu belegen schien. Er würde ihr niemals im Weg stehen, doch in letzter Zeit kreisten seine Gedanken mehr um sein Wohl als um ihres.

Besitz ergreifend verstärkte er seinen Griff um die Hexe neben sich, ehe er seinem Bedürfnis nach Schlaf nachgab.

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Poppy hatte ihr grünes Licht für ihre Rückkehr nach Cambridge gegeben, allerdings hatte Hermine sehr darum bitten müssen. Sie würde es langsam angehen. Sie fühlte sich viel besser, sogar das Gefühl, dass sich die Welt in ihrer Achse aus dem Gleichgewicht geneigt hatte, war dramatisch gesunken. Severus hatte einen Ausgleichstrank vorbereitet, einst kreiert worden, um Übelkeit bei der Besen-Krankheit zu beseitigen. Der Trick schien zu funktionieren: Die Welt blieb wieder in ihren Angeln.

Hermine verstärkte den Halt um seine Taille und schloss ihre Augen. Die verkleinerten Flaschen mit den Tränken schlugen, genau wie ihre Habseligkeiten, gegen ihren Arm. Sie waren derzeit in einer von Severus’ inneren Taschen aufbewahrt und mit einem Zauber gegen das Zerbrechen geschützt.

„Bist du sicher, dass es dir gut geht? Noch einen Tag zu warten, ehe du zur Universität zurückkehrst, wäre vielleicht keine schlechte Idee.“

Der Wind hatte aufgefrischt und blies ihre Roben hin und her, während sie miteinander am Apparierpunkt außerhalb der Haupttore standen. „Du hast Poppy gehört, sie meinte, dass es sicher für mich wäre zur Uni zurück zu gehen, solange ich den Ausgleichstrank bis morgen Abend einnehme. Harry trifft sich mit uns in ein paar Minuten in meiner Wohnung. Warum du ihm das Versprechen abgenommen hast, mich von Vorlesung zu Vorlesung zu begleiten, weiß ich nicht. Es geht mir gut, ich brauche keinen Babysitter.“

„Ich bin erst sicher, dass es dir gut geht, wenn du den Trank nicht länger brauchst. Lass dich heute von Harry begleiten. Ich bin heute Abend da, nach meiner letzten Klasse.“ Er wollte wirklich nicht, dass sie wieder nach Cambridge ging, ehe sie nicht vollkommen gesund war, ein Gefühl, dass von der eigensinnigen Hexe neben ihm schnell zerstört wurde.

„Können wir nun gehen?“

„Vielleicht könntest du deinen derzeitigen Griff bei mir etwas lockern? Wenn ich uns beide in einem Stück apparieren soll, könnte ich dazu vielleicht etwas Luft brauchen.“

Hermine ließ etwas nach. „Entschuldige. Ich appariere seit dem sechsten Jahr, ich hasse einfach das Gefühl von diesen Nebeneinander-Appararationen. Ich habe immer Angst, gesplintert zu werden.“

Severus lachte leise. „Hermine, ich habe uns noch nie gesplintert und habe auch nicht vor, das jetzt zu tun. Caldwell ist wieder weg. Wenn ich heute meinen Unterricht nicht halten kann, wird Albus übernehmen. Ich muss in einem Stück hin und zurückkommen. Bereit?“

„Richtig. Es ist in Ordnung, meinen Körper in Stücke zu teilen, solange ich mich nicht in deinen Unterrichtsplan einmische.“

„Ich mag deine Körperteile genau da, wo sie sind.“ Severus zog sich ein wenig zurück, um die junge Frau anzusehen. „Du hast mir gesagt, dass es deinem Kopf gut geht. Bitte sei ehrlich, hast du immer noch Kopfschmerzen? Doppelsichtigkeit? Schwindel?“

„Poppy hat gesagt…“

„Es ist mir egal, was Poppy gesagt hat!“ Seine Stimme war scharf, ehe er daran dachte, etwas weicher zu reden. „Ich frage dich. Geht es dir gut?“

Seine Augen prüften ihr Gesicht, ehe er ihrem Blick begegnete. Sie musste lächeln, niemals hätte sie gedacht, dass sich ‚die Fledermaus aus den Kerkern’ so um sie sorgen könnte. „Ja, es geht mir gut. Nur ein bisschen… nervös. Heiler Seatons Bemerkungen über das Apparieren machen mir ein wenig Angst.“

„Das ist der Grund, warum ich uns beide appariere und ich werde das auch die nächsten zwei Wochen tun.“ Er hob seine Hand, als sie protestieren wollte. „Er sagte zwei Wochen und mir ist egal, wie gut du dich fühlst, du wirst es nicht riskieren. Und fang gar nicht erst an, was für einen Mühe es ist, es sind nur vierzehn Tage. Außerdem mag ich das Gefühl, wenn du dich an meine Seite drückst. Es ist der einzig annehmbare Weg für mich, dich in der Öffentlichkeit zu umarmen.“

Hermine lächelte. „Ja, Professor. Vielleicht könnten wir das irgendwann mal nackt versuchen.“ Sie konnte Anzeichen seiner Erregung spüren als sie begann, sich an ihm zu reiben.

