Minnies Fanfictions

Kapitel 13 Zauberstäbe aus Feuer...

Zauberstäbe aus Feuer


... oder ein Kampf bis zum Tod kann nicht richtig sein

„Ich habe nur noch ein paar weitere Ankündigungen, ehe wir die Versammlung schließen können. Die Schüler verlassen das Schloss am Freitag, den 20. Dezember für die Weihnachtsferien, deshalb findet die Jahresfeier von Voldemorts Vernichtung am Sonntag, den 22. Dezember statt. Das sollte jedem genug Zeit geben, am Freitag oder Samstag nach Hogwarts zu reisen, bevor das Fest am Sonntagabend beginnt. Ich kümmere mich darum, dass die Einladungen noch diese Woche an die verschickt werden, die daran teilnehmen möchten. Minerva, könntest du bitte prüfen, wer von den Schülern über die Ferien im Schloss bleibt?“ Minerva nickte mit dem Kopf und notierte das auf ein Pergament, das vor ihr lag. „Und für alle die interessiert sind, Mister Potter und Miss Weasley haben beschlossen, dass sie hier auf Hogwarts während der Osterferien getraut werden. Die Belegschaft ist eingeladen, aber ich bin sicher, dass wir alle bald individuelle Einladungen per Eule erhalten werden. Ich glaube, weiter gibt es keine Ankündigungen. Wenn niemand mehr Fragen oder Bemerkungen hat, sollten wir uns zum Frühstück begeben.“

Die Versammlungen der Belegschaft wurden sporadisch im Lehrerzimmer vor dem Frühstück abgehalten. Die Professor und die anderen Mitarbeiter unterhielten sich miteinander und verließen das Zimmer in Zweier- und Dreiergruppen. Hermine saß seitlich mit Harry und Sheila. „Hast du heute Morgen Ginnys Eule bekommen?“, fragte Harry.

„Ja. Sie möchte, dass ich an diesem Wochenende zu ihr komme, damit wir die Hochzeitsroben einkaufen können. Und noch etwas wegen einem ihrer Freunde?“ Hermine konnte an diesem Wochenende abends nicht. An allen anderen Wochenenden hatte Poppy mit ihr die Nachtschichten getauscht und alles was sie wollte war, etwas Zeit zum Ausruhen zu haben. Sie war wirklich nicht scharf auf ein weiteres Blind Date.

„Harry will dich mit jemandem verkuppeln? Das ist so süß!“ Sheila war an jedem ihrer Worte gehangen. „Ähm, kann ich dich etwas fragen?“

Hermine widerstand der Versuchung, mit den Augen zu rollen. „Klar, was gibt es?“

„Nun, ich weiß, dass du und Severus eine Tochter habt. Ich bin Silenus begegnet, aber ihr beide scheint nicht gerade wie… ähm…“ Sheila war nicht sicher, wie sie Hermine sagen konnte, was sie wollte, ohne dass sie darüber wütend werden würde.

„Severus und ich sind was nicht?“ Gott, wie schlug diese Frau jemals etwas in einem Buch nach? Sie konnte ja kaum einen verständlichen Gedanken formen. Harry verfolgte ziemlich belustigt den gesamten Austausch.

„Nun ja, wenn du dich mit anderen Leuten triffst, dann triffst sich Severus auch mit anderen Leuten. Richtig? Ich meine, wenn ich ihn zu einem Drink einladen würde, wäre das doch okay, stimmt’s?“

Harry brach in Lachen aus und brachte so einige Leute dazu, sich umzudrehen und ihn anzusehen. Es waren immer noch einige im Lehrerzimmer. Das Frühstück begann erst in zehn Minuten.