„Hör auf damit. Ich muss mich konzentrieren. Und wir müssen gehen.“

Mit einem lauten Knall disapparierten die beiden und erschienen wieder vor Hermines Wohnung. Harry saß auf der Veranda und wartete auf sie.

„Ihr seid spät. Ich hatte schon Angst, das etwas schief gelaufen ist.“ Nachdem ihm versichert worden war, dass alles so war, wie es sollte, wandte sich Harry an Severus. „Ich könnte auch heute Abend bleiben, falls Sie nicht fort kommen. Oder sie auch nach Hogwarts apparieren, wenn das einfacher ist.“

„Danke, aber ich habe meinen Terminplan heute und morgen nach dem Unterricht frei gehalten. Ich denke, dass es am Besten wäre, wenn sie so wenig wie möglich appariert, sogar wenn einer von uns das eigentliche Apparieren übernimmt.“ Er zog die verzauberten Phiolen und Hermines verkleinerten Rucksack aus seiner Innentasche. „Diese sind so verzaubert, dass sie nicht brechen. Sie nimmt drei Tropfen alle vier Stunden ein. Es kann mit Wasser gemischt oder pur eingenommen werden. Hier ist ihr Rucksack, es wäre am Besten, wenn Sie ihn nehmen würden. Sie sollte noch einige Tage lang nicht schwer tragen und er wiegt sicher mindestens zwölf Kilo, wenn nicht mehr. Ich bleibe heute und morgen Abend. Sie müssen sie heute nur zu ihren Vorlesungen begleiten und morgen früh wieder hier sein, um das Gleiche zu machen.“

Harry nickte, während er die Phiolen und den Rucksack in seinen eigenen Beutel steckte. „Alle vier Stunden, wann hat sie es zuletzt eingenommen?“

„Um acht Uhr. Die nächste Dosis ist um zwölf fällig. Ich bringe noch eine Portion mit, wenn ich heute Abend zurückkomme.“

Hermine beobachtete die beiden Männer und wie die Phiolen und ihr Rucksack von Hand zu Hand gingen. „Entschuldigung, aber hat ‚sie’ hier auch noch was zu sagen? Ihr wisst es vielleicht nicht, aber ich liege nicht mehr im Koma.“

Beide Zauberer warfen ihr einen Blick zu und sahen sich dann an. Severus’ Augen leuchteten, während er weiterhin ihre Anwesenheit ignorierte. „Ich komme heute Abend mit einem Abendessen wieder. Achten sie nur darauf, dass ‚sie’ eine Pause einlegt, wenn sie müde wird und dass sie es nicht übertreibt. Falls es irgendwelche Schwierigkeiten gibt oder Sie sich Sorgen machen, rufen sie mich sofort über den Floh. Albus hat die Verbindung im Falle einer Notsituation offen gelassen. Benützen Sie das Passwort des Ordens.“

Harry lächelte. „Verstanden.“

Severus drehte sich mit seinem traditionellen, finsteren Blick zu Hermine. „Sei brav oder so. Ich sehe ‚sie’ später…“ Mit einem lauten Knall disapparierte er.

„Gott, er kann manchmal so nervig sein. Komm schon, ich möchte nicht zu spät kommen. Ich habe bisher genug Vorlesungen verpasst.“

Harry lächelte, als er Hermine über die Straße folgte. Es schien als sei der Professor sehr erfahren in ‚Mit Hermine umgehen’.

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Hermine zählte bis zehn, ehe sie sich dem Trottel neben sich zuwandte. „Ich mag diese Vorlesung verpasst haben, Edmund, aber ich habe den Zauberspruch für eine Feuerkugel schon vor Jahren gelernt – fünftes Jahr, um es genau zu sagen. Wenn du Nord nach Süd, statt Ost nach West sprichst, bildest du das Grundgerüst für den Feuerring und nicht für den Feuerball. Die Größe wird durch das Ende des Zaubers festgelegt und nicht durch einen weiteren Zauber.“

Harry saß am Nebentisch und las Quidditch heute. Meistens kaufte er das Magazin, um über Rons Team auf dem Laufenden zu bleiben, die Ausgabe dieses Monats aber beinhaltete einen Artikel über die neue Linie an Besen, welche bald herauskommen würde. Er hörte Hermine mit halbem Ohr zu wie sie mit diesem Idioten Edmund sprach und war glücklich, dass sich seine Freundin so schnell zurecht zu finden schien. Sie hörte sich genauso an wie damals, als sie noch Schüler in Hogwarts gewesen waren.

Er war beharrlich ihren Schritten an diesem Tag gefolgt und hatte bemerkt, dass sie nun nicht mehr soviel Energie hatte wie noch am Morgen, als sie miteinander gestartet waren. Im Innern beglückwünschte er sich zu seiner eigenen Entscheidung, lieber im Ministerium zu arbeiten als an einer höheren Bildungsanstalt seine Schulbildung weiter zu führen. Einige Stunden, in denen er mit Hermine an den Vorlesungen teilgenommen hatte, hatten ihm klar gemacht, wie richtig diese Entscheidung gewesen war. Dennoch, da er wusste, was für eine Streberin seine beste Freundin war, verstand er, warum sie und Snape so gut zusammen zu passen schienen.

„Hermine hat Recht. Professor Rundall meinte, wir sollten mit der normalen Größe arbeiten. Sie wollte uns die Adaption der Größe in der nächsten Vorlesung zeigen.“ Sally sah von ihren Notizen hoch, nachdem sie die Information weiter gegeben hatte. „Edmund? Geht es dir gut? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“
„Was macht der hier?“ Edmunds Frage war kaum noch ein Flüstern, während er auf eine Gestalt zeigte, die ihnen entgegen ‚wallte’.

Der plötzliche Mangel an Lärm in der ansonsten gefüllten Gemeinschaft erweckte Harrys Aufmerksamkeit. Er sah hoch, als Severus gerade einen der leeren Stühle zurückzog. Der Professor war heute im vollen ‚Kostüm’, seine Roben wirbelten noch um ihn herum, während er sich schon auf seinen Stuhl setzte.

Severus nickte Hermine zu, ehe er sich an Harry wandte. „Ich nehme doch an, dass heute alles gut verlaufen ist?“

„Ähm, ja. Genau. Obwohl ich denke, dass Hermine ein wenig müder ist, als sie sich das anmerken lässt. Woher wussten Sie, das wir hier sind?“

Eine Braue wölbte sich belustigt. „Angst, dass ich Sie verfolge? Hermine hat Ihnen letzte Woche gesagt, dass sich ihre Studiengruppe montags und mittwochs nach den Vorlesungen in der Studentengemeinschaft trifft. Heute ist Montag.“ Er zog ein Zaubertränkemagazin aus seiner Innentasche, streckte die Beine aus und bereitete sich darauf vor, es sich gemütlich zu machen.

„Haben Sie auch das Abendessen da drin?“

„Ich war ein wenig spät dran. Eine Pizza wird reichen, Gott weiß, dass Hermine sonst sowieso von ihnen lebt. Bleiben Sie oder gehen Sie?“

„Sie fragen mich, ob ich zum Essen bleibe?“

Severus starrte den jungen Mann an. „Sie haben gerade den Tag damit verbracht, sich auf meine Bitte hin von Hermine hinterher schleppen zu lassen. Mir wäre es viel lieber, wenn Sie jetzt gingen, aber ich benötige Ihren Dienst auch morgen noch.“

Harry schüttelte den Kopf und lächelte. „Gern geschehen, aber ich denke ich sollte gehen, ich möchte Ihre Geduld lieber nicht auf die Probe stellen.“ Er zog die beiden Philolen aus seinem Rucksack, einer davon war beinahe leer. „Morgen um die selbe Zeit?“

Severus verstaute die Tränke und nickte. „Selbe Zeit.“

„Du gehst?“ Hermine sah, wie Harry seinen Rucksack schulterte.

„Du scheinst jetzt in guten Händen zu sein und ich sehe dich morgen wieder.“ Er war befriedigt zu sehen, wie bleich Edmund geworden war, als er Snape zugenickt hatte.

„Hast du vor, hier sitzen zu bleiben?“, erkundigte sie sich, während sie Severus ansah.

Severus blickte von seinem Magazin hoch. „Bist du bereit zu gehen?“

„Jetzt noch nicht, aber bald.“ Hermine schüttelte den Kopf, während Severus sich wieder seiner Lektüre zuwandte. Sie hatte keine Schwierigkeiten damit, die Studiengruppe weiter zu führen, doch sie bezweifelte ernsthaft, dass sich Edmund noch konzentrieren konnte. Außerdem schienen noch einige Leute mehr herum zu stehen und generell in ihre Richtung zu sehen. „Edmund, hol Luft. Ich verspreche dir, dass dich Severus nicht in der Mitte der Studentenvereinigung verfluchen wird. Zu viele Zeugen. Außerdem bin ich ein wenig müde. Warum macht ihr nicht ohne mich weiter, wir sind ohnehin fast durch.“

Hermine packte ihre Bücher und ihre Unterlagen zusammen, während sie sprach. Ehe sie sich bewegen konnte, war Severus an ihrer Seite und nahm ihr ihre Bücher und ihren Rucksack ab. Sie blickte ihn an, erhob aber keine Einwände. Der Tisch war seltsam ruhig geworden, während die anderen sie beobachteten.