Die Frau konnte kaum zwei Worte aneinander reihen und wollte Severus einladen? „Sheila, willst du Severus einladen?“

„Ja, nun, es ist ja nicht so, als würdet ihr beide miteinander ausgehen oder so was.“

Harry konnte kaum sprechen, so sehr lachte er. „Du willst die alte Fledermaus einladen? Guter Gott, ich kann es nicht glauben!“

„Warum nicht? Er ist irgendwie dunkel und mysteriös, weißt du? Wie die Helden, über die diese Muggel-Schwestern immer schreiben. Charlene oder Emily Brutt irgendwer.“

Es schockte Hermine, dass die Frau ein Muggelbuch gelesen hatte. Tatsächlich aber war sie schockiert, dass Sheila überhaupt ein Buch gelesen hatte. Hermine war nicht sicher, wie sie eigentlich an diesen Job in der Bibliothek gekommen war. Sie war nicht gerade die schärfste Feder in der Packung. „Charlotte und Emily Bronte.“

„Richtig. Sie schrieben über diese große, finstere, gequälte Seele auf einem Felsen oder so etwas. Sehr mysteriös und sehr romantisch.“ Sheila klang sehnsüchtig, allerdings hörte es sich auch an, als würde sie von einer Buchhülle ablesen.

Harry glotzte sie ungläubig an. „Snape und romantisch?“

Hermine starrte Harry an, ehe sie sich wieder Sheila zuwandte. „Du meinst Heathcliff in Sturmhöhe. Es wurde von Emily Bronte geschrieben.“

„So ist es. So, macht es dir jetzt etwas aus oder was? Ich meine, ich muss ja nicht fragen, aber ich dachte, weil ihr beide eine Tochter zusammen habt… nun ja.“ Sheila ließ den Satz offen, während sie mit den Schultern zuckte.

„Tja, es ist ja nicht so, als würde er mir… wasauchimmer.“ Hermine fehlten die Worte. Sie hatte niemals darüber nachgedacht, dass Severus sich mit jemand anderem treffen könnte. Diese Frau würde keine zwei Sekunden unter seinem finsteren Blick oder seiner scharfen Zunge aushalten, aber was, wenn auch andere Hexen in der gleichen Weise empfanden?

„Großartig. Danke.“ Sheila winkte Hermine zum Abschied zu, während sie sich beeilte, einen der anderen Professoren einzuholen.

Harry sah Hermine an. „Hermine, geht es dir gut? Du siehst aus, als hätte dir jemand den Wind aus den Segeln genommen. Du sorgst dich doch nicht immer noch um die alte Fledermaus, oder?“ Harry war sich niemals sicher gewesen, welche Art von Beziehung die beiden früher gehabt hatten. Sie hatten eine Art beiderseitiger Übereinstimmung, niemals darüber zu reden. Natürlich gab es Silenus, deshalb musste da etwas gewesen sein.

„Ich habe nur niemals so über Severus nachgedacht.“

„Was ist passiert, als ihr beide zusammen wart? Du weißt, dass wir das niemals besprochen haben.“ Harry beobachtete immer noch ihre Augen.

„Und das werden wir auch nicht tun. Fertig zum Frühstücken? Was ist überhaupt mit dieser Jubiläumsfeier?“ Hermine stand schon und wartete auf Harry.

Verdammt, die Jubiläumsparty. Er hatte es vergessen. „Albus lädt den Orden ein und das Ministerium, es scheint so, als würde die halbe Zaubererwelt auftauchen. Aber es gibt da noch eine Sache.“ Sie gingen miteinander den Korridor zur Großen Halle entlang.

„Was?“ Hermine war langsam genervt. Der heutige Tag schien jetzt schon absolut unglaublich zu sein.