Er dachte, dass Potters Einschätzung korrekt war. Sie erschien zu blass zu sein und kleine Ringe begannen sich unter ihren Augen zu bilden. „Fühlst dich gut genug zu laufen?“

„Willst du mich tragen?“ Sie fragte, ehe sie den Schimmer in seinen Augen bemerkte. Sie erinnerte sich, was er getan hatte, als sie ihn am Ende des Halloween Tanzes herausgefordert hatte und meinte: „Schon gut, antworte nicht. Es geht mir gut, nur etwas müde. Lass uns gehen.“

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Der Abend verging ziemlich schnell und Hermine bemühte sich, ihre Vorlesungen ‚nachzuholen’. Unterlagen und Bücher waren um die Hexe verstreut, während sie Hinweisen in den Büchern nachging.

Severus sah von dem Aufsatz hoch, den er gerade durchsah. „Du musst das nicht alles heute Abend machen.“

„Sagte der Mann, der Aufsätze aus dem heutigen Unterricht mitbrachte, um sie zu korrigieren.“ Sie lächelte über sein leises Schnauben. „Noch zehn Minuten und ich habe vor, es dann einen Abend zu nennen. Wie steht’s mit dir?“

Er sah zu, wie sie sich streckte. „Wie wäre es mit einem heißen Bad?“

„Hast du vor, mich zu begleiten?“

„Ich könnte mich überzeugen lassen, und, wie auch immer, du solltest diese Augenbraue senken. Ich meinte wirklich nur ein Bad. Du kommst gerade wieder auf die Beine und ich bin sicher, dass der Tag dich mehr erschöpft hat als du bereit bist, zuzugeben.“

Severus ließ ein heißes Bad ein und fügte dem Wasser einen Lavendelzusatz zu. Nachdem er sich ausgezogen hatte, lud er Hermine ein, sich zwischen seine Beine zu setzen und sich an ihn anzulehnen. Die Wanne war magisch verändert worden, damit sie zu seiner Größe passte. Sie war außerdem tiefer als die meisten und täuschte so vor, eher ein kleiner Pool als eine Badewanne zu sein.

Hermine schnurrte vor Zustimmung. „Mmm, das fühlt sich großartig an, obwohl ich wirklich nicht so müde bin. Ich liebe den Geruch von Lavendel.“

Severus massierte sanft ihre Arme und Schultern, als sie es sich vor ihm bequem gemacht hatte. „Du musste es noch langsam angehen. Ich weiß, dass du dich besser fühlst, aber ich möchte nicht, dass du es übertreibst.“ Ein leises Schnauben war seine Antwort. Hermine war eingeschlafen. „Gut, dass du nicht müde bist“, meinte er mit einem ironischen Grinsen.

Nachdem er seinen Zauberstab herbeigerufen hatte, schaffte er es, die schlafende Hexe aus der Wanne schweben zu lassen, ohne sie zu wecken. Ein schneller Zauber und sie waren beide trocken. Sanft trug er sie ins Schlafzimmer und legte sie magisch auf ihrem Bett ab.

„Wohin gehst du?“ Hermine drehte sich schläfrig um, während er die Decken um sie legte.

„Scht, ich will nur noch überprüfen, ob die Tür geschützt ist. Ich bin gleich zurück.“

Sie war indes fest eingeschlafen, als er zurück in das Zimmer kam. Seufzend glitt er hinter ihr ins Bett. Instinktiv rutschte Hermine näher an seinen Körper heran. Severus lächelte, während er ihrer ruhigen Atmung lauschte. Es dauerte eine Weile, ehe ihn der Schlaf überkam.

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Der Dienstag verlief fast genauso wie der Montag. Harry begleitete Hermine zu ihren Vorlesungen, ehe er dieses Mal Severus in ihrer Wohnung traf. Snape hatte es sogar geschafft, ihm für seine Hilfe zu danken, ehe Hermine ihren Freund aus der Wohnung schob.

Severus war in der Küche und schlug ein einfaches Omelett zum Abendessen zusammen. „Denkst du, ich kann dir soweit vertrauen, dass du den Toast machst? Ich kann immer noch nicht begreifen, wie du so gut in Zaubertränke sein kannst und im Kochen so schrecklich versagst.“

Krummbein schlängelte sich seinen Weg durch ihre Beine, wobei er auf das schwarze Tuch von Severus’ Hose haarte, ehe er sich in das andere Zimmer begab. Er drehte sich noch um, um zu sehen, wie ihn der mürrische Mann anstarrte und entschied dann, dass es wohl vernünftig wäre, wenn er nun sich selbst ein wenig ängstigen würde.

„Er macht das absichtlich.“ Severus sprach mehrere Zauber, um das orangefarbene Fell wieder los zu werden - vergebens.

„Macht was?“

„Auf meine Hosen haaren.“

„Er ist eine Katze, Severus.“

„Eine magische Katze.“ Er portionierte das Omelett auf die Teller auf der Küchentheke und sprach einen Warmhaltezauber. „Essen wir hier oder draußen?“

„Wie wäre es mit hier?“

Severus nickte und stellte die Teller auf den Tisch. Er beobachtete Hermine, wie sie den Toast butterte. Ihre Farbe war an diesem Abend besser. Die angespannten Linien um ihre Augen waren verschwunden.

Schüchtern warf sie ihm einen Blick zu. „Trifft das deine Zustimmung?“

Seine Augen verrieten sein Bedürfnis und verdunkelten sich vor Leidenschaft aufgrund der Doppelbedeutung ihrer Worte. „Setz dich. Du musst essen.“

Hermine lächelte und dachte an die Überraschung, die sie später für ihn geplant hatte. „Ja, Sir.“

Das Abendessen verging schnell und beide sprachen über den Tag, den sie gehabt hatten.

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„Du bleibst heute über Nacht, oder?“ Hermine setzte sich rittlings auf seinen Schoß und hielt ihn so auf dem Sofa fest.

„Das war meine Absicht.“

Sie küsste ihn seitlich auf den Hals und ihre Hände kneteten seine Schultern.

Severus fing ihre Hände ein. „Hermine, bist du dir sicher? Vielleicht sollten wir noch einige Tage länger warten.“ Sein Körper war mehr als willig, der Frau entgegenzukommen, die sich momentan an seiner Erektion rieb, auch wenn sein Verstand über ihre Gesundheit nachdachte.

„Ja, ich bin mir sicher. Es geht mir gut und ich muss dich spüren.“, antwortete sie atemlos.

Er zog sie an sich, fing Besitz ergreifend ihren Mund ein und seine Zunge überfiel die ihre. Sie schlang ihre Beine um ihn und ließ es so zu, dass sich Severus erhob und sie in ihr Schlafzimmer trug. Sanft legte er sie auf das Bett. Es war zehn Tage her, dass sie sich das letzte Mal geliebt hatten, viel zu lange für jeden von ihnen, auch wenn es die Umstände gewesen waren, die sie zur Zurückhaltung gezwungen hatte.

Ein flinker Zauber und seine Kleidung verschwand. Er war gerade davor, auch ihre Kleidung weg zu zaubern, als sie ihn aufhielt. Verschmitzt grinsend, drückte sie ihn an die Seite. „Das ist für dich.“

Er sah zu, wie sie sich erhob um sich auf das Bett zu knien. Sie knöpfte langsam ihre Bluse auf. Das Kleidungsstück fiel von ihren Schultern und enthüllte einen silbernen Spitzen-BH. Sie schlug seine Hand fort, als er ihre Brust anfassen wollte. Sie stellte sich jetzt neben das Bett, öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans und zog sie langsam über die Hüften nach unten.

Falls er vorher schon erregt gewesen war, brachte der Anblick von Hermine in einem silbernen BH und einem String, mit den Worten ‚Eigentum von Severus Snape’ quer, und in grünen Stichen darauf gestickt, sein Blut vollständig zum Kochen.

‚Oh mein Gott. Noch ein String!’ Bums. Er war sich ziemlich sicher, dass die geistesgestörte Stimme in seinem Kopf ohnmächtig geworden war. Wie allerdings eine ‚Stimme’ ohnmächtig werden konnte, war im Moment nicht wert, in Frage gestellt zu werden.
Er saß seitlich am Bett und zog sie nun zwischen seine Beine. Die Bewegung brachte ihre Brüste in Höhe seines Mundes. Gierig saugte er durch den Seidenstoff an einer Brustwarze.

Hermine stöhnte, die Hitze seines Mundes addierte sich noch zu dem Feuer, das in ihrem Blut loderte. Sie konnte fühlen, wie seine Zähne den prallen Nippel neckten. Ein Teil ihres Verstandes, ein ziemlich kleiner Teil ihres Verstandes, war verblüfft über das konstante Level an Leidenschaft, das er in ihr erweckte. Für eine Frau, die kaum über Sex nachgedacht hatte, ehe sie Severus begegnete, überraschte es sie, wie häufig ihre Gedanken auf das Thema kamen wenn sie mit ihm zusammen war.

Natürlich halfen sein Mund, der über ihre Brustwarze und Brust glitt, seine Finger, die ihre Klitoris durch den String berührten und der Anblick seiner ziemlich deutlichen Erektion dabei, diese Art von Gedanken zu nähren. Hermine griff nach hinten und ihr Körper überstreckte sich dabei noch mehr, als sie die Haken an ihrem BH öffnete.

Seine Arme schlangen sich um sie, das Gesicht verbarg er in dem Tal ihres Ausschnittes und sein leises Stöhnen, als er über ihre Brust leckte und daran saugte, sendete elektrischen Schockwellen direkt in ihr Innerstes. Sie konnte den Grad seiner Erregung spüren, als sie sich wieder rittlings auf seinen Schoß setzte und das kleine Dreieck ihres Strings die einzige Sache war, die sie voneinander noch trennte.

Hermine drückte ihn nach unten, ihre Augen waren dunkel vor Leidenschaft. Er beobachtete wie hypnotisiert, wie sie seine Erektion streichelte. Langsam schob sie das Stück Stoff zur Seite und nahm sein Glied tief in ihrem Körper auf.