Harrys Stimme war leise, als er sagte: „Ron wird da sein.“ Hermine und Ron hatten einen riesigen Krach in dem Jahr, als sie die Schule abschlossen. Ron verabscheute Snape und nahm jede Gelegenheit war, Hermine davon zu erzählen. Snape und Ron arbeiten zusammen im Orden des Phönix, allerdings waren aber sogar die kleinsten Versuche der Interaktion schwierig durchzuführen. Schlussendlich kam es in einer Nacht zum Gipfel am Grimmauld Platz 12. Ron und Hermine lieferten sich ein richtiges Schreiduell. Offenbar traf sich Hermine mit Snape bis zu diesem Zeitpunkt schon einige Monate lang. Ron hatte ein paar gewählte Worte dafür übrig, was er davon hielt, dass Hermine mit Snape schlief. Er hatte sogar die Dreistigkeit, sie mit ein paar wirklich unverschämten und beleidigenden Worten zu titulieren. Hermine verhexte ihn und ging. Sie weigerten sich seitdem, miteinander zu reden. Ron hatte Harry nie erzählt, welche Auswirkungen der Zauber gehabt hatte. Es musste irgendwann abgeklungen sein, denn Ron hörte auf, jedes Mal wenn er sich setzte, zusammen zu zucken. Einige Wochen später war Hermine verschwunden. Ron ging sogar so weit zu behaupten, Snape habe sie umgebracht, aber Albus brachte ihn zum Schweigen. Harry hatte Snape nie leiden mögen, aber sogar er konnte feststellen, dass der Mann besorgt über Hermines Verschwinden war. Er war im Zimmer gewesen, als Snape mit Albus über die Tatsache stritt, dass keiner nach Hermine zu suchen schien. Albus hatte dem Orden mitgeteilt, das Miss Granger gezwungen war, zu ihrer eigenen Sicherheit zu gehen und dass sie sie nicht suchen sollten. Harry wusste, dass Albus es eingefädelt hatte, dass er Hermine vor einigen Jahren wie zufällig getroffen hatte. Harry wäre niemals nach Amerika gegangen, wenn es nicht für Albus gewesen wäre.

Hermine blieb stehen. „Ron.“

Harry nickte. „Ron und seine Frau nehmen jedes Jahr an dem Fest teil. Er war Teil des Ordens, der Voldemort zu Fall brachte.“

„Harry, es ist jetzt zwölf Jahre her. Wir haben uns nicht gerade im Guten getrennt.“ Hermine ging weiter. Sie rieb unruhig ihre Hände.

„Tja, Hermine, ich bin sicher, dass er schon weiß, dass du zurück bist. Erinnerst du dich an den Artikel im Klitterer?“ Hermine nickte. Das war der Artikel gewesen, der behauptet hatte, dass sie ein Geist wäre. „Er hat Luna geheiratet.“

Hermine begann zu lachen. „Loony Luna? Du machst Witze!“

Harrys Grinsen war ansteckend. „Nein, ich meine das ernst. Sie ist immer noch so merkwürdig wie früher. Es ist ziemlich unheimlich, dass sie so zusammen passen.“ Er schüttelte den Kopf, während er über die beiden nachdachte. Harry sah Ron hin und wieder. Ginny und Luna waren nie enge Freundinnen gewesen, aber gelegentlich trafen sich die beiden Paare zum Essen. „Schau, wenn du der alten Fledermaus nach zwölf Jahren gegenüber treten kannst, dann kannst du es bei ihm auch. Es muss härter gewesen sein, Snape mit einer Tochter von der er nichts wusste zu sehen, als es sein wird, Ron zu begegnen. Das wird dir schon gelingen. Und wenn nicht, Gin und ich sind ja da um dich vom Boden zu kratzen.“

Hermine schlug ihm auf die Schulter mit einer Geste, die an ihre Schulzeit erinnerte. „Herzlichen Dank!“

„Gern geschehen.“

„Vielleicht könntest du versuchen, Potter das nächste Mal mehr Schaden zuzufügen, wenn du ihm eine Lektion erteilen willst?“ Severus war hinter ihnen erschienen und ging eilig auf seinem Weg zum Lehrertisch um die beiden herum.