Severus ächzte, als ihn ihre Hitze umschloss. Er hielt ihre Hüften und ihr Wimmern verschlug ihm fast den Atem.

Hermine fuhr mit den Händen über ihre Brüste und ihr Haar lag wie ein wilder Lichtschein um sie herum, als sie versuchte, auf ihm zu reiten. „Severus“, stöhnte sie frustriert auf, als er ihr jede Bewegung verweigerte.

Severus hielt inne, seine Augen verbanden sich mit ihren. All die Ängste der Vergangenheit, als die Freuden, zusammen zu sein, all die Gefühl, die er für diese unglaubliche Frau empfand, schienen nun nach vorn zu drängen. Er konnte die gleichen Emotionen in Hermines Augen erkennen, die gleiche Liebe für ihn, die er für sie fühlte.

Er verlor rapide die Kontrolle, während sie seine Gedanken und seinen Körper verzauberte. Er hielt sie fest und rutschte mit ihr zusammen in die Mitte des Bettes. Er ließ ihre Hüften los und seine Finger glitten zu ihrer Klitoris mit der Absicht, sie zum Orgasmus zu bringen. Er würde im Moment nicht sehr lange dazu brauchen. Mit erneuter Leidenschaft, stieß er in ihre einladende Hitze, feierte das Leben und feierte sie beide.

Er konnte eine Verspannung ihrer Muskeln spüren, gab seinem Bedürfnis nach und seine Stöße wurden unregelmäßig, während er sich zu seinem Höhepunkt bewegte.

Hermine packte seine Schultern, sein Glied berührte ‚den’ Punkt, wieder und wieder. Sie erzitterte durch die Macht ihres Höhepunktes und atmete abgerissen, während sie sich an seinem Körper festhielt. Sie spürte eine plötzliche Hitze, als sein Samen ihren Unterleib überschwemmte und brach auf seiner Brust zusammen.

Seine Arme umfassten sie und sein Gesicht lag in ihrer Halsbeuge. Er flüsterte immer und immer wieder ihren Namen, während er sie küsste. Nachdem die Bewegungen seiner Hüften aufgehört hatten, schmiegte sich Hermine an ihn und küsste sanft seine Augen und die Brücke seiner Nase, bis sie seinen Mund wieder gefunden hatte.

Das war eine neue Dimension ihres Liebesaktes. Sie fast zu verlieren hatte ihm eine neue Wertschätzung ihrer Beziehung gegeben. Es schien, als wären seine Gefühle auf einem anderen Level, noch ursprünglicher und unerklärlicher. Er fühlte wahrhaftig zum ersten Mal in seinem Leben einen Frieden. Es war eine überwältigende Sensation, die er nicht in Worte fassen konnte, eine Einheit und doch ein Gefühl, von dem er wusste dass sie es verstand.

Sie kuschelte sich an ihn, als er sich auf die Seite drehte, keiner wollte den Kontakt mit dem anderen verlieren. Es war so eng wie sie nur konnten, ohne dass ihre Körper erneut verbunden waren. Ein unausgesprochenes Verständnis, bei dem Worte die Magie nur gebrochen hätten, schien beide vom Reden abzuhalten. Hermine stöhnte leise, als der Schlaf sie überfiel und überließ es dem finsteren Mann, über die Zukunft nachzusinnen.

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Severus glättete den Kragen seines Hemdes, welches über seinen Gehrock heraus ragte. „Du bist sicher, dass der Schwindel weg ist? Keine Kopfschmerzen mehr?“ Diskret beobachtete er Hermine über den Spiegel. „Ich könnte mit dir zusammen bis mittags an den Vorlesungen teilnehmen. Ich sagte Albus bereits, dass ich ihm Bescheid geben würde, falls es heute ein Problem mit dem Zurückkommen gäbe. Potter meinte, er hätte nach dem Mittagessen Zeit, falls du ihn brauchst.“

Harry hatte sie auf seine Bitte hin in den letzten beiden Tagen zu den Vorlesungen begleitet. Heute würde sie auf sich selbst gestellt sein. Er war besorgt darüber, dass sie ihm nicht die Wahrheit sagte. Dass sie immer noch ein wenig schwindlig sein könnte und nur versuchte, es vor ihm zu verbergen. Sie hatte ihre letzte Dose des Ausgleichstrankes auf Poppys Anweisung hin am gestrigen Abend eingenommen. Alles schien in Ordnung sein. Jedoch…

„Wenn du am Ende des Tages zu müde bist, solltest du das Treffen zum Lernen in der Studentengemeinschaft absagen. Du musst dich nicht noch mehr auspumpen um Dinge zu wiederholen, die du schon…“

Genervt schnitt ihm Hermine mitten im Satz das Wort ab. „Es geht mir gut! Ich brauche keinen Babysitter! Geh arbeiten!“ Sie wühlte einen Bücherstapel durch und verstreute Unterlagen an ihrem Platz am Fenster. „Wohin habe ich das Bündel Pergamente gelegt? Ich hatte es gestern noch. Habe ich es im anderen Zimmer gelassen?“

Severus lächelte, während er sie beobachtete. „Auch wenn ich den ganzen Tag hier stehen könnte um dir dabei zuzusehen, wie du von Ort zu Ort flitzt, um Gott weiß was zu suchen, und dabei zu wissen, dass das wahrscheinlich das Schönste an meinem Tag ist, muss ich doch zurück nach Hogwarts, wenn du sicher bist, dass du mich nicht brauchst.“

„Pah! Ich bin sicher, geh! Ich muss meine Studienarbeit über die Erfordernis der Analyse von Hauptwörtern bei der Kreation von Originalzaubern für meine Zauberkunstvorlesung heute Morgen finden!“

„Halt. Was ist der genaue Titel deiner Studienarbeit?“

Hermine starrte ihn an, antwortete aber trotzdem. „Die Erfordernis, Hauptwörter richtig zu analysieren und zu identifizieren, wenn man Originalzauber kreiert, sowie die Variationen der Sprüche, wenn man eine Veränderung der Bedeutung der Hauptwörter gebraucht.“

Severus lachte leise über den leeren Blick in ihren Augen und streckte seine Hand aus. „Faszinierender Titel. Accio ‚Die Erfordernis, Hauptwörter richtig zu analysieren und zu identifizieren, wenn man Originalzauber kreiert, sowie die Variationen der Sprüche, wenn man eine Veränderung der Bedeutung der Hauptwörter gebraucht’“.

Eine Rolle Pergament kam unter dem Sofa heraus und flog in seine offene Hand. Er küsste sie auf den Kopf, während er ihr die Rolle gab. „Bist du nicht eine Hexe? Hier ist deine Studienarbeit. Ich sehe dich gegen sechs heute Abend. Wenn du heute irgendwelche Schwierigkeiten hast, ruf mich über den Floh.“ Er ging zur Tür und aus der Wohnung. Ein bewegliches Ziel war schwer zu treffen und er hatte das Gefühl, dass ihr momentaner Ärger auf ihn eine Weile brauchen könnte, um wieder abzuklingen.

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Das Abendessen war eine ruhige Angelegenheit, Severus blätterte durch ein Magazin über Zaubertränke und Hermine las erneut einen Text über Zauberkunst.

„Was möchtest du an diesem Wochenende machen?“ Hermine verbannte die übrig gebliebene Pizza in die Küche.

„Das Apparieren ist dir bis nächste Woche immer noch verboten. A propos, ich habe unseren Plan für das Tränkesymposium erhalten. Wir werden am Donnerstagabend bei der Konferenz zum Einchecken erwartet. Die Vorträge laufen von Freitagmorgen bis Sonntagnachmittag. Sie haben in diesem Jahr einige Besonderheiten hinzugefügt. Da soll eine Halle mit ‚Einzelhändlern’ sein, die das Neueste an Zaubertränken und Zutaten zur Schau stellen. Das könnte interessant werden.“

„Du hast mir noch nicht gesagt, über was du sprichst.“ Sie wandte sich ihm zu, plötzlich neugierig als sie sah, wie er lächelte. „Was?“

„Ich spreche über den Wolfsbanntrank. Über die Probleme, solch einen schwierigen Trank zu brauen und die Chance, zu Lebzeiten eine Heilung zu finden und warum er grenznah als Dunkler Trank gekennzeichnet wurde.“

„Machst du Witze?“

„Nein, da gibt es nur eine Handvoll an Meistern, die qualifiziert genug sind, um den Trank richtig zu brauen. Ich wurde schon Monate bevor du und ich begannen, an den Veränderungen zu arbeiten, gebeten, über dieses Thema zu reden. Ich wollte dich fragen, ob es für dich in Ordnung ist, wenn ich unsere Arbeit erwähne. Du könntest dich mir am Ende anschließen und helfen, die aufkommenden Fragen zu beantworten.“ Severus lächelte, als er sah, wie sich ihr Gesicht aufhellte.

„Ich bin keine Tränkemeisterin.“

„Unsinn, du weißt mehr als mindestens 99 Prozent der Meister, die an dieser Konferenz teilnehmen.“

„Und das übrige Prozent?“, fragte sie nun selbst lächelnd.