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Er konnte nicht glauben, dass die kleine Gans ihn nach einem Drink gefragt hatte – und dass ausgerechnet vor Potter. Er hatte jedoch nicht den Schluss mitbekommen. Er fragte sich, wer das noch alles gehört hatte. Sheila hatte Severus gleich nach dem Essen abgefangen, ehe er noch die Chance bekam, in seine Kerker zu entkommen. Sie hatte ihn gefragt, ob er mit ihr am Freitagabend etwas trinken ginge. Der kleine Hohlkopf schien nicht einmal ein Gehirn in ihrem Kopf zu haben. Er dachte nicht im Traum daran, ihr Zeit seines Tages zu schenken, nicht einmal für einen Drink. Severus stöhnte auf. Nachdem ihm der Orden des Merlin verliehen worden war und der sich daraus ergebenden Publicity, war er hoch in den Gunsten alter und junger Hexen gestanden. Es hatte nicht lange gedauert, bis seine Fans herausgefunden hatten, dass er nicht der romantische Held aus ihren Träumen war. Er war danach ziemlich in Ruhe gelassen worden.
Es war spät am Mittwochabend, als Severus sein Büro verließ um bei seiner Forschung wieder auf den neuesten Stand zu kommen. Er hatte noch einige Tränke, die er brauen musste und musste wahrscheinlich wieder mit einer neuen Portion des Wolfsbanntrankes beginnen. Hermine war mit Silenus im Labor und braute mehr Aufpäppelungstrank. „Mom, muss ich die Wurzel hacken oder in Scheiben schneiden?“

Severus hörte die Stimme seiner Tochter, während er die Tür zum Labor öffnete. „Meine Damen.“ Sie hatten seit dem Streit in der vorigen Woche im Garten kaum mehr miteinander gesprochen, aber Severus hatte vor, Hermine gegenüber neutral zu bleiben. Normalerweise wäre er ihr gegenüber verbal gesehen handgreiflich geworden, aber nun musste er an seine Tochter denken. Nein, verbesserte er in Gedanken, ihrer beider Tochter. Er ging zu seinem Arbeitstisch und begann damit, seine Notizen nochmals zu durchdenken, während er aufbaute.

„Severus.“, sagte Hermine in Anerkennung seiner Anwesenheit. Sie war erleichtert, dass Severus nicht mit einem weiteren Krieg begonnen hatte. Sie war ein wenig besorgt über den Empfang gewesen, der ihr bevorstehen würde, wenn sie am heutigen Abend im Labor arbeiten würde. Vielleicht konnte sie endlich einen neutralen Boden finden, auf dem sie beide stehen konnten.

„Hi Dad.“ Hermine hob eine Augenbraue als sie bemerkte, wie salopp sich ihre Tochter ausdrückte. Silenus drehte sich zu ihrer Mutter um. „So, soll ich jetzt hacken oder Scheibchen schneiden?“

„Schneiden. Dünne, gleichmäßige Scheiben.“ Silenus hatte ihrer Mutter erzählt, dass sie endlich Severus gefragt hatte, ob sie ihn Dad nennen durfte. Sie schienen über die letzten Monate wirklich gut miteinander klar zu kommen. Hermine versuchte, ihren Ärger und ihre Schuld über ihre Bindung zu unterdrücken. Sie dachte, sie sollte glücklich darüber sein, dass Silenus ihren Vater kennen lernte. Es schien so, als wären die Dinge niemals einfach. ‚Wenigstens kann ich sie jeden Tag sehen.’, dachte Hermine bei sich. Hogwarts war ein Internat. Die meisten Eltern sahen ihre Kinder niemals während des Schuljahres, ausgenommen die Weihnachts- und die Osterferien. Gelegentlich kam ein Elternteil zu einem der Quidditchspiele, aber das war nicht sehr häufig.

„Da ihr beide hier seid, möchte ich euch eine Frage stellen.“ Silenus’ Stimme war zögerlich.

Lieber Merlin. Was wollte sie jetzt nur fragen? Das Mädchen schien meistens mit den schwierigsten Fragen aufzuwarten. Er dachte, dass Albus schon schlimm war, aber Silenus war fast noch direkter. Er hoffte schwer, dass es nichts Persönliches war. Es gab Grenzen über das, was er von Teenagern wissen wollte. Dafür hatte sie Hermine. „Um was geht es, Silenus?“

Großartig, genau das, was ich jetzt brauche, dachte Hermine. Noch ein Reifen, durch den ich Springen muss. „Was, Liebling?“

Ihre Eltern sahen sie beide an und warteten auf ihre Frage. Ihr Vater sah ein wenig bleicher als üblich aus, wenn das überhaupt noch möglich war und ihre Mutter sah irgendwie Bange aus. „Jessie hat Benita, Kelly und mich eingeladen, ein paar Tage während der Weihnachtsferien zu ihr zu kommen. Wäre das in Ordnung?“ Sie sah von ihrer Mutter zu ihrem Vater und zurück.

„Das ist die Frage? Ein Besuch während der Weihnachtsferien?“ Das war alles das sie wollte? Sie hatte sich so ernst angehört. Er würde Teenager niemals verstehen. Dann wiederum, die meisten Männer verstanden die Frauen nicht, als warum sollten Teenager anders sein? Sie waren nur jüngere Frauen. Er sah Hermine an. „Hermine?“

Hermine. Er warf ihr den Ball zu. „Wann würdest du hingehen?“

„Tja, sie sagte etwas über den späten ersten Feiertag, damit wir den zweiten Weihnachtsfeiertag zusammen feiern könnten. Kann ich hingehen?“ Silenus sah wieder von einem zum anderen.

Hermine fing Severus Blick fragend ein. Er zuckte kurz mit den Schultern, während er knapp nickte. Sie nickte und meinte: „Ich sehe keinen Grund, warum du nicht dorthin dürftest. Ich muss nur noch mit Jessicas Eltern wegen der Einzelheiten reden.“

„Danke!“ Silenus umarmte ihre Mutter und kam dann um den Arbeitstisch herum, um auch ihren Vater zu umarmen.

Danach ging sie zurück zu ihrer Arbeit und fragte: „Ich weiß, dass wir nicht mehr in Indiana sind, aber ich denke, hier feiert niemand Thanksgiving, oder?“

„Oh, Silenus, das habe ich vollkommen vergessen. Es ist morgen, nicht wahr?“ Es war Hermine gar nicht in den Sinn gekommen, dass sie den amerikanischen Feiertag nicht feiern würden.

„Ist das der Feiertag, der wegen der Kolonisten abgehalten wird, die England verließen um die Ureinwohner Amerikas zu treffen oder ist das der Feiertag, der den Sieg der Kolonisten über die Briten feiert?“, erkundigte sich Severus mit einem ironischen Lächeln.

„Okay, ich kann verstehen, warum das hier nicht gefeiert wird.“ Silenus zuckte mit den Schultern und hackte weiter die Zutaten für den Zaubertrank.

„Silenus, wie wäre es mit einem traditionellen Thanksgiving-Essen in meinen Räumen? Du könntest deine Freunde dazu einladen.“ Hermine hatte schon eine Weile kein ganzes Essen mehr gekocht, aber sie war sicher, dass sie der Sache gerecht werden konnte.

„Nein, danke trotzdem, Mom. Ich stehe nicht so auf den Truthahn. Ich esse lieber in der Großen Halle.“

Severus war während des ganzen Austausches ruhig gewesen. „Silenus, Maceo schickt mir am Wochenende neue Informationen, könntest du am Sonntagabend kommen und mir dabei helfen, meine Unterlagen neu zu sortieren?“

„Klar. Sonntagabend ist kein Problem. Sag mir nur um welche Zeit.“

„Weiß du, hier findet zu Beginn der Weihnachtsferien ein Fest statt. Was meinst du, würden wohl deine Freundinnen gerne mit dir in meinen Räumen bleiben und an der Party teilnehmen?“ Hermine dachte, dass ihrer Tochter die Feier sicher gefallen würde. „Onkel Harry wird mit Ginny auch dort sein.“

„Wird sie Tante Ginny für mich sein, nachdem sie geheiratet haben?“ Silenus wusste, dass Harry nicht ihr richtiger Onkel war, aber er und ihre Mutter standen sich ziemlich nahe. Wie Bruder und Schwester. Da beide Einzelkinder waren, hatten sie sich wie gegenseitig adoptiert.

„Ich weiß nicht. Wir werden sehen. Es ist fast Zeit für die Sperrstunde. Du musst zurück zu deinem Haus. Geh schon zu, ich mache hier noch sauber.“ Hermine gab Silenus einen Kuss und beobachte, wie sie um den Tisch herumging und ihren Vater auf die Wange küsste. Und erneut hatte sie dieses Stechen wieder.