„Ich bin nicht ganz sicher, ob du mein Wissen bereits übertroffen hast, aber es wird nicht schaden, wenn ich auf meinen Rücken achte. Das Nächste, weißt du, wird sein, dass dich Albus engagiert um Zaubertränke zu unterrichten und ich bin meinen Job los.“ Er zog sie in seine Arme. „Du hast vom Wochenende gesprochen. Slytherin spielt diesen Samstag gegen Ravenclaw. Warum hole ich dich nicht am Samstagmorgen hier ab? Wir können nach Hogwarts apparieren, das Match ansehen, in Hogsmeade zu Abend essen und den Sonntag damit verbringen, am Wolfsbann zu arbeiten und an der Perfektionierung deiner Fähigkeite, einen Vortrag zu halten, ehe ich dich hierher zurück bringen muss.“

„Und den Jungs sagen, dass ich jeden Tag jeden Augenblick plane. Ist in diesem Stundenplan auch etwas Zeit um Unsinn zu machen?“

„Ich bin sicher, dass wir etwas erarbeiten können.“

Sie küssten sich einige Minuten lang, ehe sich Hermine zurückzog. „Das erinnert mich an etwas. Ich fand einen Artikel über eine neue Muggeltechnik, welche die Gehirnbereiche bei chemischen Veränderungen aufzeichnet. Vielleicht könnte so eine Aufzeichnung von Remus’ Gehirn vor und nach der Einnahme des Trankes uns einen Anhaltspunkt geben, was die Veränderung an seiner Lykantrophie bewirkt.“

Severus lächelte. „Du könntest gerade eben das übrige Prozent übertroffen haben.“

Sie verbrachten den Rest des Abends damit, das Verfahren zu diskutieren und wie man es auf die magische Welt einpassen könnte. Es war entschieden, dass sie einen Scan von Remus’ Gehirns vor der Einnahme des normalen Trankes machen würden und einen weiteren, sobald seine Transformation enden würde. Sie wollten eine weitere Runde an Scans durchführen, ehe er den verbesserten Trank nahm und danach auch wieder.

„Es fast elf. Ich muss zurück und meine Runden machen. Ich habe heute Nacht Dienst.“

Hermine brachte ihn zur Tür. Ihre Arme umschlangen seinen Hals und ihr Körper schmiegte sich an seinen. „Ich werde dich heute Nacht wirklich vermissen. Ich habe fast zwei Wochen nicht alleine geschlafen.“

„Ich weiß. Ich denke, ich werde den Schülern extra Punkte abziehen, damit ich besser durch die Nacht komme.“

„Du könntest auch nett sein und einen oder zwei Punkte vergeben.“

Er schüttelte ernsthaft den Kopf. „Seaton hat mich gewarnt, dass das passieren könnte.“

„Was…?“

„Ich dachte, es ginge dir wieder so gut und stattdessen bist du zurück ins Delirium gefallen.“

Hermine verdrehte die Augen. „Sehr komisch. Ich vermute, dass ich dich gar nicht erkennen würde, wenn du Punkte verteilen, anstatt sie abziehen würdest.“

„Seit dem Untergang des Dunklen Lords bin ich sogar dafür bekannt geworden, den Schülern ein oder zwei Punkte zu geben.“ Er zuckte über ihren geschockten Gesichtsausdruck lässig mit den Schultern. „Ich muss mir nicht länger Sorgen über Vergeltungen der Todesser machen. Tatsächlich ist der erste Gryffindor, dem ich fünf Punkte für das richtige Brauen des Trankes der lebenden Toten verliehen habe, in Ohnmacht gefallen. Poppy brüllte mich an, dass ich die Schüler misshandeln würde.“ Severus schüttelte den Kopf. Es schien, als könne er Verlorenes nicht wieder gewinnen. Er favorisierte immer noch Slytherin – schließlich war er der Hauslehrer – aber gelegentlich sprach er Punkte zu, statt sie nur abzuziehen. Wenn es die Situation zuließ.

Hermine lachte bei dem Gedanken, dass ein Schüler ohnmächtig geworden war, weil ihm Professor Snape Punkte verliehen hatte, anstatt sie ihm zu nehmen. Wenn sie es gewesen wäre, hätte sie sich aufgrund einer früheren Erfahrung gedacht, dass es statt dem echten Tränkemeister jemand wäre, der Vielsafttrank benutzte.

„Bis Samstag“, sagte er und zog sie für einen gefühlvollen Abschiedskuss in seine Arme.

„Samstag.“, lächelte sie.

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Er fand sich außerhalb der Haupttore von Hogwarts und sehnte sich nach Hermine, die ihn umschlang. Der Gedanke an sein leeres Bett trug noch zu seiner Melancholie bei.

‚Denkst du, dass sie noch mehr von diesen Strings hat? Vielleicht etwas mit Bändern an den Seiten, die du mit deinen Zähnen öffnen kannst? Denkst du, dass sie gerade auch einen trägt?’, fragte die geistesgestörte Stimme in seinem Kopf sehnsüchtig.

Er verfluchte sich selbst dafür, dass er sie vermisste und zur selben Zeit fragte er sich, ob er es irgendwie rechtfertigen könnte, wenn er vor Samstag einfach so vorbeikäme, um sie zu sehen. Er schritt mit neuerlichem Vorsatz den Pfad hinauf. Wenn er schon nicht glücklich war, dann sollte auch keiner, der auf ihn stieß, glücklich sein. ‚Gott hilf allen Schülern, die heute Nacht außerhalb ihrer Betten ertappt werden’, dachte er.

tbc

Die Verzauberung, das Symposium

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