„Ist die Feier wegen der Vernichtung von Voldemort?“ Severus fühlte einen leichten Schauder, wie lässig seine Tochter den Namen des Dunklen Lords aussprach.

„Ja. Es müsste ein prächtiges Ereignis sein.“, meinte ihre Mutter.

„Ich bin sicher, dass die anderen Mädchen in die Luft springen bei dieser Chance! Ich werde sie fragen.“

„Fein. Nun los mit dir.“ Hermine hatte begonnen, den Arbeitstisch sauber zu machen.

Silenus rief noch, während sie den Raum verließ: „Nacht Mom, Nacht Dad!“

„Ihr beide scheint euch wirklich gut zu vertragen.“ Ihre Stimme war nicht so ruhig, wie sie das gerne gehabt hätte.

„Sie ist ein kluges Kind und ziemlich gut im Schach. Ich finde ihre Gesellschaft interessant.“ Was war nun das Problem? Severus war auf der Hut.

„Ja, ich habe das auch schon immer gemocht. Wie war deine Reise nach Italien?“ Hermine hoffte, dass sie unverbindlich klang.

So, sie wusste also, dass er in Italien gewesen war. „Es war ganz gut. Höchst wahrscheinlich werde ich in naher Zukunft nochmals dorthin reisen.“ Darüber konnte sie jetzt nachdenken.

„Wundervoll. Nun, gute Nacht.“ Hermine drehte sich um und ging.

„Gute Nacht.“ Die Frau war zum Verzweifeln. Was war nun verkehrt mit ihr? Severus arbeitete bis spät in der Nacht im Labor. Gedanken an Hermine gingen ihm immer wieder im Kopf herum.

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Der Donnerstag verging ohne dass irgendeine größere Katastrophe geschah. Severus ging nach dem Abendessen die hintere Treppe zum siebten Stock empor. Harry brachte Silenus in ein paar Minuten mit. Er komplettierte seinen dritten Gang vor der blanken Wand und konzentrierte sich auf seinen Wunsch für das Zimmer, als eine Tür erschien. Offenbar hatte der Raum der Wünsche entschieden, dass er jemand mit einem Bedürfnis war.

Duelle unter Zauberern wurden von den meisten als Sport angesehen, aber Harry und Severus sahen es als das an, was es wirklich war, ein Hilfsmittel um sich selbst gegen einen Feind in Zeiten eines Krieges zu verteidigen. Harry hatte den Raum der Wünsche in seiner Zeit als Schüler in Hogwarts dazu benutzt, ein Gruppe mit Namen Dumbledores Armee oder kurz DA in Duelltechniken zu unterrichten. Harrys Können im Duellieren war zu vielen Zeiten während der nächsten Jahren hilfreich gewesen, da sich die Gefahren weiterhin häuften. Falls Harry und Hermine Silenus Zauber und Flüche beigebracht hatten, dann sollte sie schon auf halbem Weg zu einer ausgebildeten Duellantin sein. Severus selbst war ein Duellmeister. Das Selbe konnte man auch über Harry sagen, auch wenn er nicht in irgendwelchen formellen Wettkämpfen angetreten war. Die Fähigkeit, Todesser zu bekämpfen und Voldemort zu vernichten war wahrscheinlich außerhalb jeder Ebene der meisten sportlichen Ereignisse.

Das Zimmer war im Großen und Ganzen leer, nur einige Matten lagen hinten auf dem Boden. Harry und Silenus kamen einige Minuten später an. Silenus’ Augen funkelten und ihr Gesicht war erwartungsvoll gerötet. Severus drehte sich zu seiner Tochter um, als sie in den Raum kamen. „Potter. Guten Abend, Silenus. Bist du bereit, mit dem Training zu beginnen?“

Silenus nickte ihrem Vater zu. „Was soll ich tun?“ Onkel Harry hatte ihr nicht viel erklärt. Er hatte ihr gesagt, dass er erst sehen wollte, was Snape vorhatte, wenn sie ankamen.

„Potter?“

„Bereit.“

„In Ordnung. Silenus, deine Mutter hat darum gebeten, dass Potter und ich dir zuerst zeigen, wie ein formelles Duell vonstatten gehen sollte. Dann, denke ich, wirst du dich eine Runde lang mit Potter duellieren, wobei ich dir dabei assistiere.“ Severus hatte ein selbstgefälliges Lächeln auf dem Gesicht, während er mit seiner Tochter sprach.

„Ich duelliere mich mit Ihnen und dann mit Silenus?“

„Irgendwelche Schwierigkeiten damit, Potter?“

„Nein, ich wollte nur sicher sein, was wir vorhaben.“

„Wie in jedem Sport gibt es Regeln, die befolgt werden müssen. Beim Duellieren gibt es keine Berührung. Zuerst verbeugt man sich formell voreinander und hält dabei seinen Zauberstab vor sich, siehst du wie? Anschließend macht man eine Geste mit dem Zauberstab.“ Severus und Harry standen einander gegenüber und machten die Stationen eines Duells vor, während Snape sie aufzählte. „Der Basisspruch der Verteidigung ist Expelliarmus, wenn er nicht geblockt wird, wird er dich entwaffnen indem dein Zauberstab zum Sprecher des Zaubers fliegt. Sieh zu.“

Harry und Severus verbrachten die nächsten fünfundvierzig Minuten mit einem formellen Duell. Sie passten gut zusammen und keiner war fähig, den anderen zu übertreffen. Silenus war fasziniert davon, ihren Vater und Onkel Harry beim Duellieren zuzusehen. Sie realisierte, dass die Duellierenden, die sie in Witchfield beobachtet hatte, Amateure im Vergleich zu den beiden Zauberern vor ihr gewesen waren.

Es war Zeit, es als ein Unentschieden zu sehen. Ein Tisch mit einem Krug voll Kürbissaft und drei Gläsern erschien. Anscheinend war der Raum der Ansicht, dass sie etwas zu trinken brauchten. „Potter, hier. Möchtest du es jetzt versuchen, Silenus?“ Severus fragte seine Tochter, während er für alle den Kürbissaft einschenkte.

Sie nickte und kam nach vorn. Sie hatte ihre Roben fallen gelassen und trug ihre Schuluniform.

„In Ordnung. Ich stehe an der Seite und weise dich an, wenn es nötig sein sollte. Also los, Silenus, nimm deinen Platz ein.“

Silenus hatte genau zugehört, als ihr Vater die Bewegungen des Duellierens erklärt hatte. Sie wollte ihr Bestes geben. Sie verbeugte sich formell vor Harry und schwang danach ihren Zauberstab so, wie sie es die beiden hatte machen sehen.

„Gut, Silenus. Nun konzentriere dich auf die üblichen Sprüche und Zauber, die du schon kennst.“ Severus beobachtete seine Tochter. Sie war ein Naturtalent in diesem Sport. Hermine und Potter hatten sie mit einer Mannigfaltigkeit an Zaubern und Sprüchen trainiert, einige waren allerdings ein wenig undurchsichtig, dachte er.

Es dauerte eine halbe Stunde, ehe Harry es schaffte, einen Fesselzauber zu werfen, den Silenus nicht abblocken konnte. Der Zauber ließ ein kleines, dünnes Tau aus dem Ende seines Zauberstabes fliegen und wickelte sich von selbst um ihre Handgelenke. Und band währenddessen so auch ihre Magie. Nachdem er sich mit Snape und dann mit Silenus duelliert hatte, war Harry erschöpft. Er ließ sich auf eine Matte fallen, während Severus den Zauber, der auf seiner Tochter lag, umkehrte.

„Gut gemacht, Silenus. Du brauchst kein wirkliches Training, sondern musst nur deine Fähigkeiten verbessern.“ Severus fand es lustig, dass Harry so erschöpft war. „Schwierigkeiten, Potter?“

Harry ignorierte Snape und grinste Silenus an. „Du hast das großartig gemacht, Silenus. Wir hätten dich vor ein paar Jahren gebrauchen können. Natürlich schadet es auch nicht, dass deine Mutter und dein Vater zufällig zwei extrem mächtige Zauberer sind. Ich glaube, ich kann nie mehr stehen.“

Severus schnaubte. „Oder die Tatsache, dass sie zwei der mächtigsten Zauberer heutzutage Onkel nennt.“

Harry war stumm vor Erschütterung. Er und Severus hatten zusammen gearbeitet, um den Dunklen Lord zu bezwingen. Snape hatte einige Male sein Leben gerettet und Harry hatte seines während der finalen Schlacht gerettet. Aber Snape hatte noch niemals zuvor Potter in irgendeiner positiven Art anerkannt.

Silenus lachte. „Pass auf, Dad. Ich glaube nicht, dass Onkel Harry noch einen direkten Schlag aushält.“

„Scheint so.“

Harry schüttelt den Kopf, während er aufstand. „Ich hätte niemals gedacht, dass der schmierige Blödmann auch menschlich sein könnte. Silenus, du wirst vielleicht als die mächtigste lebende Hexe bezeichnet werden. Ich glaube nicht, dass ich jemals davon gehört haben, dass jemand eine Fledermaus in einen Menschen verwandelt hat.“

„Sehr komisch, Potter. Das nächste Mal mache ich es Ihnen nicht so leicht. Silenus, es ist Zeit für dich, zurück in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Findest du den Weg von hier aus?“

„Klar. Gerade die hintere Treppe hinunter. Kein Problem. Das war großartig! Danke.“

Beide Männer wünschten ihr eine Gute Nacht, als sie ging.

„Nacht Dad. Nacht Onkel Harry.“

Harry stand da und betrachtete Snape. Severus seufzte wachsam. „Was gibt es jetzt noch, Potter?“

„Hermine.“

Snape hob fragend eine Augenbraue. „Ja?“

„Was fühlen Sie für sie?“ Harry dachte, Snape würde ihm das sicher nicht sagen, aber er wollte das trotzdem wissen.

„Wirklich, Potter. Haben Sie Ihre Kindheit noch nicht hinter sich gelassen? Immer noch Briefchen durch die Klassen schicken, oder?“ Snapes Tonfall war schneidend.

„Snape. Ich mag Sie nicht und Sie mögen mich nicht. Aber ich sorge mich um meine beste Freundin und egal ob sie es weiß oder nicht, scheinen Sie ihr auch wichtig zu sein.“ Harry ließ sein Genervt-sein durch seine Stimme sickern. Die alte Fledermaus änderte sich wohl nie. Was sahen Silenus und Hermine nur in ihm? Sogar Ginny sagte, dass Harry nicht lange genug hinter den Groll und die Verbitterung des Mannes sehen konnte um zu erkennen, wie er wirklich war. Harry wusste, wie er tatsächlich war. Er war ein Scheißkerl, ganz klar und einfach.

„Ja, ich könnte mir vorstellen, dass sie und Mister Parks dieses Wochenende damit verbringen, eine muntere Debatte darüber zu führen, wie Hermines Gefühle mir gegenüber sind. Verziehen Sie sich, Potter.“ Severus hatte seinen Gehrock wieder gefunden und schloss die Knopfreihe.

Harry hatte seine Hand auf dem Türknauf, als er sich wieder zu Snape umdrehte. „Hermine hat sich mit Aidan seit eurem kleinen Streit im Garten nicht mehr getroffen. Sie sagte ihm, dass sie nicht an ihm interessiert sei. Persönlich würde ich sie lieber mit ihm als mit Ihnen sehen. Aber aus einem unbekannten Grund scheint er nicht ihre Wahl zu sein. Ich kann nur nicht verstehen, warum das Kind Sie mag.“

„Und ich bin ihre Wahl?“ Das war kindisch. Er war ein erwachsener Mann, ein Ex-Todesser. Er brauchte nicht hier zu stehen und zuzuhören, wie Potter solchen Unsinn verzapfte. „Was für ein totaler Blödsinn.“

„Was auch immer.“ Harry ging hinaus und ließ Snape mit seinen Gedanken allein.

tbc

Sind wir jetzt da...

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